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DIMENSIONEN
Ludwigshafen. Neuester Stand am 11. September: „Dimensionen“, die geplante Ausstellung von Monika Duschek und Klaus Kern als Initiatoren eröffnet immer neue Sichtweisen. Klaus Kern setzt gerade einen Fotoentwurf in Malerei für blinde Menschen um. Es ist eine Waldszene, die der GraphikDesigner auf eine Baumscheibe überträgt. „Dabei kommt es darauf an, viele Farbschichten übereinanderzulegen, damit daraus ertastbare Struktur entsteht“. Für Kern eröffnen sich während der Arbeit neue Dimensionen: „Was zunächst als homogene schwarze Fläche erscheint, wird beim Ertasten zur differenzierten Fläche, Struktur wird erkennbar, fühlbar“. Kern erkennt einmal mehr, dass der Weg das Ziel ist. Künstler melden sich, die mithelfen wollen, die Ausstellung zu realisieren. Duschek und Kern haben einen Helfer gefunden, um die Förderanträge zu stellen und hoffen auf immer neue Kooperationen mit Künstlern, Sponsoren, der Stadt, Betroffenen und wer immer auch Interesse an dem Projekt hat. „Kein Platz für Narzissmus, hier ist absolute Zusammenarbeit gefragt. Es geht primär nicht um die Selbstdarstellung, es geht darum Barrieren einzureißen, sich mit dem Handicap „Blindheit“ zu beschäftigen und für diese Bevölkerungsgruppe gemäße Empathie zu entwickeln, dafür fehlt Narzissten die Veranlagung. Wir wollen für Menschen etwas bewegen“.
Kern kämpft seit Jahren gegen Ausgrenzung und Hass und aus Selbstverliebtheit entsteht für ihn der Nährboden für undifferenzierte Sichtweise, und für die Gesellschaftsspaltung, die er verstärkt empfindet. „Wir freuen uns darauf, neue Künstler, neue Sichtweisen, neue Techniken, neue Menschen, neue Wege kennenzulernen. Wir wollen daran wachsen, Gemeinsamkeiten zu entwickeln, uns mit anderen Künstlern an den Fortschritten zu erfreuen. Wir würden gerne auch schon in der Planung mit blinden Menschen zusammenarbeiten, diese in den Entstehungsprozess mit einbeziehen, wir hoffen auf die Zusammenarbeit mit einer Blindenschule in Baden Württemberg, da hoffen wir auf positive Resonanz auf unsere Anfrage.“
Über Künstlerkontakte ergeben sich zurzeit Verbindungen nach Frankreich, was die geplante Wanderausstellung über die Grenzen hinaus bekannt machen würde. „Wir haben uns als Ausgangspunkt für die Ausstellung Ludwigshafen ausgesucht und werden in den nächsten Monaten verschiedene Aktionen in der Bismarckstraße starten; so haben wir begonnen unter dem Arbeitstitel „GaLUrie“ in Geschäften und Lokalitäten Kunstwerke zu präsentieren, die sich später auch in der Ausstellung finden werden. Dazu suchen wir weitere Geschäfte und Leerstände. Dahingehende Anfragen wurden bisher noch nicht beantwortet. Wir hoffen, dass die Einzigartigkeit des Projekts erkannt wird und wir immer neue Mitstreiter auch aus der Verwaltung bekommen.“
(mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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