SWR-Jazzpreis an Kathrin Pechlof verliehen

Harfenklänge der besonderen Art

Es war ein Preisträgerkonzert, das allen Anwesenden bestimmt noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Die Harfenisten Kathrin Pechlof bekam im Kulturzentrum "DasHaus" den diesjährigen SWR-Jazzpreis verliehen und bezauberte alle Zuhörer mit ihrer Musik. So haben die wenigsten Besucher/innen dieses mehr in der Klassik verortete Instrument sicher noch nicht oft gehört.
Ob als Solistin oder mit ihrem Trio, das der Bassist Robert Landfermann und Ehemann Christian Weidner am Saxophon komplettierte, es war atemberaubend schön. Bewusst verzichtet die 1978 in München geborene Künstlerin auf Schlagzeug und beispielsweise Piano als Fundament.
Im Trio-Teil eröffnete meist die Saxophonstimme die Kompositionen. Das Bass klinkte sich ein und dann erklang die Harfe. Beeindruckend, wie Kathrin Pechlof dem Instrument Töne in einer Vielfalt entlockte, die wohl auch ihr Markenzeichen sind. Schwebend entwickelt sich das Thema, verzweigt sich, wird aufgegriffen von den beiden Mitmusikern, die kongenial die Stimmung aufzunehmen wussten. Man konnte sich hinein fallen lassen in die Tonflut, um dann wie aus einer Trance aufzuwachen, wenn die letzten Töne verklangen.
Es nimmt nicht wunder, dass dieses Trio seit 13 Jahren Erfolg hat. Julia Neupert aus der Redaktion von SWR2 beschrieb in ihrem Beitrag im sendereigenen Magazin unter der Überschrift "Offenheit in alle Richtungen" die Musik der Preisträgerin sehr treffend als "außerhalb der künstlerischen Comfort Zone". Kenntnisreich zeichnete sie das Portrait dieser Ausnahmekünstlerin nach.
Der Jazzpreis wurde zum 42. Mal verliehen und ist mit 15.000 Euro dotiert, gestiftet vom SWR und dem Land Rheinland-Pfalz. Staatssekretär Janosch Littig vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration war nach Ludwigshafen gekommen. Er verbeugte sich in seinem Grußwort vor der Künstlerin und ihren beiden Begleitern, ohne lange Umstände zu machen. Dass es ihr eine Herzensangelegenheit ist, dass die Verleihung des Jazzpreises zum 14. Mal im Ludwigshafener Kulturzentrum "DasHaus" stattfand, wusste Bürgermeisterin Prof. Dr. Cornelia Reifenberg charmant in Worte zu fassen. Alles in allem war dieser Abend ein weiteres Highlight im Rahmen der gewachsenen Jazztradition in Ludwigshafen.

güh.