BriMel trifft
Ein starkes Team – Powerpaar Uebel
Ludwigshafen. Am 7. Juli kontaktierte ich das Ehepaar Dr. Peter Uebel und Eva-Maria Uebel für ein lockeres Gespräch. Mir fielen immer wieder beide positiv auf mit ihrer ungeheuren Energie und ihrem Tatendrang.
??? Ich wollte Sie schon immer mal zum Thema Street Doc befragen und nun ist sogar noch Ihre Frau als Verstärkung bei den Impfaktionen an Ihrer Seite. Ist das nicht toll so Seite an Seite für eine gute Sache zu arbeiten?
Dr. Uebel: Das stimmt. Normalerweise sind meine Frau und ich im Ehrenamt in unterschiedlichen Bereichen aktiv. Hier hat es sich aber ergeben, dass wir bei dem Impfprojekt von Street Doc gemeinsam die Impfungen durchführen konnten.
??? Sie fragen nicht lange, sondern handeln. Das bringt Ihnen unheimlich viele Pluspunkte und Sympathien entgegen. Kein Herumgeeiere, sondern einfach machen! Sind Sie ein so spontan handelnder Mensch?
Dr. Uebel: Nun ja, ich bin bedingt spontan. Natürlich muss man solche Aktionen gut planen und sich alle Aspekte überlegen. Eine Hauruck Aktion bringt da nichts. Es muss fundiert sein, wir müssen die Bedarfe abklären und schauen, dass wir alle, die zum einen helfen möchten, zum andern aber auch die Hilfsbedürftigen, gut einbinden. Irgendwann kommt aber tatsächlich der Punkt, wo man schnell und klar eine Entscheidung treffen muss.
??? Seit wie vielen Jahren sind Sie und ein paar Ihrer Kollegen schon als Street Docs unterwegs? Ist es immer der gleiche „Stamm“ oder kommen immer mal wieder neue Ärzte hinzu, die sich in ihrer Freizeit noch in sozialen Brennpunkten für die dort lebenden Menschen engagieren?
Dr. Uebel: Vor rund zehn Jahren haben wir das Projekt Street Doc auf den Weg gebracht. Ein Projekt, was sich aus den Bedarfslagen abgeleitet hat. Wir sind sehr dankbar, dass wir uns gut aufgestellt haben und mit insgesamt rund 30 Ärzten, Zahnärzten und Helfern sowie Sozialarbeitern unterwegs sein können.
??? Wie darf man sich so eine Aktion vorstellen? Stehen die Leute dann in Reih und Glied und warten, dass sie dran kommen oder gibt es feste Termine, zu denen sie erscheinen sollten? Und wie häufig machen Sie das?
Dr. Uebel: Wir haben einmal die Woche, jeweils mittwochs nachmittags, eine Sprechstunde sowohl im Hemshof als auch in der Bayreuther Straße und in der Kropsburgstraße, also den Einweisungsgebieten. Dort haben wir Praxisräume und können eine ganz reguläre Sprechstunde anbieten. Sollten weitere spezielle Untersuchung notwendig werden, so können wir auf eine ganze Reihe von Ludwigshafener Praxen, die mit uns kooperieren, zurückgreifen. Eine wunderbare Kombination.
??? Diese Corona-Impfkampagne war mal richtig gut. Während viele noch auf ihren Termin warten scheint das bei Ihnen in der Praxis und als StreetDoc-Aktion zu flutschen. Und nun ist auch noch Ihre Frau mit an Ihrer Seite zum Helfen. Ich sag nur „geballte Power“! Aber auch Sie brauchen Kraft zum Auftanken. Wie schalten Sie beide am besten ab?
Uebels: Zum einen ist es nicht so, dass wir beide das Ehrenamt als Belastung empfinden. Meine Frau ist ja im Frauenhaus aktiv und ich als Fraktionsvorsitzender neben meiner ärztlichen Tätigkeit praktisch mit zwei Berufen betraut. Wir genießen dann die Abende oder Wochenenden, wo mal keine Veranstaltung ist, beziehungsweise versuchen auch im Urlaub, unsere Nischen zu schaffen.
??? Wie fanden Sie die Entscheidung, auch Ärzte mit in den Impfprozess einzubeziehen anstatt es nur den Impfzentren zu überlassen? Immerhin muss man das zusätzlich zu den normalen Sprechstunden noch berücksichtigen.
Dr. Uebel: Für die Arztpraxen war es eine richtige Herausforderung, zusätzlich zur normalen Patientenversorgung noch in großer Zahl Impfung durchzuführen. Dass wir das aber können, zeigen wir mit den Grippeimpfungen Jahr für Jahr. Und was für eine Power in den Praxen liegt, sieht man an den Impfzahlen, die über denen der Impfzentren liegen.
??? Gerade Ihre Heimatstadt Ludwigshafen lag ja bislang am höchsten mit den Inzidenzwerten. Hätten Sie als OB andere Wege eingeschlagen, damit die Zahlen schneller heruntergehen?
Dr. Uebel: Ja, hätte ich. Wir hätten schon viel früher groß angelegte Sonderimpfungen in den Brennpunkt-Stadtteilen durchführen müssen. Hier sind wir viel zu spät in die Pötte gekommen. Wir hätten beim Land insistieren müssen auf diese Impfungen. Ludwigshafen ist lange Zeit nicht von den hohen Inzidenzwerten heruntergekommen. Das ist nicht gut gelaufen.
??? Nun ist ja alles im grünen Bereich und bleibt hoffentlich auch so. Frau Uebel, Sie sind ja ebenfalls noch hauptberuflich ständig unterwegs, dann sind Sie sehr engagiert im Frauenhaus und nun helfen Sie auch noch ihrem Mann bei den Impfungen. Von den Hobbies mal ganz zu schweigen, die sind ja eher Entspannung. Wie empfinden Sie diese aufreibende Zeit gerade?
Eva-Maria Uebel: Wenn man etwas sehr gerne tut, ist das keine Belastung – der Tag könnte aber manchmal gerne auch länger sein 😉
Ich liebe meinen Job, ebenso wie die Tätigkeit im Frauenhaus. Hobbies, wie Reiten, Boxen oder Golfen sind dann zum Auspowern da.
Bei den Impfungen zu unterstützen mache ich sehr gerne, es ist sinnvoll und wichtig! Ich kann mich ganz gut organisieren, dann funktioniert das auch (...meistens)
??? Und nun bin ich auch noch gekommen, um Sie auszufragen. Aber ich wollte Ihnen einfach meine Wertschätzung entgegenbringen, weil Sie für mich in Ludwigshafen DAS POWERPAAR sind, ein starkes Team einfach! Vielen Dank für Ihre Zeit.
(mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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