BriMel unterwegs
In Verlängerung - schöne Krippenschau im Maudacher Schloss
Ludwigshafen. Am 13. Januar besuchte ich noch rasch die Krippenschau im Maudacher Schloss bevor sie am 2. Februar zu Ende geht. Nachdem ich in Bornheim so viele wunderschöne Krippen gesehen habe, war ich neugierig auf diese Krippen im Erdgeschoss des Schlosses (freier Eintritt mit 2G und Maske). Der Förderverein Maudacher Jubiläen hat die Krippenausstellung von Markus Trescher ins Leben gerufen. Sie wird an folgenden Tagen noch im Schloss, Von-Sturmfeder-Straße 3, zu sehen sein:
Montags bis donnerstags 9 bis 12 Uhr, außer am ersten Montag im Monat. Am ersten Dienstag im Monat ist dafür von 16 bis 18 Uhr geöffnet.
Insgesamt beinhaltet die überschaubare Ausstellung sieben Krippen:
1. Heimatliche alpenländliche Krippe aus Polyresin
Eindrücke von Reisen ins Alpenvorland. Das Hintergrundfoto wurde im Schwarzwald aufgenommen. Die Krippe baute man auf Wunsch des Leiters des Hospiz Elias in der Krippenwerkstatt Waldsee; sie war bis 2018 auch im Hospiz aufgestellt.
2. Heimatliche Krippe Pfalz
Ein Geschenk der Familie Hammer Anfang des 20. Jahrhunderts. Diese Figuren sind industriell gefertigt. Das Hintergrundfoto stammt von Bettina Trescher. Die in der Krippenwerkstatt Waldsee gebaute Krippe ging 2018 als Geschenk an Pirmin Trescher für seine neue Wohnung in Speyer.
3. Heimatliche Krippe mit Torfstecherszene
Hier diente Maudach am Ende des 19. Jahrhunderts als Vorlage. Die Vergrößerung auf Leinwand stammt von einer alten Postkarte aus dem Stadtarchiv Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Heide-Krippefiguren wurden kaschiert von Bettina Trescher und 2019 anlässlich der 1250-Jahrfeier von Maudach in der Krippenwerkstatt Klüsserath und Waldsee gebaut als Leihgabe für das Schloss. Im 19. Jahrhundert musste die untere Schicht der Bevölkerung in Maudach Torf stechen, um ihre Armut zu lindern. Ende des 19. Jahrhunderts war die Torfstecherei eine wichtige Einnahmequelle.
4. Heimatliche Krippe
Als Vorlage diente die einzig erhaltene Wassermühle im Glottertal (Südschwarzwald). Die Figuren zeigen die Heilige Familie in Bauerntracht und sind von Lang, Oberammergau. Das Hintergrundfoto zeigt den Feldberg und stammt von Bettina Trescher. Diese Krippe wurde 2015 in der Krippenwerkstatt Waldsee als Geschenk für Tochter Cornelia, Freuburg-Herdern, gefertigt.
5. Münsterturm
Hier werden Impressionen der zerbombten Kirche von Markus Trescher sowohl im Foto als auch als Krippendarstellung gezeigt. Es war ihm wichtig, inmitten der Brutalität von Krieg und Zerstörung die Geborgenheit darzustellen.
6. Heimatliche Krippe
Vorlage war eine verfallene Vorratshütte im Südschwarzwald aus dem 19. Jahrhundert. Die Figuren zeigen die Heilige Familie in Bauerntracht. Die Heidefiguren sind aus Gröden-Südtirol und Lang Krippenfiguren, Oberammergau. Das Hintergrundfoto stammt wiederum von Bettina Trescher. 2019 wurde die Krippe von der Krippenwerkstatt Waldsee gefertigt und an Treschers Frau geschenkt.
7. Darstellung einer orientalischen Krippengrotte zu Bethlehem aus dem Jahr 2015.
Die Vorlage hierzu stammte aus Eindrücken von Studienreisen durch Palästina. Die Figuren sind aus Wachs und mit Draht handgefertigt und entsprechend gekleidet. Diese Szene entstand 1950. Das Hintergrundbild mit Himmel hat Markus Trescher gemalt. Hier erfolgte die Weitergabe der Eltern an die Kinder mit den einfließenden Eindrücken einer Reise nach Israel.
Zu Weihnachten 1944 baute Treschers Vater aus den Trümmern seines Elternhauses eine Krippe und setzte dies aus Dankbarkeit für sein Überleben fortan jedes Jahr fort. Markus Trescher knüpfte daran an und baut für seine Familie seit 44 Jahren jedes Jahr eine neue Weihnachtskrippe. Die Figuren sind allesamt sehr detailliert geformt und gekleidet worden mit den entsprechenden Fotos als Rückwand und schöner Krippenszenerie.
(mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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