BriMel unterwegs
Immer neue Dimensionen
Ludwigshafen. Für die Ausstellung Sehender und Nichtsehender des Duos Duschek - Kern haben sie einen neuen „Dimensionisten“ gefunden Klaus Kern (65) trifft Udo Schneekloth (74). Udo Schneekloth wurde auf die geplante Ausstellung von Duschek und Kern durch die Presse aufmerksam. Auch für ihn eine neue Dimension, sich mit den Wahrnehmungen von blinden Menschen auseinanderzusetzen und ein künstlerisches Feld zu schaffen.
Aus seinen Schilderungen, was er beim Lesen des Zeitungsartikels empfunden hat, erkennt Kern recht schnell, hier einen Menschen für das Projekt gefunden zu haben, dem es auch nicht in erster Linie um Selbstdarstellung oder pecuniäre Interessen geht. Der Mensch im Mittelpunkt der Oeuvres beider Künstler und die skulpturelle Umsetzung, einerseits gegossene von Modellen aus Holz, Wachs und anderen Materialien bei Udo Schneekloth, und andererseits die 3dimensionale Umsetzung am PC und der anschließende 3 D Druck bei Klaus Kern, schaffen künstlerische und menschliche Nähe zwischen den Beiden.
Kern betonte in dem Gespräch mehrfach, dass jeder Künstler, der sich in die Projektidee einklinkt, nach seinen Ideen und Fähigkeiten seinen Platz in dem Projekt finden wird. Menschen stehen in dem Projekt im Mittelpunkt, mit all ihren Facetten, den Dimensionen, die sie in sich haben. Empathie ist von den Mitwirkenden gefordert, und auch, dass sie sich bei Bedarf auch von Fachleuten leiten lassen, selbst bereit zu sein, neue Dimensionen zu ergründen, was auch verstehen heißt.
In der Zeit von Pandemie, Separation und Abgrenzung das genaue Gegenteil, wieder zusammenrücken, Gemeinsamkeiten erkennen, Menschlichkeit leben. Kern erzählte von geplanten Aktionen in der Innenstadt Ludwigshafens ebenso wie von der Idee, bei überregionalem Interesse die Ausstellung auch in anderen Städten stattfinden zu lassen. Udo Schneekloth ist überrascht von dem langen Vorlauf vor der eigentlichen Ausstellung, die für nächstes Jahr geplant ist. Kern erklärte, dass er und Monika Duschek versuchen Gelder zu requirieren, außerdem soll es eine Ausstellung werden, auf die die Bürger dieser Stadt vorbereitet werden, es soll Interesse geweckt werden, für neue eigene Ideen. Die Zusammenarbeit mit einer Blindenschule ist angestoßen. Vielleicht fühlt sich der eine oder andere Kunstlehrer mit seiner Klasse oder Kurs inspiriert. Kern hat vor Jahren dahingehend im Rahmen der Bloch-Woche tolle Erfahrungen sammeln können, damals mit dem Max Planck Gymnasium. Vielleicht sind wir alle überrascht, was wir in dieser Stadt noch Tolles initialisieren können.
(mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.