BriMel unterwegs
Ein Champion für Ludwigshafen
Ludwigshafen. Am 13. November war im Glasfoyer der Sparkasse die offizielle Ausstellungseröffnung des „Champion 500“. Neben einem Sektempfang und leckeren Häppchen stand auch ein extra zu diesem Anlass gebackener Kuchen bereit zum Anschneiden. Die angemeldeten Gäste standen bis zur Eröffnung gemütlich an Stehtischen und plauderten.
Zum Auftakt der Feierstunde spielte der 12-jährige Alaani Anas auf seiner Bratsche einen Walzer. Er hat erst vor einem Jahr mit diesem Musikinstrument angefangen. Unter den drei Visionären lernte ich Christian Steiger kennen, der mir erzählte, dass er nach 30 Jahren Christian Wahl wiedergetroffen hatte. Kennengelernt haben sie sich über die gemeinsame Liebe zu Oldtimern. Der eine hatte einen 80er Borgward und der andere einen DKW Model F12 und beim Einparken ist es passiert, dass man ins Gespräch kam und bis heute geblieben ist.
Die Eröffnung und Moderation oblag Christian Wahl. Der Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Thomas Traue begrüßte die Gäste zu dieser Ausstellungseröffnung der ungewöhnlichen Art. Zuerst hatte man Zweifel, ob man das hier machen sollte, aber dann haben sie „JA“ gesagt. Eine Krone schmückte den Wagen in Form eines roten Sparschweines, das bereits am heutigen Abend ein bisschen befüllt werden sollte. Ludwigshafen hatte in Friesenheim eine blühende Autoproduktion. Mathias Berkel war maßgeblich an der Überführung von Berlin nach Ludwigshafen beteiligt. Denn über eines waren sich alle einig: Das Auto muss zurück in seine Heimat nach Ludwigshafen. Der Besitzer des Wagens ist Burkhard Steins aus Berlin, der ebenfalls anwesend war und sich bereiterklärt hat, das Fahrzeug zu übergeben. Es ist eine Rarität und Leihgabe. Wie lange der Champion 500 hier bleiben wird weiß man noch nicht, denn irgendwann sollte er ins neue Stadtmuseum.
Als nächstes kamen Christian Steiger und Burkhard Steins zu Wort, die das gleiche Hobby verbindet. Alle drei Visionäre kommen aus Limburgerhof. Burkhard Steins ist ehemaliger DB-Mitarbeiter aus Berlin und den Champion kennt er seit seiner Kindheit. Er hörte in Berlin von einem Autosammler, der sehr krank geworden sei und seine Sammlung aufgeben wollte. Nichts wie hin und anschauen. Der Champion 500 war zu drei Viertel restauriert und ein Viertel musste noch gemacht werden. Er war und ist das letzte verbliebene Exemplar von nur 21 gebauten Autos dieser Art. Man wollte mit diesem Auto Exportgeschäfte machen. Die Zeit und das Geld waren jedoch zu knapp. Er hat ein Rolldach und ist nur zweisitzig und nicht familientauglich. Man hätte die Umsatzzahlen nie erreicht. Zweitens war die Bauweise sehr aufwendig. Aber der Fund sei sensationell. Die Frontansatz erinnert an den Porsche 356. Er ist der einzige rechtsgesteuerte Wagen und Christian Wahl hat Burkhard Steins davon überzeugt, dass er wieder nach Ludwigshafen kommt.
Christian Steiger ist in Ludwigshafen aufgewachsen und nach Hamburg gezogen und wurde Journalist. 1985 hat er angefangen, da war er 17 Jahre alt. Dieses Auto sei ein Lehrstück aus der Wirtschaft. Ludwigshafen als Automobilstadt hatte diesen Luxuskleinwagen hergestellt. Er stellte mehrere Zeitzeugen (der Älteste Jahrgang 1933) vor, die heute anwesend waren und jeder etwas dazu sagen konnte.
Zum Champion 500: Dieses Auto gehört in seine Heimat! Die drei Visionäre Mathias Berkel, Christian Steiger und Christian Wahl haben eine klare Mission „Der Champion 500 soll dauerhaft in seiner Heimat bleiben – am besten im NEUEN Stadtmuseum!“ Nach seinem ersten Auftritt auf dem Festival des Deutschen Films wurde der Champion 500 nun in der Sparkasse offiziell präsentiert.
Es war einmal eine Rheinische Automobilfabrik Ludwigshafen ….. Manchmal schreibt das Leben die besten Drehbücher. Die Geschichte von der kleinen Autofabrik in der Chemiestadt Ludwigshafen gehört dazu. Sie produzierte von 1953 bis 1955 den Champion, einen adretten Kleinwagen mit Zweitakt-Zweizylinder-Motor.
Die drei Visionäre haben den Anfang gemacht! Unterstützen Sie ihr Vorhaben und holen Sie ein Teil Stadtgeschichte dauerhaft zurück in seine Heimat. Werden Sie Teil der Champion-500-Familie und sichern sich einen Platz in der „Champion Hall of Fame“! Benötigt werden insgesamt 39.500 Euro und bereits zur Eröffnung stand das Champion-Sparschwein zur Aufnahme bereit. Dieses Einzelstück soll für das neue Stadtmuseum erworben werden und falls auch Sie spenden möchten, hier die nötigen Daten: Zahlungsempfänger Champion 500, Verwendungszweck: Ein Champion für LU, IBAN: 55545500100194127056 (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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