Gartenparty mit den besten Gärtnern: Insekten rocken die grüne Bühne
NABU. Sommerzeit ist Partyzeit, gerne auch im eigenen Garten vor blühender Kulisse. Damit das so bleibt, brauchen vor allem Insekten ihren Freiraum. Als unermüdliche Gärtner der Natur sorgen sie durch Bestäubung, Bodenaufbereitung und natürliche Schädlingsbekämpfung dafür, dass es auch bei uns im Garten so richtig schön ist. Ein bisschen Unordnung im Garten hilft ihnen dabei – und sorgt dafür, dass unser Garten lebendig und schön bleibt.
„Insekten sind ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems. Sie sind nicht nur Bestäuber, sondern auch Nahrungsquelle für andere Tiere. Für unsere Insekten ist der Garten ein sehr wichtiger Lebensraum, der sonst immer knapper wird. Schon auf kleiner Fläche kann man viel für die Sechsbeiner tun, zum Beispiel mit verschiedenen Wildblumenarten, Totholzhaufen oder Nisthilfen. Auch wenn im Insektensommer fast überall gezählt werden kann, kommen die meisten Meldungen aus dem eigenen Garten“, erklärt NABU-Landesgeschäftsführer Olaf Strub. „Für uns sind diese Daten wertvoll, denn Privatgärten sind nicht öffentlich zugänglich. Wenn sie insektenfreundlich gestaltet sind, können sie wichtige Rückzugsgebiete für die Artenvielfalt sein.“
Fast drei Viertel der Meldungen stammen demnach aus den heimischen Gärten, wo auch die Feuerwanze, die in diesem Jahr insgesamt Rheinland-Pfalz- wie bundesweit am häufigsten gemeldet wurde, häufig anzutreffen ist. Am zweithäufigsten wurde in Rheinland-Pfalz die Ackerhummel gemeldet, gefolgt von der Streifenwanze. Bundesweit lag die Honigbiene auf Rang drei. Ähnlich wie 2023 wurden dagegen auch in diesem Jahr kaum Schmetterlinge gesichtet. „Extremes Wetter, das die Klimakrise mit sich bringt, ein schlechtes Nahrungsangebot und ein schrumpfender Lebensraum spielen dabei sicher eine Rolle“, sagt Strub. „Vielen Tagfalterarten scheint es zunehmend zu warm und zu trocken zu werden, weshalb sie sich vermutlich in kühlere Regionen zurückziehen.“
Demgegenüber gibt es aber auch Arten, die gerade diese Wetterveränderungen gut verkraften. „Die Daten der Aktion zeigen ebenfalls, dass sich auch ehemals seltene, wärmeliebende Insekten vermehrt ansiedeln,“ so Strub weiter. „Dazu zählen zum Beispiel die Europäische Gottesanbeterin oder auch die Blaue Holzbiene, welche in den letzten Jahren immer häufiger gemeldet wurden. Letztere hat sich beispielsweise durch die immer wärmer werdenden Temperaturen bis nach Norddeutschland ausgebreitet.“
2024 hatte die Aktion wieder prominente Unterstützung durch die NABU-Insektenbotschafter*innen: Schauspielerin Dr. Maria Furtwängler, die Moderatorinnen und Moderatoren Ruth Moschner und Ralf Caspers, der forensische Entomologe Dr. Mark Benecke und die Schriftstellerin und Wissenschaftsjournalistin Jasmin Schreiber riefen zum Mitzählen auf. Die bekannte Figur Biene Maja und ihre Freunde (www.diebienemaja-bienenschutz.de) unterstützten die Aktion.
Der Insektensommer ist eine Gemeinschaftsaktion von NABU und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), bei der im Juni und August jeweils eine Woche gezählt wurde. Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Meldeplattform www.NABU-naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse sind vom NABU transparent und zeitnah auf www.NABU.de/Insektensommer-Ergebnisse veröffentlicht.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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