Corona und Schule
Mehrheit für schärfere Maßnahmen
Ludwigshafen. Heute, 16. November 2020, treffen sich Bund und Länder mit Kanzlerin Merkel zum Corona-Gipfel, um mögliche weitere Beschränkungen zu diskutieren. Falls sich die Ministerpräsidenten mit der Bundesregierung darauf verständigen, könnten zeitnah und bundesweit neue Regeln in Kraft treten. Wie vorab durchgesickert ist, soll es vor allem um weitere Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich, aber auch um mögliche neue Regeln für Schulen und Kitas gehen.
Während seit Anfang November "Lockdown light" in vielen Bereichen des Lebens gilt, blieb der Unterricht in den Schulen bis auf eine teilweise Maskenpflicht unverändert. Politiker und Verantwortliche sprachen sich lange für eine Präsenzunterricht so lange als möglich aus. "Wir wollen alles daran setzen, dass die Schulen offen bleiben können," sagt Stefanie Hubig, Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz. Dagegen spricht sich Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, für Hybridunterricht aus, ebenso die Landesschüler*innenvertretung Rheinland-Pfalz.
Klare Mehrheit für schärfere Maßnahmen
Das Meinungsbild der Leser*innen des Wochenblatts Ludwigshafen zeigt deutlich, dass eine Mehrheit für schärfere Maßnahmen an Schulen ist. Bei einer Umfrage "Wie soll es in Bezug auf die Schulen in Ludwigshafen weitergehen?" waren nur 10,74 Prozent dafür, dass die Schulen komplett im Regelbetrieb weiterlaufen sollten und dass Lüften und Maskenpflicht ausreichen müssten (26 Stimmen). Für ein alternatives Konzept mit unter anderem beispielsweise einem Wechselmodell aus Präsenz- und Onlineunterricht sowie einer Aufhebung der Anwesenheitspflicht waren 41,32 Prozent (100 Stimmen). Die Mehrheit mit 47,93 Prozent (116 Stimmen) war sogar für eine komplette Schulschließung, bis die Infektionszahlen wieder gesunken sind.
Hier ist der ursprüngliche Artikel mit der Umfrage:
Mögliche neue Corona-Regeln für Schulen
Um die Infektionsgefahr an Schulen zu vermindern, sind viele unterschiedliche Ideen im Umlauf:
- Maskenpflicht mit Mund-Nasen-Schutz für alle Jahrgänge inklusive Grundschule, sowohl auf dem Schulgelände als auch im Unterricht
- Wechselunterricht in festen Gruppen mit halbierter Größe
- Aussetzung der Anwesenheitspflicht, Möglichkeit zur Teilnahme am Online-Unterricht
- Präsenzunterricht für Schüler*innen, die nicht am Online-Unterricht teilnehmen können, sonst Online-Unterricht
- Nutzung von größeren Räumen wie Sporthallen oder sogar Räumen in Gaststätten oder Hotels
- Versetzte Pausen / versetzter Schulbeginn
- Mehr Busse für eine Schülerbeförderung mit Mindestabstand
- Mehr Lüften und Mindestabstand von 1,5 Metern im Klassenzimmer
- Online-Unterricht im Quarantänefall
- Luftfilter in allen Klassenräumen
Nun bleibt es abzuwarten, welche Beschlüsse Bund und Länder zum Schutz der Schüler*innen und Lehrer*innen fassen werden. bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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