Radeln wird immer wichtiger: Boomende Märkte haben Wachstumspotenzial
Ludwigshafen. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt sieht auf Märkten rund um Radfahren großes Wachstumspotenzial. Mit der Verkehrswende drängen Planungsbüros zur Radverkehrsplanung auf den Markt sowie Baufirmen und Radhersteller, Handelsketten wie auch Reparaturwerkstätten. Über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg steigen die Gewinne. Der Radverkehrskongress Rheinland-Pfalz nahm den Wirtschaftsfaktor Radfahren in den Blick.
Auch der Radtourismus boomt, was für das Land Rheinland-Pfalz von besonderem Interesse ist. „Während bislang der Fokus der Radverkehrspolitik vor allem auf der Planung und Realisierung von Radwegen für den Radtourismus und den Alltagsradverkehr lag, wollen wir in Rheinland-Pfalz den Blick weiten und die gesamte Wertschöpfungskette rund um das Fahrrad enger in den Blick nehmen“, sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt.
Auf dem Radverkehrskongress im Congressforum Frankenthal kamen erstmals alle Akteure vom Radverkehrs- und Mobilitätsexperten über Touristiker, Stadtplaner bis hin zu Wirtschaftsakteuren zusammen, um den Radverkehr sowie die Bedeutung des Fahrrads in seiner gesamten Wertschöpfungskette zu betrachten und gemeinsam weiter voranzubringen.
Die Kurzstudie „Wirtschaftsfaktor Rad“ gibt einen Kurzüberblick. Sie ist die allererste Datenerhebung, die umfassend über die Märkte informiert. Sie soll nun regelmäßig erhoben werden, damit die Entwicklung sichtbar und vergleichbar wird. So lässt sich die Radverkehrspolitik auch im ökonomischen Sinne besser ausrichten. „Das Wachstumspotenzial des Rads und Radverkehrs wollen wir in seiner gesamten Breite und Wertschöpfungskette besser heben“, sagte Schmitt.
Die Studie zeigt, dass die Branche rund ums Fahrrad im Land stark gewachsen ist. Die Umsätze der Firmen sind gestiegen. Die Studie sieht das Bundesland bei der Radherstellung im EU-Vergleich gut vertreten. 10 Prozent der deutschen Räder werden hier montiert. Auch die Umsätze im Radtourismus liegen hier über den Bundesschnitt, was die beliebten Radrouten entlang der Flüsse begünstigen. Handel und Dienstleistungen sind unterdurchschnittlich repräsentiert im Vergleich zum Bundesschnitt. Das Radnetz im Land hat sich primär aus dem Tourismus entwickelt, gewinnt aber zunehmend an Bedeutung für den Alltagsverkehr. Die Studie empfiehlt, das Radwegenetz auszubauen und instand zu halten. Potenziale birgt auch die Ausbildung von Zweiradmechanikern. Die Förderung der Netzwerkbildung zur Etablierung einer Radkultur und auch die Unterstützung fahrradfreundlicher Arbeitgeber sind weitere Aspekte. Das Land hat acht Radverkehrsteams und eine Fachgruppe in Koblenz, die auch Kommunen bei der Förderung berät. Mit der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft für fahrrad- und fußverkehrsfreundliche Kommunen wurde eine wichtige Institution als Bindeglied zwischen Land und Kommunen geschaffen. Die neue Radverkehrs- und Radwirtschaftspolitik ist auch ein notwendiger und wichtiger Schritt auf dem Weg zum Ziel, der Netto-Null bei den CO2-Emissionen bis 2045. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.