Fassadenbegrünung und Bäume
Heinrich-Pesch-Siedlung plant viel Grün ein
Ludwigshafen. 62 Straßenbäume sind in der Heinrich-Pesch-Siedlung schon gepflanzt, weitere acht werden folgen. Hinzu kommen insgesamt 13.500 Quadratmeter Grünfläche, die das Grünkonzept der neuen Siedlung vorsieht. Dieses ist Ende Juni im Heinrich Pesch Haus bei einer Veranstaltung vorgestellt worden.
Bis 2028/29 werden westlich des Heinrich Pesch Hauses rund 800 Wohnungen für 2.000 Menschen entstehen. Die Erschließungsarbeiten sind abgeschlossen, derzeit laufen Verhandlungen mit Investoren für die ersten Bauabschnitte. „Wir haben bereits 62 Straßenbäume gepflanzt, damit die Menschen, wenn sie hier einziehen, Schatten haben“, berichtete Ernst Merkel, Geschäftsführer der Heinrich-Pesch-Siedlung. „Gut zusammen leben“ sei das Motto der Siedlung – „und da gehören viel Grün und Nachhaltigkeit dazu“.
Umweltamtsleiter Rainer Ritthaler sagte: „Ludwigshafen war zumindest in den letzten Jahrhunderten noch nie eine Naturlandschaft und es gibt nicht viele Naturlandschaften in Ludwigshafen.“ Als Beispiele nannte er das Maudacher Bruch, ansonsten seien kulturgeprägte Flächen wie im Rehbachtal oder am Frankenthaler Kanal die Regel. Rund 50 Prozent der städtischen Fläche seien versiegelt. „Wir wollen die bestehenden Grünflächen aufrechterhalten und vernetzen, einmal für die Menschen, auch als klimatologischen Ausgleich“, sagte er. Die Heinrich-Pesch-Siedlung solle in dieses Netzwerk eingebunden und zu einem „Stück Gesamtgrün in der Stadt“ werden.
Landschaftsarchitekt Boris Olschewski stellte das Grünkonzept der Siedlung vor. Von Anfang an sei die Begrünung im Masterplan mitgedacht worden. Dazu gehören der zentrale Grünzug, der die Siedlung in West-Ost-Richtung durchzieht, sowie Rahmengrün am westlichen und südlichen Rand des Gebiets. Auch die Mietergärten am südlichen Rand zählen dazu. „Insgesamt haben wir 9.900 Quadratmeter Grünfläche in der Siedlung und nochmals 3.600 Quadratmeter südlich der Straßenbahn, wo ein Eidechsenhabitat entstanden ist“, erläuterte er. Hinzu kommen noch 3,4 Hektar Ausgleichsflächen an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet.
Im Bebauungsplan ist neben der Dachbegrünung auch die Fassadenbegrünung vorgeschrieben ‒ für Stellen mit wenig Fensterfläche. Auch die Baumpflanzungen sind im Bebauungsplan festgesetzt. Die 62 bereits gepflanzten Straßenbäume seien mit Blick auf den Klimawandel ausgewählt, so Olschewski. Acht weitere werden noch am Quartiersplatz gepflanzt. Sie stehen auf insgesamt 500 Quadratmetern offenen Baumscheiben, die später mit Gräsern und Stauden bepflanzt werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt des Grünkonzepts ist das Regenwassermanagement. „Es darf nicht in die Kanalisation abgeleitet werden, sondern wird in die Grünflächen abgeleitet“, erläuterte Olschewski.
Wissenschaftlerin Sabine Baumgart ordnete das Grünkonzept ein. Bei der Heinrich-Pesch-Siedlung handle es sich um „ein hochinteressantens Konzept“, seien da „ganz viel positive Qualitäten zu finden. Die Siedlung klingt nach einer wunderbaren Konzeption, die wirklich Lebensqualität beinhaltet und die sowohl von der Gestaltung als auch von der sozialen Zusammensetzung über das Erbbaurecht unterschiedliche Bevölkerungsgruppen anspricht.“ jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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