Meine Begegnung mit dem Sturmtief Sabine in Ludwigshafen
Ist doch alles halb so wild...

Der Blick aus dem Dachfenster (9 Uhr) lässt keinen Orkan vermuten. | Foto: Kim Rileit
  • Der Blick aus dem Dachfenster (9 Uhr) lässt keinen Orkan vermuten.
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Sturmtief Sabine. Als ich am frühen Sonntagabend durch die Straßen Ludwigshafens fahre, ist der Orkan noch ein mäßiger Wind. Einige Stunden später fahre ich zurück, mittlerweile ist kaum jemand draußen, alle Rollläden sind heruntergelassen. Der Wind hat deutlich zugelegt. Das ist sehr gut am Dreck zu sehen, der in rauen Mengen durch die Straßen geweht wird. "Sabine macht den Frühjahrsputz", denke ich mir. Zuhause angekommen erfahre ich, dass die Bahn vorerst alle Fahrten streicht. Eine reine Vorsichtsmaßnahme? „Ist doch alles halb so wild“, denke ich mir und gehe ins Bett. Der Wind wird hörbar lauter. Das Einschlafen fällt mir schwer, doch gelingt irgendwann.

"Ist doch alles halb so wild..."

Ich wache ich mitten in der Nacht auf - irgendetwas auf dem Balkon ist donnernd zu Boden gefallen. Ich bin hellwach. Es zischt, pfeift und quietscht - überall gespenstische Geräusche. Jetzt weiß ich: Sabine ist da! Die Schweren Holzmöbel auf dem Balkon verrücken wie von Geisterhand selbst, der Kugelgrill rollt mit schrillen Lauten hinterher, die Rollläden klappern - hätte ich das nur früher geregelt. Mit diesen Gedanken schlafe ich irgendwann wieder ein.
Es ist 6:30, der Wecker klingelt. Draußen ist es nicht viel besser. Mittlerweile hat sich auch der ÖPNV bis auf Weiteres verabschiedet. Die Fahrt zur Redaktion - Fehlanzeige.

Wie die Polizeiinspektion Frankenthal vermeldet, gab es bisher keine größeren Schäden, auch nicht an Personen - ein Glück!
Während der Sturm weiter tobt warte ich an meinem Schreibtisch, bis sich Sabine verzieht. Es ist neun Uhr, draußen scheint sich die Lage allmählich zu beruhigen. Ich Blick aus dem Dachfenster, es herrscht strahlender Sonnenschein. Doch weder Nah- noch Fernverkehr sind im Einsatz. Ein Ende des Ausfalls ist nicht in Sicht.

Jetzt bleiben die nächsten Stunden abzuwarten, um abzusehen, welche Schäden uns der Orkan Sabine hinterlassen hat. Doch eines ist sicher: In Zukunft weiß ich, dass ich keinen Sturm unterschätzen werde. kiri

Autor:

Kim Rileit aus Ludwigshafen

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