Stadt tritt Schutzprogrammen bei
Mähzeiten im Sinne des Artenschutz
Ludwigshafen. Aufgrund des starken Pflanzenwachstums in diesem Frühjahr sind die Mäharbeiten im Ludwigshafener Stadtgebiet sehr aufwendig. Erschwerend kommt hinzu, dass aufgrund der unklaren Haushaltslage nur nach Klärung der Unabweisbarkeit die Vergabe der Arbeiten an Betriebe in die Wege geleitet werden konnte. Die Aufträge werden nun schrittweise durch beauftragte Firmen abgearbeitet. Dies betrifft im wesentlichen Flächen nahe an Straßen sowie Liegewiesen und Bolzplätze, Grünanlagen und Spielplätze, die für die Bevölkerung erhalten werden müssen.
Alle weiteren Flächen pflegt die Stadt mit Blick auf den Artenschutz, also nur wenn dies notwendig ist.
„Die Kommunen sind rechtlich zum Natur- und Artenschutz verpflichtet. Das bedeutet, dass die Stadt in eigener Verantwortung unterschiedliche Arten von Grünflächen – etwa Parkanlagen, Wälder, Fluss- sowie Bachläufe mit ihren Uferzonen und Außenbereichen – zu erhalten, gegebenenfalls neu zu erschaffen und bereits vorhandene weiterzuentwickeln hat“, betont Umweltdezernent Alexander Thewalt.
Auf Beschluss des Stadtrats trat die Stadt Ludwigshafen 2019 dem Programm „Kommunen für biologische Vielfalt“ bei. Für dieses Jahr hat sich die Stadt für das Siegel ,Stadtgrün naturnah’ beworben. Wiesen und deren Säume sorgen – richtig gepflegt – in der Stadt für mehr Artenvielfalt, wenn sie nicht regelmäßig betreten werden.
Frühe Mähzeitpunkte führen bei Wiesen und Säumen zu einem drastischen Artenschwund, wenn etwa Gelege von Bodenbrütern nicht überleben können und es für Insekten im geschorenen Rasen keine Nahrung gibt. Die Stadtverwaltung weist darauf hin, die Brutzeiten zu beachten, die Wiesen nicht zu betreten und appelliert an Hundehalter, die Flächen auch nicht von ihren Tieren durchstöbern zu lassen.
Für Wiesen sowie auch für weitere städtische Grünflächen wie Verkehrsgrünbereiche wurden im Stadtrat passende Mähzeitpunkte entschieden. Eine Mahd Anfang Juni und im September bieten die besten Voraussetzungen für Artenvielfalt. Dem Schutz von Insekten und Vögeln ist am besten mit einer Mahd ab Mitte Juli sowie mit dem Erhalt von Säumen und Blühinseln oder Altgrasinseln übers Jahr gedient, die zehn Prozent der zu mähenden Fläche ausmachen.
Zum Schutz von Wild ist eine möglichst späte Mahd und das Absuchen nach Rehwild notwendig. In Schutzgebieten und bei besonders wertvollen Wiesen erfolgt die Festlegung der Zeitpunkte gemeinsam mit Biotopbetreuern und Naturschützern.
Die übrigen Wiesen werden zwei Mal im Jahr gemäht, wobei auf zehn Prozent der Flächen ebenfalls Blühinseln und jeweils Zwei-Meter-Säume um die Wiesen erhalten bleiben. So wird auch bei stabilen und nährstoffarmen Beständen verfahren. Bei jungen und nährstoffreichen Flächen in Parks wie etwa im Ebert-Park bleibt nach dem Mähen auf zehn Prozent ebenfalls eine Blühinsel sowie ein Zwei-Meter-Saum außen stehen. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.