Pflanzen, die im Garten oder auf dem Balkon eine mediterrane Atmosphäre schaffen

Ein typischer Vertreter mediterraner Pflanzen, ist der Oleander | Foto: Marc/stock.adobe.com
  • Ein typischer Vertreter mediterraner Pflanzen, ist der Oleander
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Garten. Im August geht die Haupt-Urlaubssaison langsam zu Ende. Viele waren wieder einmal im warmen Süden und konnten dort den besonderen mediterranen Blütenzauber entdecken. Kein Wunder also, wenn man sich hierzulande ein wenig mehr Mittelmeer-Flora wünscht. Denn ihr Duft und ihre Farben sind einfach unvergleichlich. Egal, ob man sie in diesem Jahr selbst erleben konnte oder vielleicht nur davon träumt: So manche schöne Blühpflanze aus dem Süden kann man sich auch zu Hause auf den Balkon oder in den Garten holen. Die klaren Favoriten sind dafür laut den Pflanzenprofis der Initiative „Blumen - 1000 gute Gründe“ Oleander, Wandelröschen und Afrikanische Schmucklilie.

In einem Kübel an einem sonnigen Platz sorgen sie für eine unvergleichlich mediterrane Stimmung. Meist ist die Kübelpflanzung auch sinnvoller, denn als südländische Pflanzen mögen sie keinen Frost und sollten im Herbst ins Winterlager umziehen. Dabei darf man das Gießen nicht vergessen: Sie benötigen zwar deutlich weniger Wasser als im Sommer, über längere Zeit austrocknen dürfen sie aber auch auf keinen Fall. Wenn man das beherzigt, kann man jahrelang Freude an den südlichen Schönheiten haben. Noch zu bedenken: Alle drei Pflanzen sind zwar wunderschön, aber giftig, mit Tieren oder kleinen Kindern in der Nähe sollte man hier vorsichtig sein.

Oleander (Nerium oleander) ist die wohl bekannteste und beliebteste mediterrane Kübelpflanze. Kein Wunder: Der straff aufrecht wachsende Kleinstrauch, der schnell bis zu zwei Meter hoch werden kann, schmückt sich von Juni bis September mit zahlreichen Blütenbüscheln in Weiß, Rosa, Gelb, Orange, Rot oder sogar mehrfarbig. Dafür braucht er allerdings einen hellen und geschützten Platz: Je mehr Sonne der Oleander bekommt, desto mehr blüht er. Zudem ist die Pflanze auch ein Wasserfreund - allerdings nicht von oben. Während er durch zu viel Regen und Gießwasser auf den Blättern krank werden kann, ist Oleander andererseits eine der wenigen Pflanzen, die sich über Staunässe an den Füßen freuen. Am besten stellt man den Topf in einen hohen Untersetzer, in dem immer ein paar Zentimeter Wasser - idealerweise kalkhaltiges aus der Leitung - stehen dürfen. Für üppige Blüten und einen gesunden Wuchs benötigt er außerdem ein- bis zweimal die Woche Flüssigdünger. Oleander toleriert Frost bis etwa minus fünf Grad. Die Pflanzenexperten von „Blumen - 1000 gute Gründe“ empfehlen daher, es in wärmeren Regionen Deutschlands mit einer Überwinterung draußen zu versuchen: Einfach den Topf gegen Bodenfrost auf eine Styroporplatte oder ähnliches stellen, den Ballen gut einpacken und die Zweige im Zweifel mit einer Hülle gegen kalte Winde schützen - oder gleich die ganze Pflanze an einem geschützten Ort abstellen. Ansonsten ist ein Wintergarten oder kühles Gewächshaus mit bis zu zehn Grad ideal - wenn man dies hat. Falls es doch der Keller oder die dunkle Garage sein müssen, dann gilt: Je dunkler der Raum, desto kühler sollten es sein, möglich sind Temperaturen bis zu etwa zwei Grad.

Das Wandelröschen (Lantana camara) stammt eigentlich aus dem tropischen Amerika, in vielen warmen Regionen der Welt - zum Beispiel auf den Kanarischen Inseln - wächst es aber mittlerweile in der freien Natur, mancherorts gilt es sogar als Unkraut. Bei uns ist es zum Glück ein gern gesehener und nicht aufdringlicher Gast. Mit seinen zahlreichen Blütenkugeln, deren einzelne Blüten sich im Laufe des Auf- und Abblühens unterschiedlich verfärben, ist es ein fröhlicher Hingucker. Je nach Sorte wechseln sie von Gelb bis Orange oder Rot, von Hellgelb bis Rosa oder als wahrer Regenbogen von Gelb über Orange und Rot bis zu Lila. Für die Puristen gibt es aber auch fast einfarbige oder einfach weiß blühende Sorten. Nach der Blüte bilden sich schwarze Beeren, die aber wie der Rest der Pflanze ungenießbar sind. Wandelröschen passen als junge Pflanzen in den Balkonkasten, größere Exemplare gibt es sowohl als Busch als auch als Hochstamm für den Kübel. Gießen kann man ruhig großzügig: Der Topf sollte möglichst nie komplett austrocknen, stauende Nässe ist aber unbedingt zu vermeiden. Etwas Trockenheit verträgt die Pflanze, dies geht aber zulasten der Blütenpracht. Ebenfalls wichtig für die Blühfreude ist regelmäßiges Düngen im Sommer. Zur Überwinterung räumt man das Blütenwunder am besten an einen hellen und luftigen Ort bei um die zehn Grad. Etwas ungünstiger ist ein dunkler Raum bei niedrigeren Temperaturen bis minimal fünf Grad. Dazu sollte man die Pflanze vor dem Einräumen um etwa die Hälfte zurückschneiden.

Schmucklilien (Agapanthus, von Altgriechisch agape „Liebe“ und anthos „Blume“) bieten dem mediterranen Pflanzenfan mal eine ganz andere Wuchsform als die beiden zuvor genannten: Sie sehen mit ihren bogig überhängenden Blättern, die je nach Art zwischen zehn Zentimeter bis zu einem Meter lang wachsen können, und den großen weißen oder violett-blauen Blütenkugeln an langen Stielen eher aus wie eine Zierlauch-Art - zu deren giftiger Unterfamilie Amaryllis sie auch am Ende gehören. Damit sie kräftig blühen, darf man Schmucklilien nicht zu sehr verwöhnen: Der Topf kann ruhig etwas enger sein und Dünger sollte man von April bis August lediglich monatlich geben. Gegossen wird dagegen kräftig, zum Schutz der dicken Wurzeln ist aber ein guter Wasserabzug gegen stauende Nässe wichtig.

Die immergrünen Arten (Agapanthus praecox und africanus) müssen drinnen im Hellen bei fünf bis acht Grad überwintert werden, die sommergrünen Campanulatus-Arten können dagegen sogar im Beet ausgepflanzt werden. Sie brauchen lediglich etwas Winterschutz durch Laub oder Reisig, damit sie im Frühjahr wieder austreiben.red

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Autor:

Karin Hoffmann aus Ludwigshafen

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