Bürohaus Berliner Platz: Pläne berücksichtigen Ideen aus Beteiligungsverfahren

- Die begrünten Dachgärten. Dort kann man von den Büros aus austreten.
- Foto: Architekturbüro Max Dudler
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Ludwigshafen. Der Entwurf des Bürohauses prangt für Pendler deutlich sichtbar auf dem Banner am Berliner Platz. Stadt und Investor haben die Pläne ausgearbeitet. Eingegangen sind Vorschläge aus dem Beteiligungsverfahren, darunter auch viele aus der Bürgerschaft.
Von Julia Glöckner
Bürohaus Berliner Platz
Wo vor zehn Jahren die Tortenschachtel abgerissen wurde, wird in den nächsten Jahren ein Bürohaus gebaut. Nach den Skizzen des Stararchitekturbüros Max Dudler entsteht dort ein abgetrepptes Gebäude. Die drei Gebäudeteile haben 5, 6 sowie 7 Etagen. Der höchste Gebäudeteil ist 30 Meter hoch. Im EG entstehen Bistro oder Café sowie Einzelhandel, in den OGs Büros.
Bebauungsplan wird rechtskräftig
Der Bauausschuss hat gestern den neu aufgesetzten vorhabenbezogenen Bebauungsplan als Satzung beschlossen. Mit der Ausarbeitung der Pläne reagierten Stadt und Investor vorab auf die vielen Fragen und Vorschläge von Bürgern, Umweltorganisationen und anderen Akteuren aus der Stadtgesellschaft. „Es gab großes Interesse an der Beteiligung. Final haben wir in den vergangenen Wochen kaum noch Stellungnahmen erhalten“, sagte Stadtplaner Michael Bentz. „Die Nachbarschaft war zunächst nicht ganz einverstanden mit dem Projekt. Jetzt kommen keine Einwände mehr aus der Stadtgesellschaft. Herr Unmüssig hat alle Bedenken aufgegriffen, was nur im direkten Dialog gelingen kann“, sagte OB Steinruck.
Pläne berücksichtigen Vorschläge aus aktiver Stadtgesellschaft
Nach den neuen Plänen erhält das Gebäude Gründächer. Die intensive Begrünung macht einen Erdauftrag auf den Dächern von mindestens 25 Zentimetern notwendig. Wo Bäume und Sträucher gepflanzt werden, muss die Substratschicht dicker sein. Im 6. sowie im 7. Geschoss kann man auf die Dachterrassen austreten. Die Dachflächen werden zudem für Fotovoltaik genutzt.
Im UG werden 10 Stellplätze entstehen sowie 50 Radstellplätze. Die Müll- und Lagerflächen sind ebenfalls im UG geplant. An den benachbarten öffentlichen Plätzen werden Bäume gepflanzt und Pflanzbeete angelegt. Die Satzung sieht mindestens 8 klimaresistente Laubbäume auf dem Vorplatz vor.
An den Teilen der Fassaden, die keine bestimmte Funktion haben, müssen Rankgitter oder Seile für die Begrünung angebracht werden, genauso wie an Wänden der Technikaufbauten auf den Dächern. Das Fassaden- und Dachgrün wird CO2 binden und das Mikroklima verbessern. Man einigte sich darauf, dass Sandstein und Klinker sich nicht für eine vollständige Fassadenbegrünung eignen. Das schicke Gebäude soll das Stadtbild vor allem durch die wertigen Materialien verschönern. Auch bodengebundene Fassadenbegrünung eigne sich nicht. Diese würde zudem die Möglichkeiten einschränken, Flächen ums Gebäude zu nutzen und umzugestalten. Zudem sei ihre Pflege aufwendig. Diese und damit der Erhalt der bodengebundenen Pflanzen sei dadurch gefährdet. Am Gebäude sollen Wohnräume für Fledermäuse und Vögel entstehen.
Ortsvorsteher Heller bedankte sich bei Peter Unmüssig, dass dieser das Projekt mit Hochdruck umsetze, mit den Worten: „Sie begeistern uns vollständig.“ Peter Unmüssig blickt der Fertigstellung mit Freude entgegen. „Das ist der exponierteste Standort in Ludwigshafen. Dort kann nur eine gute Lösung gelingen. Die Stadt gibt das Passepartout für einen Diamanten“, sagt Umüssig. jg
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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