Neue Ausstellung über wichtige Episode Schillers im Schillerhaus 1782
Ludwigshafen. Sie war ein Jahr geschlossen, jetzt öffnet sie wieder ihre Pforten: Die Gedenkstätte im Schillerhaus, Schillerstraße 6. Entstanden ist eine neue Dauerausstellung, die erste nach 65 Jahren. Dies feiert das Team rund um den Heimatkundlichen Arbeitskreis Oggersheim (HAKO) am ersten Februar-Wochenende.
Am Freitag, 2. Februar, um 18 Uhr, führt Stadtmuseumsleiterin Region Heilmann durch die neue Ausstellung, die sich dem siebenwöchigen Aufenthalt Friedrich Schillers im Jahr 1782 widmet. Heilmann hat die Ausstellung auch geplant und umgesetzt. Kulturbürgermeister Cornelia Reifenberg und Gabriela Nagel, Vorsitzende des HAKO, eröffnen die Ausstellung am Freitagabend.
Das Schillerhaus war im 18. Jahrhundert eine Gaststätte unter dem Namen "Viehhof". Hier residierte im Oktober und November des Jahres 1782 auch Friedrich Schiller und schrieb die Erstfassung des "Fiesco". Im Schillerhaus werden unter anderem Erstausgaben und Handschriften des Dichters gezeigt. In den sieben Wochen seines Aufenthalts galt der deutsche Nationaldichter als desertierter Arzt, der sich gegen den Willen des Landesherren der Philosophie und Dichtung widmete. Er fand hier eine Zuflucht. 1982 wurden seine Räuber in Mannheim uraufgeführt.
Familientag
Zum Familientag am Samstag, 3. Februar, von 11 bis 18 Uhr, kann man dann die Ausstellung besuchen und sich an verschiedenen Aktionen beteiligen. Um 12, 14 und 16 Uhr werden jeweils Führungen von rund 30 Minuten durch die Ausstellungsräume zu Schiller und der Geschichte Oggersheims angeboten.
Kinder im Alter zwischen acht und zehn Jahren sind um 13 und um 15 Uhr zu einem offenen Workshop eingeladen. Die Kinder gehen dabei auf eine Zeitreise in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts. Wie lebten die Menschen im Deutschland zur Zeit Schillers? Themen wie Flucht und Unterdrückung, aber auch der Wunsch nach Freiheit des Individuums spielen dabei eine Rolle. Es kann aber auch gebastelt werden, in Anlehnung an Schiller beispielsweise Scherenschnitte, Briefe können mit Federkiel und Tinte verfasst und ihr Umschlag gesiegelt werden.
In der neuen Dauerausstellung darf fotografiert werden, allerdings ohne Blitz. Geöffnet hat sie ab Sonntag, 7. Februar, wieder wie gewohnt, mittwochs von 10 bis 12 und 14 bis 18 Uhr, freitags von 14 bis 17 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung. Der Eintritt in die Gedenkstätte ist frei; über Spenden freut sich der Heimatkundliche Arbeitskreis Oggersheim.
Projekte
Eine neu gegründete Nachbarschaftsinitiative trifft sich unter dem Namen "Die Oggersheimer" seit Sommer 2023 regelmäßig in Räumlichkeiten des Schillerhauses. Im Dezember fand ein Vorleseabend für Kinder statt. Weitere Projekte sind geplant. Wer Interesse hat, sich zu beteiligen, wendet sich an Elvira Gensheimer von der Stadtbibliothek Ludwigshafen, die unter anderem verantwortlich für die Stadtteil-Bibliotheken ist. Sie ist per E-Mail an elvira.gensheimer@ludwigshafen.de erreichbar.
Inhaltlich mitgewirkt an der Ausstellung haben Stefan Mörz, Leiter des Stadtarchivs sowie Dana Livia Cohen M.A., Dr. Anna-Sophia Nübling und Theologin Michaela Ferner, die zugleich auch Ausstellungskuratorin des Heimatkundlichen Arbeitskreises ist.
Finanziell gefördert wurde das Projekt aus Mitteln der Stiftung der ehemaligen Stadtsparkasse. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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