Lidl-Neubau in Oppau: Mehrgeschossbau unrentabel – Markt bleibt eingeschossig

- Die Zugtrasse aufs BASF-Gelände läuft am Lidl-Markt vorbei. Auch die Penny-Filiale liegt direkt neben der Trasse. Für eine Wohnbebauung gibt es laut Verwaltung allerdings Sicherheitsbedenken.
- Foto: Julia Glöckner
- hochgeladen von Julia Glöckner
Ludwigshafen. Der Lidl-Markt in der Edigheimer Straße wird abgerissen. Dort will das Unternehmen die Filiale größer wieder aufbauen, um alle Produkte aus dem LIDL-Sortiment anbieten zu können. Dafür war die bisherige Filiale zu klein.
Von Julia Glöckner
Dass die Verkaufsfläche mit 1.500 Quadratmetern anderthalb Mal so groß werden soll wie die bisherige, ist nicht der einzige Grund für den Neubau. Die alte Filiale ist in die Jahre gekommen. Laut Verwaltung genehmigt man den Neubau des Markts außerdem, weil mit ihm die Wettbewerbsfähigkeit und die langfristige Nahversorgung erst gesichert ist.
Geplant ist eine Filiale in Holzbauweise mit Gründach und Fotovoltaik auf dem Dach. Erneuert werden soll auch der Parkplatz, wobei der Kerweplatz, der der Stadt gehört, in seiner Größe erhalten bleibt. Der Plan weist 131 Stellplätze aus, davon einen Teil mit E-Ladesäulen. Am Rand des Kerweplatzes wird es Grünflächen als Ausgleichsflächen geben.
Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft und Ortsbeirat hatten vorab mit dem Lebensmittelunternehmen über eine Sanierung der alten Filiale, kombiniert mit einer Aufstockung, gesprochen – als Alternative zum Abriss und Neubau. Auch der Neubau eines mehrgeschossigen Baus mit Gewerbe im OG wurde Lidl in Aussicht gestellt. Eine mehrgeschossige Nutzung ist in aller Regel ressourcenschonender und nachhaltiger als eine eingeschossige. Daher liegt Aufstockung als nachhaltige Form der Nachverdichtung derzeit im Trend. So lassen sich Flächen intensiver nutzen. Häufig rentiert sich die Investition für Bauherren, vor allem weil die Nachfrage nach Wohnraum weiterhin hoch ist.
Im Gespräch mit LIDL war allerdings von keiner Wohnbebauung in weiteren Obergeschossen auf der Filiale die Rede, wie Aldi sie in bald Rheingönheim realisieren wird. Denn durch die angrenzende Bahnlinie, wo Züge auch nachts verkehren, ist mit Lärm zu rechnen. Zudem ist diese Bahnlinie die Transporttrasse aufs BASF-Werksgelände, über die Chemieprodukte, also Gefahrengüter, abtransportiert werden. Eine Wohnbebauung wäre also dort aus Sicherheitsgründen nicht geeignet. Die WEG schlug alternative Nutzungen vor.
Seitens des Lebensmittelunternehmens bestand keine Investitionsbereitschaft in ein zweigeschossiges Gebäude. Der Zuglauf ermöglichte ein Gebäude mit größerem Grundriss. LIDL wird dort nur einen eingeschossigen Markt realisieren. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.