Patientengottesdienst für Erkrankte und Angehörige
Glaube als heilsame Kraft nutzen
Zuspruch, Trost und Hoffnung: Für kranke Menschen und ihre Angehörigen gibt es in schweren Zeiten nichts Wichtigeres. Aber das Spirituelle spielt bei einer medizinischen Behandlung in der Regel keine Rolle. Hier setzen ökumenische Patientengottesdienste an. Ein neues Angebot schafft ein Team aus Ludwigshafen, das solche Gottesdienste nicht in Klinik-Kapellen, sondern in einer Gemeinde feiert.
Ludwigshafen, Speyer (lk).
Das Besondere an einem Patientengottesdienst: Er wird gestaltet von Ärzten und Therapeutinnen, Pflegenden und anderen Mitarbeitenden im Gesundheitswesen, Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitenden und Geistlichen der jeweils gastgebenden Gemeinde. Der erste Gottesdienst dieser Art in der Pfalz wird am 15. März in Ludwigshafen gefeiert. Konfessions- oder Kirchenzugehörigkeit spielen für den Besuch keine Rolle.
Während einer medizinischen Therapie wird an das Spirituelle meist nicht gedacht. Dabei hat die Forschung bestätigt: Körper und Geist beeinflussen sich gegenseitig. Wer eine Behandlung zuversichtlich anpackt, kann dadurch seine Heilung positiv beeinflussen.
„Für Heilungsprozesse braucht es eine Stärkung des gesamten Immunsystems“, betont Eva Sperber. Die Fachärztin für Psychotherapie und Psychiatrie weiß, wie das Zusammenwirken von Glaube und Medizin in Zeiten persönlicher Schwäche Kraft gibt. Sie hat es selbst erlebt und bei anderen beobachtet. „Eine gesunde Religiosität und ein gefestigter Glaube können wesentlich dazu beitragen, dass Menschen wieder eine innere Stärke gewinnen, um Belastungen auszuhalten und sich von schweren Schicksalsschlägen nicht aus der Bahn werfen zu lassen“, erklärt sie.
Eva Sperber hatte ein Wochenende beim Netzwerk „Christen im Gesundheitswesen“ miterlebt und hegte schon lange den Wunsch, Patientengottesdienste in Ludwigshafen anzubieten. Bei Martin Geis stieß sie auf offene Ohren und auf ein kirchliches Netzwerk, denn er ist für den Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) und das Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum in Ludwigshafen tätig. Um beide entstand ein Initiatoren-Team, zu dem ein Kinderarzt, eine Physiotherapeutin und eine Krankenschwester gehören – alle kirchlich verbunden. Mit Bekannten aus dem Umfeld stellt das Team nun den ersten Patientengottesdienst auf die Beine.
Professionelle medizinische Behandlung mit Glauben und Gotteserfahrung verbinden: Das wollen sie kranken Menschen und ihren Angehörigen erschließen. Dazu übernimmt das pfälzische Team das Konzept der „Christen im Gesundheitswesen“. Besucherinnen und Besucher erwartet ein Gottesdienst mit wohltuender Atmosphäre, Musik und Gesang, einer Kurzpredigt und Mut machenden Erfahrungsberichten von Patientinnen und Ärzten. Nicht zuletzt können alle eine ganz persönliche Fürbitte und Segen erhalten.
Keinesfalls sollen die Patientengottesdienste als Heilsversprechen missverstanden werden. Glaube könne stärken, aber nicht allein heilen, betont Eva Sperber. Denen, die nicht mehr geheilt werden können, sollen diese Angebote helfen, die Krankheit anzunehmen. Sie sollen bestärkt werden, Vertrauen zu Gott zu fassen, dass er jeden durch schwere Zeiten trägt.
In Ludwigshafen sind zunächst drei Patientengottesdienste geplant, weitere Termine sollen in regelmäßigen Abständen folgen. Das Team um Eva Sperber und Martin Geis wünscht sich, dass das Modell Schule macht und weitere Gemeinden diese Gottesdienste anbieten.
Patienten-Gottesdienste in Ludwigshafen
- Mittwoch, 15. März 2023, 19 Uhr
Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum (DBZ)
M.-Kolbe-Kapelle , Bexbacher Straße 34, Lu-Friesenheim
Zugang barrierefrei
Donnerstag, 6. Juli 2023, 19 Uhr
Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum (DBZ) - Mittwoch, 22. November 2023, 19 Uhr
Ev. Stadtmission Ludwigshafen
Rheinalle 3, Lu-Süd
Spendenkonto Patientengottesdienste Ludwigshafen
Protestantischer Kirchenbezirk Ludwigshafen
IBAN: DE32 5455 0010 0000 0008 85
Verwendungszweck: Patientengottesdienste
Weitere Infos
Dr. Eva Sperber
E-Mail: e-sperber@cig-online.de
Netzwerk „Christen im Gesundheitswesen“
Internet: www.cig-online.de
(Quelle: Originaltext der Pressemitteilung der Ev. Kirche der Pfalz vom 1.3.2023)
Autor:Martin Geis aus Ludwigshafen |
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