Aus der Sicht eines Jugendlichen
Das Jugendwort des Jahres 2022
Achtung: Dieser Artikel handelt primär von Jugendlichen und der Jugend(!). Falls diese Themata Ihnen physisches und mentales Unbehagen bereiten, empfehle ich Ihnen, stattdessen meinen ersten Artikel zu lesen, zu liken und zu teilen.
Spaß bei Seite - viele Erwachsene, die sich mit den Jugendwörtern des Jahres beschäftigt haben, waren zurecht verwirrt. Oft waren wir es nämlich auch. Anders als der Name vermuten lässt, wurde das Jugendwort des Jahres nämlich lange gar nicht von der Jugend gewählt, sondern von Herr- und Frauschaften des Langenscheidt-Verlags, welche mir wahrscheinlich aus Eigenerfahrung noch begeistert von Falcos allererstem Konzert erzählen könnten. Erst seit kurzem dürfen wir, die Jugendlichen selbst, bei der Wahl unseres eigenen Wortes des Jahres auch tatsächlich das letzte Wort haben.
Dieses Jahr war es "Smash"
Ursprünglich kommt der Begriff aus dem Englischen und bedeutet "einschlagen" oder "zerschmettern".
Der Begriff wird verwendet, um plump den Geschlechtsakt zu bezeichnen. Besonders, weil der Ausdruck unverfänglicher und einfacher als Geschlechtsverkehr ist, ohne Sex in Mund nehmen zu müssen. (In Anbetracht der englischen Bedeutung sei für Unwissende gesagt, dass Gewalt kein Teil der Definition im Kontext des Jugendwortes ist.)
Stehen die meisten Befragten in meinem Alter oder ich gut zu diesem Wort?
Nicht als alltägliches Wort und eher in einem ironischen Kontext, wenn überhaupt.
Aber wieso ist das so? Genau wie Dialekte regionsabhängig sind, wird Jugendsprache vom Internet, bzw. dessen Persönlichkeiten und ihrer Art geprägt. Die Jugendsprache unterscheidet sich allerdings nicht wie Dialekte regional, sondern sozial. Abhängig davon, was die konsumierten Inhalte sind und von wem sie erstellt wurden.
Die Jugendsprache ist also kein fester Wortschatz, auf den sich alle Jugendlichen geeinigt haben, sondern ein dynamischer Fluss, der in viele Richtungen fließt und Wörter mit sich bringt, die kommen und gehen. Für Erwachsene ist es oft schwierig, in diesem Fluss nicht unterzugehen, wenn man nicht permanent darin schwimmt - und das tun sie selten.
Aber genauso wie unsere gekritzelten Bilder aus der Kindheit grauenhaft aussahen, aber trotzdem von euch aufgehängt wurden, sind wir uns eurer Intentionen bewusst und können eure Mühen wertschätzen, so ulkig das Ergebnis auch oftmals sei.
Autor:Max Heidger aus Mutterstadt |
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