Kiebitzbestände steigen: Naturschutzprojekt sorgt für Nachwuchs
Rheinland-Pfalz. Schutzmaßnahmen geben bedrohten Kiebitze bessere Überlebenschancen. Das Projekt der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz (GNOR) wird durch die „Aktion Grün“ des Klimaschutzministeriums gefördert.
„In Rheinland-Pfalz sind dank der intensiven Schutzbemühungen aktuell viele Küken unterwegs“, stellt Umweltministerin Katrin Eder fest. Im Beisein ihrer wachenden Eltern suchen die Nestflüchter ab dem ersten Tag selbstständig nach Nahrung. Hierfür sind feuchte Böden oder Flachwasser nötig, da die kleinen Kiebitze ansonsten nicht an die tierische Nahrung kommen, die sie für ihr rasantes Wachstum brauchen. „In etwa fünf Wochen müssen sie fliegen lernen und ihr Gewicht fast verzehnfachen, da ist die Pulli-Zeit dann schnell vorbei“, erläutert Eder.
Die Schutzmaßnahmen in den letzten Jahren haben dazu geführt, dass die vom Aussterben bedrohte Vogelart nun bessere Überlebenschancen hat. Im Rahmen des Kiebitz-Projekts von GNOR, das im Rahmen der „Aktion Grün“ des Klimaschutzministeriums gefördert wird, werden unter anderem die Nester der Bodenbrüter auf Ackerflächen markiert, damit die Landwirtinnen und Landwirte ausweichen können und die Nester nicht bei der Bearbeitung ungewollt zerstören. Zusätzlich gibt es Schutz vor Fressfeinden in Form von Elektrozäunen oder Nestschutzkörben.
Während früher der Kiebitz landesweit verbreitet war, brüten die letzten knapp 120 Brutpaare der Art heute nur noch in Rheinhessen und der Vorderpfalz. Die immer intensiver werdende Bewirtschaftung der Felder, aber auch der hohe Fuchsbestand seit der Ausrottung der Tollwut, haben der charakteristischen Feldvogelart deutschlandweit zugesetzt. Erstmals seit langer Zeit steigt die Zahl der Brutpaare, wenn auch nur leicht an. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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