Stadt Ludwigshafen bittet um Rückmeldung
Enttäuschung über den Warntag 2020
Kommentar von Charlotte Basaric-Steinhübl
Ludwigshafen. Vom groß und lautstark angekündigten Warntag 2020 bleibt wohl vor allem eins: eine große Enttäuschung.
Die Probe-Meldung über die Warn-Apps "NINA" und "KATWARN" erreichte die Nutzer erst viel später, meist circa 30 Minuten nach der Herausgabe, viele noch später, manche bekamen sie gar nicht. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe teilte mit, dass sich offenbar nicht alle Städte und Gemeinden beziehungsweise Landkreise an die Vereinbarung hielten, dass die bundesweite Meldung über das Modulare Warnsystem ausschließlich durch den Bund ausgelöst werden sollte. Deshalb wäre es zu einer "nicht vorgesehenen zeitgleichen Auslösung einer Vielzahl von Warnmeldungen" gekommen, wie die Behörde schreibt. Alle Schwachstellen würden nun zusammengetragen und ausgewertet.
Das Bundesinnenministerium stuft den Probealarm als Fehlschlag ein und teilte auf Twitter mit:
Außerdem waren Warnsirenen in den teilgenommenen Städten und Gemeinden nur leise oder gar nicht hörbar. Eine Umfrage auf der Facebook-Seite des Wochenblatts Ludwigshafen ergab, dass niemand der über 70 Kommentierenden eine Entwarnung gehört hatte, der Sirenenton der Warnung erschien allen, die etwas gehört hatten, als zu leise.
Hierzu teilte die Stadt Ludwigshafen auf Anfrage des Wochenblatts mit, dass sich Bürger*innen, die die Sirenen nicht hören konnten, bitte bei der Feuerwehr/Stadtverwaltung melden sollen, wo sie sich beim Probealarm befanden. Dann könne die Feuerwehr die betreffenden Sirenen in diesem Gebiet auf ihre Funktionsfähigkeit prüfen.
Eine Umfrage auf unserem Portal www.wochenblatt-reporter.de über das gesamte Redaktionsgebiet ergab, dass von 711 Teilnhemer*innen der Umfrage knapp 70 Prozent weder etwas gehört, noch Meldungen über die beiden Apps erhalten haben - ein niederschmetterndes Ergebnis.
Die Bürger*innen müssen sich darauf verlassen können, auf kurzem Wege Informationen und Verhaltensempfehlungen zu erhalten – wie es bei Bränden oder dem Austritt von Gefahrenstoffen in der Region bisher auch funktioniert hat. Dies muss aber sofort passieren und nicht deutlich verzögert. Es bleibt daher zu hoffen, dass dieser Test (genau dafür war er ja da!) weitreichende Folgen haben wird und dass sich die Verantwortlichen auf Bundes- und Landesebene damit auseinandersetzen, wie solche Pannen wie heute künftig vermieden werden können. bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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