Planungsgesellschaft fährt schweres Gerät auf: Gründungsarbeiten für neue Hochstraße Süd starten

Blick aus dem alten Rathaus auf die alte Hochstraße Nord. Die Stadtstraße wird dagegen leicht nach links verschwenkt verlaufen.  | Foto: Julia Glöckner
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Ludwigshafen. Der Platanenhain am Berliner Platz wird bald Schauplatz für den Brückenbau. Ende Januar arbeitet sich das Team auf der Baustelle mit einem Drehbohrgerät von Ost nach West vor. Damit wird es 170 Bohrpfähle auf einer Strecke von 530 Metern setzen. Anfang 2026 soll die komplette Hochstraße Süd mit der neuen Brücke und der dann ebenfalls modernisierten Weißen Hochstraße wieder für den Verkehr freigegeben werden. Man ist im Zeitplan.

Kernstück der Arbeiten ist ein eigens auf Pfahlarbeiten spezialisiertes Bohrgerät. In der Nacht zum Dienstag, 16. Januar, wird das 26 Meter hohe Gerät per Schwertransport in Ludwigshafen ankommen. Gebohrt wird dann bis zu einer Tiefe von 20 Metern mit einem Durchmesser von 1,5 Metern. Rund ein Jahr wird es dauern, bis die Bohrpfahlarbeiten abgeschlossen sind. Auf den Bohrpfählen werden massive Fundamentplatten hergestellt. So entstehen die sicheren Gründungen der neuen Brücke.

Bohrpfahlarbeiten sind ein wesentliches Verfahren im Bauwesen, besonders bei der Erstellung von tiefen Fundamenten für Brücken oder Hochhäuser. Dieses Verfahren wird vor allem dann eingesetzt, wenn herkömmliche Gründungsmethoden bei hohen Lasten oder schlechter Baugrundqualität an ihre Grenzen stoßen. Bei diesem Verfahren werden die Fundamente durch Tiefbohrungen von unten gestützt. Dadurch entsteht eine solide Konstruktion, die hohe Lasten von der Brücke in tiefe, tragfähige Schichten des Bodens weiterleitet und somit die Lasten der Brücke und des Verkehrs besser verteilt.

Stadtverwaltung und Bauprojektgesellschaft werden alle Umweltaspekte überwachen. Sollte es – je nach Art der Arbeiten – zu größeren Staubentwicklungen kommen, werden diese durch eine Berieselung mit Wasser gebunden. Die Lärmbelastung während den gesamten Arbeiten wird sich innerhalb der zulässigen gesetzlichen Grenzwerte bewegen. Die Anwohnerschaft wird regelmäßig informiert und soll im Dialog mit der Stadt bleiben.

"Klar ist, dass das Vorhaben nicht nur planerisch und technisch, sondern auch finanziell ein Kraftakt für Ludwigshafen ist", erläutert Kämmerer Andreas Schwarz. "Wir bauen hier für die ganze Region und investieren in eine zentrale Verkehrsachse. Gleichwohl denken wir die Anforderungen der Verkehrswende mit und wollen in einem weiteren Schritt den Radweg für Pendler:innen bauen, der unter der Hochstraße Süd entlangführen und den Hauptbahnhof mit der Konrad-Adenauer-Brücke verbinden wird. Gleichzeitig modernisieren wir die Weiße Hochstraße, die ebenfalls ein Teilstück der Hochstraße Süd ist. Auch hier beginnen die Arbeiten bereits jetzt im Januar und werden Ende 2025 abgeschlossen sein.“

Damit die Bohrarbeiten pünktlich beginnen konnten, haben Bauprojektgesellschaft und Baufirmen das große Baufeld entsprechend herrichten müssen. Dazu gehörten der Rückbau der alten Fundamente, die Einrichtungen der Baustelle, das Verlegen von Leitungen zur Baustelle und am Faktorhaus unter Mitwirkungen der Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) und des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (rnv) oder das Aufstellen des Bauzauns. Zudem wurden mehr als 1.800 Kampfmittelsondierungen mit einer Gesamtbohrlänge von rund 19.000 Metern getätigt.

Modernisierung der Weißen Hochstraße startet

Während im Osten die Fundamente für die neue Brücke gesetzt werden, startet parallel und in direkter Nachbarschaft die Modernisierung der Weißen Hochstraße. Dies umfasst die Erneuerung der Entwässerung und Fahrzeug-Rückhaltesysteme, der Austausch der Brückenlager, die Erneuerung von Fahrspuren, Gesimskappen und Geländern, die Betoninstandsetzung sowie die Ertüchtigung und Verstärkung der Brücke an vielen Stellen. Dafür werden Schadstellen, Kappen und Hohlkästen instandgesetzt sowie Abdichtungsarbeiten vorgenommen. Damit soll die Brücke auch künftig den hohen Belastungen durch das erwartete Verkehrsaufkommen mit immer schwerer werdenden Autos und Lastwagen Stand halten.

"Nach Jahren der Planung starten wir 2024 konkret auch mit dem Bau der Helmut-Kohl-Allee: Im Frühjahr beginnen die Arbeiten an der neuen Westbrücke. Im Sommer starten wir ein Werkstattverfahren für die Entwicklung des neuen Stadtquartiers, dessen Voraussetzung die Helmut-Kohl-Allee als ebenerdige Straße ist. All dies werden wir, wie auch in der Vergangenheit, miteinander und im Dialog angehen", sagt Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck. jg/red

Autor:

Julia Glöckner aus Ludwigshafen

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