Kampf gegen Rechts: Präventionsarbeit beginnt schon in der Schule
Ludwigshafen. Die Landesregierung sieht die Bekämpfung des Rechtsextremismus als eine wichtige Kernaufgabe. Prävention ist wesentlicher Teil der Landesarbeit. Innenminister Michael Ebling blickt auf ein erfolgreiches Jahr der Präventionsagentur zurück, die beim Verfassungsschutz angesiedelt ist.
„Die ersten Monate dieses Jahres waren geprägt von einem eindrucksvollen Zeichen der Solidarität und des Engagements: Von Anfang Januar bis Mitte März gingen nach Schätzungen der Polizei in Rheinland-Pfalz rund 133.000 Menschen auf die Straße, um ein klares Statement gegen Rechtsextremismus und für Demokratie und Toleranz abzugeben. Diese beeindruckende Mobilisierung der Bevölkerung ist ein starkes Signal dafür, dass Rechtsextremisten und Rechtspopulisten in unserem Land keinen Rückhalt finden“, sagte Innenminister Michael Ebling.
Die Präventionsagentur feierte 2023 das 25-jährige Jubiläum. Sie setzte im Jubiläumsjahr verstärkt auf „Prävention durch Information“. Dabei arbeitet sie eng mit Kooperationspartnern zusammen und unterstützt Präventionsformate. Zudem dokumentiert sie die Maßnahmen der Landesregierung gegen Rechtsextremismus.
„Wir stehen vor großen Herausforderungen“, fuhr Minister Ebling fort. „Die erhebliche Zunahme rechtsextremistisch motivierter Straf- und Gewalttaten sowie der verstärkte Antisemitismus erfordern eine unumstößliche Notwendigkeit, konsequent gegen Rechtsextremismus vorzugehen und dessen Bedrohung für unsere Gesellschaft zu bekämpfen. Wir dürfen nicht zulassen, dass Rechtsextremisten und Rechtspopulisten unsere Demokratie schwächen. Die Vielfalt und Komplexität unserer Präventionsarbeit unterstreichen den entscheidenden Wert dieses Ansatzes im Kampf gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und jegliche Form der Demokratiefeindlichkeit.“
Alleine im Jahr 2023 wurden über 50 Vorträge zu verschiedenen Themen gehalten. Vor allem wegen des zunehmenden Antisemitismus hat die Präventionsagentur ein Vortragsformat für Schüler entwickelt, das aufgrund seiner aktuellen Relevanz und Notwendigkeit auf breites Interesse stößt. „Demokratiebildung und Demokratiepädagogik von der Kita bis in die Schulen und andere Bildungseinrichtungen spielen eine entscheidende Rolle, wenn wir auch den Kleinsten unserer Gesellschaft schon frühzeitig und nachhaltig die Bedeutung von Toleranz, Respekt und demokratischen Werten vermitteln möchten“, so der Minister. Es gebe Demokratietage an Schulen und ein Netzwerk von Modellschulen für Partizipation und Demokratie.
Auch das von der Landesregierung ins Leben gerufene Bündnis „Demokratie gewinnt!“ trägt dazu bei, Lehrer, Partner aus der Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung sowie Wirtschaft zusammenzubringen, um die Demokratie gegen die Gefährdung von Rechts zu verteidigen. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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