Ludwigshafen ist der Charta Friedhofskultur beigetreten
Ludwigshafen. Ludwigshafen ist der Charta Friedhofskultur, die den Wert der Friedhöfe für die Bürger*innen unterstreicht, beigetreten. Damit setzt die Stadt ein Zeichen für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Friedhöfe.
„Jeder Mensch hat das Recht auf eine würdevolle Bestattung auf dem Friedhof und ein anerkennendes Gedenken.“ So lautet der erste Leitsatz der Charta Friedhofskultur, die die wichtigsten Institutionen und Verbände im deutschen Friedhofswesen gemeinsam erarbeitet haben. „Das Manifest verdeutlicht in elf Leitsätzen, worum es in der historisch gewachsenen Friedhofskultur geht: Um ein zu schützendes Kulturgut für alle Bürger*innen und deshalb sind wir auch wir gerne dieser Charta beigetreten“, betonten Peter Nebel, Leiter des Wirtschaftsbetriebes Ludwigshafen (WBL), und Gabriele Bindert, Leiterin des Bereiches Grünflächen und Friedhöfe beim WBL, in einem Pressegespräch.
Das Manifest zeigt dabei auf, wie wertvoll die Friedhofskultur für das Abschiednehmen und Erinnern jedes Einzelnen ist. Es geht darüber hinaus um das vielschichtige Spektrum der Friedhöfe beispielsweise in kultureller, sozialer, historischer oder naturschützender Hinsicht. So sind Friedhöfe unter anderem große Skulpturenparks, die Grünanlagen mit der höchsten Biodiversität oder die lebendigen, sich stets fortschreibenden, Geschichtsbücher der Stadt.
„Mit unserem Beitritt zur Charta beziehen wir klar Haltung für den Kulturraum Friedhof. Der Friedhof ist auch ein Ort der Lebenden, der sich an den Bedürfnissen der Menschen ausrichtet und weiterentwickeln muss. So bieten unsere Friedhöfe immer mehr pflegeleichte oder pflegefreie Bestattungsangebote an. Es gibt naturnah gestaltete kleine Gärten der Erinnerung, die die Biodiversität fördern und zum Klimaschutz beitragen“, erläuterte Bindert.
All dies unterstreicht auch die Charta, die sich damit an den Zielsetzungen des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO orientiert „Mit dem Beitritt zur Charta stellen wir uns mit unseren Friedhöfen auch ein Stück weit unter das Dach des Immateriellen Kulturerbes“, freut sich Nebel und ergänzte: „Darauf sind wir auch ein wenig stolz“. Zur Erinnerung: Der Hauptfriedhof und die acht Stadtteilfriedhöfe der Stadt Ludwigshafen stehen seit September 2020 im Zeichen des immateriellen Kulturerbes Friedhofskultur: Hierzu wurde am Haupteingang des Hauptfriedhofs ein entsprechendes Schild exemplarisch angebracht. Ludwigshafen war damit Teil eines bundesweiten Netzwerks von über 100 Städten, die den damaligen Tag des Friedhofs der Ernennung der Friedhofskultur in Deutschland zum immateriellen Kulturerbe widmeten.
Friedhofsgebäude in Friesenheim saniert
Von 2020 an konnten bis heute mehrere Gebäude mit einem Kostenvolumen in Höhe von rund 730.000 Euro saniert werden. Hierzu zählen die Trauerhalle, Mitarbeiterunterkünfte, das Büro des Friedhofsverwalters, Aufbahrungsräume, Orgelzimmer, Pfarrerzimmer, Urnenübergabezimmer und das ehemalige Verwalterwohngebäude. Saniert wurden unter anderem Dächer, Fassaden und Böden. Technisch erneuert wurden die Lautsprecheranlage in der Trauerhalle, die Orgeltechnik, die Beleuchtung und die WC-Anlagen. Neu ist eine Behindertentoilette. Die Außenanlagen werden bis Oktober fertiggestellt. ps/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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