Marienkrankenhaus: Neues Haus für Lunkenchirurgie
Erste Frauen-Doppelspitze in Thoraxchirurgie-Klinik deutschlandweit
Ludwigshafen. Das Marienkrankenhaus Ludwigshafen baut seine Expertise zur Behandlung von Lungenkrankheiten aus. Seit September 2019 wurde die neue Klinik für Thoraxchirurgie aufgebaut. Diesen haben die beiden Chirurginnen Konstantina Storz und Heike Zabeck gemeinsam mit dem Krankenhaus errichtet.
Die beiden Chefärztinnen bilden die einzige weibliche Doppelspitze einer Thoraxchirurgie in Deutschland. Noch immer sind nur etwa 15 Prozent aller Chirurgen in Deutschland Frauen.
„Das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus hat sich in den letzten zehn Jahren sehr stark weiterentwickelt und ist ein wichtiger Schwerpunktversorger für Ludwigshafen und die Vorderpfalz geworden“, berichtet Marcus Wiechmann, Chef der St. Dominikus Krankenhaushilfe, die eine Trägerin des Marienkrankenhauses ist: „Lungenerkrankungen nehmen zu und können auch zum Tode führen. In vielen Fällen wird im Krankheitsverlauf ein operativer Eingriff erforderlich.“
Vor allem OPs von Tumoren und Metastasen sowie OPs der Brustwand und des Mittelfellraums werden durchgeführt, aber auch seltene Eingriffe. Bevor sie an die Klinik kamen, waren Storz und Zabeck jahrelang Oberärztinnen in der Thoraxklinik der Universität Heidelberg. „In der Thoraxchirurgie geht es um Symptomkontrolle, Lebensverlängerung und auch um Heilung“, beschreibt Storz ihr Fach. Das Faszinierende sei dabei die Kombination aus „manuellen Fähigkeiten, Indikationsstellung und Betreuung der Patienten“.
Patienten der Thoraxklinik sollen täglich von mindestens einer Chefärztin gesehen werden. „Kontinuität ist uns wichtig. Wer von uns einen Patienten zuerst sieht und spricht, betreut ihn durchgehend bis zur Entlassung und ist auch Ansprechpartner für Angehörige und zuweisende Mediziner“, betont Zabeck. Auch Thoraxanästhesistin Tanja Sacconi wird das Team unterstützen. So können auch Spezialverfahren durchgeführt werden. Etwa die bei Operationen an der Luftröhre erforderliche Jet-Ventilation sowie Thoraxnarkosen bei Kindern.
Seit 2019 arbeiten Lungenfachärzte und Thoraxchirurgen eng zusammen. „Die Fälle unserer Tumorpatienten diskutieren wir wöchentlich in Tumorkonferenzen mit Spezialisten weiterer Fachbereiche – Onkologie, Radiologie, Strahlentherapie und Pathologie – und legen dort interdisziplinär den Therapieplan fest“, berichtet Zabeck. Fällt die Entscheidung für eine Operation, wird diese zeitnah von den beiden Spezialistinnen durchgeführt. „Für Patienten, die eine nicht-operative Behandlung benötigen, organisieren wir selbst Termine bei passenden Kooperationspartnern, so dass die erforderliche Therapie schnellstmöglich begonnen werden kann. So stellen wir sicher, dass für jeden Patienten das für ihn am besten geeignete individuelle Behandlungskonzept erarbeitet und umgesetzt wird“, ergänzt Konstantina Storz.
Der Vorschlag für die Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus kam von den beiden Ärztinnen. „Uns reizte, dass wir hier etwas Neues aufbauen und eigenverantwortlich betreiben konnten“, erklärt Storz. „Selbst gestalten“ wollte auch Zabeck. jg/ps
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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