Badeseen Ludwigshafen: Erholungswert, Besonderheiten, Cyanobakterien
Ludwigshafen. Seitdem die Stadt die Stadt vor rund 13 Jahren den Badebetrieb in den Ludwigshafener Seen eingeschränkt hat, gibt es noch vier Badeseen im Stadtgebiet. Kiefweiher und Begütenweiher sind frei zugänglich und in den Sommermonaten immer stärker frequentiert. Der Badesee Blies ist dagegen Teil eines Strandbads mit Infrastruktur. Der Willersinnweiher ist in ein Freibad integriert.
Die gesamten Seen im Land werden ab Mai monatlich vom Landesumweltamt geprobt. Die Wasserqualität der Oggersheimer Seen Willersinnweiher und Begütenweiher sind aktuell ausgezeichnet. Nachdem der Willersinnweiher für den Badebetrieb wegen Cynobakterien im September 2022 kurz gesperrt war, ist er seit Mai 2023 an den Wochenenden wieder dafür freigegeben.
Der Begütenweiher ist in den Sommermonaten gut besucht. Am weißen Häuschen, an der Baggerinsel und am Nordufer gibt es insgesamt fünf Zugänge. Bäume spenden an Hitzetagen Schatten. Der starke Bewuchs an allen Seiten verleiht dem See den Charme einer Oase. Auf den Liegewiesen und am Strand herrscht angesichts der 200 Badegäste am Tag eine himmlische Ruhe. Denn die meisten Menschen, die es ans Wasser zieht, besuchen das Willersinnbad. Die offiziell ausgewiesenen Badeseen werden von der Stadt gesäubert und gepflegt.
Cyanobakterien
Immer wieder zeigen sich seit einigen Jahren im Wasser erhöhte Konzentrationen von Cyanobakterien. „Das ist auf den Klimawandel zurückzuführen“, erklärt Sabine Jähne von der unteren Wasserbehörde, „Bakterien vermehren sich in den durch Hitzeperioden aufgewärmten Seen schneller als sonst. Im Willersinnweiher fanden sich zuletzt im Spätsommer 2022 erhöhte Werte von Cynobakterien. Dabei handelte sich zum allersten Mal um eine Art, die bislang nur in den Tropen vorkam.“ Wenn ein gewisser Schwellenwert der Bakterien im Wasser erreicht ist, weist die Stadt durch Schilder darauf hin. Kinder und empfindliche Menschen sollten dann aus dem Wasser bleiben, beim Schwimmen sollte man kein Wasser schlucken. Auch Hunde sollten aus dem Gewässer nicht trinken. Dieser Warnschwellenwert wurde im Kiefweiher Anfang August gemessen und entsprechende Warnschilder aufgestellt. Denn Cyanobakterien können Toxine bilden. Bei empfindlichen Personen kann der Kontakt zu Hautreaktionen führen.
Sollten die Bakterien weiterhin massenhaft zunehmen und wird der kritische Schwellenwert damit erreicht, muss die Stadt den See für Tier und Mensch sperren.
Wassersport
Stand-up-Paddeln ist auf dem Begütenweiher und dem Kiefweiher möglich, auch aufblasbare Schlauchboote sind erlaubt. Wer sicher auf dem Surfbrett ist, darf am Kiefweiher zudem Surfen. Schnorcheln ist nur am Abelweiher erlaubt. Tauchsport darf über den Taucherverband am Großpartei- und Abelweiher ausgeübt werden. Die vielen weiteren Seen im Stadtgebiet, der Gehlen- und Sticklerweiher, der Jäger- und Holzscher Weiher gelten nur noch der stillen Erholung. Diese Seen werden anders beprobt als Badeseen.
Streits mit Hundehaltern
Dem Ortsvorsteherbüro wurden in letzter Zeit vermehrt Konflikte am Begütenweiher mit Hundehaltern gemeldet, die ihre Hunde über die neu angelegten Treppen für Badegäste ins Wasser lassen. Dort gehen ältere Menschen und Kinder in den See. Im Sinne des Respekts und der Rücksichtnahme wird empfohlen, einen anderen Seezugang für die Hunde zu nutzen. Bei Beleidigungen und Pöbeleien sollte das Ordnungsamt informiert werden. jg
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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