Menschen mit Behinderungen: Inklusionsbetriebe sind positive Beispiele für Teilhabe am Arbeitsleben
Rheinland-Pfalz. Menschen mit Behinderungen haben einen Anspruch auf eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Eine wesentliche Voraussetzung für die Verwirklichung dieses Anspruchs ist die Teilhabe am beruflichen Leben. Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarkts, die Menschen mit und ohne Behinderungen regulär beschäftigen. Dabei agieren sie wirtschaftlich und behaupten sich wie andere Unternehmen am Markt. Das Integrationsamt unterstützt die Unternehmen beispielsweise mit betriebswirtschaftlicher Beratung, finanziellen Leistungen für Aufbau, Erweiterung oder Modernisierung von neu zu gründenden oder bereits bestehenden Inklusionsbetrieben und fördert die Beschäftigung der Menschen mit Behinderungen durch dauerhafte Personalkostenzuschüsse.
Staatssekretär Fedor Ruhose und Matthias Rösch, Beauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen, besuchten gemeinsam drei rheinland-pfälzische Inklusionsbetriebe. Die Einblicke in die Praxis zeigten positive Beispiele auf, wie Inklusion im Betrieb gelebt und die gleichberechtigte Teilhabe sowie Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen ermöglicht wird.
„Um das gleichberechtigte Miteinander behinderter und nichtbehinderter Menschen erreichen zu können, brauchen wir viele gute Beispiele. Diese zeigen, wie die Inklusion vorangetrieben werden kann und was alles möglich ist“, betonte Staatssekretär Fedor Ruhose. Die Gründung von Inklusionsbetrieben oder Inklusionsabteilungen biete für private und öffentliche Arbeitgeber außerdem zusätzliche Möglichkeiten bei der Personalauswahl, um alle verfügbaren Ressourcen zur Absicherung des Fachkräftebedarfs zu nutzen. „Inklusion ist keine Frage der politischen Korrektheit. Sie ist der Schlüssel zum Wachstum“, so Ruhose.
Erster Gastgeber der Rundreise war die Firma ISOLITE GmbH in Ludwigshafen, die Hochtemperatur-Dämmsysteme herstellt. Die Inklusionsabteilung wurde mit dem Ziel gegründet, den innerbetrieblichen Warenverkehr zu unterstützen. Aktuell werden vier Menschen mit Behinderungen beschäftigt. Bei dem Termin mit der Geschäftsleitung und den Beschäftigten merkte Staatssekretär Ruhose an, dass Inklusion Betrieben viele Vorteile biete: „Arbeitgeber bekommen qualifizierte Fachkräfte, loyale Mitarbeitende und stärken ihre Arbeitgeberattraktivität. Das Unternehmen profitiert von einem verbesserten Betriebsklima – und nicht zuletzt auch von finanziellen Vorteilen. Inklusionsbetriebe, die einen besonders hohen Anteil von Menschen mit Behinderungen beschäftigen, leisten hier einen wichtigen Beitrag zu einer Gesellschaft, für die Inklusion kein Fremdwort ist“.
Matthias Rösch, Landesbeauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen ergänzte: „Inklusionsbetriebe leisten einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie in den Inklusionsbetrieben das Potenzial von Menschen mit Behinderungen sowohl persönlich als auch für den Betrieb deutlich wird.“
Im Integrationsbetrieb Friedhöfe der Stadt Worms (IBF), dem ersten Inklusionsbetrieb eines kommunalen Arbeitgebers in Rheinland-Pfalz, sind 16 Mitarbeitenden in allen Bereichen der Friedhofspflege tätig. Da die Stadt Worms mehrere Stadtteilfriedhöfe besitzt, sowie historisch bedeutende Grabflächen erhalten werden müssen, sind die Einsatzbereiche vielfältig. In Mainz führte die letzte Station der Rundreise in das Hotel INNdependence, das zu den ältesten Inklusionsbetrieben in Rheinland-Pfalz gehört. In den letzten Jahren hat das Unternehmen einige Anstrengungen unternommen, um sich den Anforderungen des Marktes anzupassen. Unter anderem erfolgten ein Anbau mit modernen Zimmern und Tagesräumen sowie eine Erneuerung der Terrasse. Insgesamt 19 Beschäftigte mit Behinderungen kümmern sich im Hotel INNdependence um das Wohl der Gäste.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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