Abriss der Hochstraße in leichtem Verzug
Regenwetter macht Technik zu schaffen

Stütz-Turm von unten: Sechs Holzstämme werden mittels eines Beton-Zahnrades an sechs Meter langen Stahlsprießen verschraubt | Foto: Kim Rileit
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  • Stütz-Turm von unten: Sechs Holzstämme werden mittels eines Beton-Zahnrades an sechs Meter langen Stahlsprießen verschraubt
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Von Tim Altschuck und Kim Rileit

Ludwigshafen. Vor der Abrissfirma Moß liegt noch ein mächtiger Batzen Arbeit. Sie wurde beauftragt, den Abriss der Hochstraße durchzuführen. Im Moment werden die Stütztürme aufgebaut. Doch das verregnete Wetter der vergangenen Tage hat den Zeitplan - wenn auch nicht gravierend - durcheinander gebracht.

Planmäßig befinde sich das Unternehmen, wenn auch mit leichtem Verzug, noch im Rahmen. Das hat verschiedene Gründe: Man müsse – unabhängig vom Coronavirus – zu dieser Jahreszeit immer wieder mit Erkrankungen von Mitarbeitern rechnen. Außerdem war das anhaltende Regenwetter schlecht für die Maschinen. Bis zum Stadtfest Ende Juni sollte das Unternehmen bestenfalls erledigt sein.

Mit rund 30 Mitarbeitern sei die Firma zurzeit vor Ort, um die Arbeiten schnellstmöglich voranzutreiben. Einzig der Regen der vergangenen Tage stellt ein großes Problem dar: „Wir arbeiten mit elektrischem Gerät. Und sie wissen ja: Strom und Wasser verträgt sich nicht“, erklärte der technische Leiter mit Stefan Feldmann. So habe die Firma bereits mehrere Bohrer ersetzen müssen. Nicht etwa, weil sie durch das viele Bohren verschlissen, sondern aufgrund der Nässe.“ Ein Verschleiß hätte nahegelegen, denn die Bohrköpfe müssen 90 Löcher durch die zwei Zentimeter starken Stahlelemente bohren – und das bei jeder Turmkonstruktion von mindestens 80. Diese Stützen werden nach einer jeweils etwa drei Tage dauernden Bauzeit pro Konstruktion mit schwerem Gerät unter die Hochstraße geschoben.

„Das ist so ähnlich wie bei einem Billy-Regal“

„Die Pilzhochstraße ist ein Unikat. Das Projekt ist sehr komplex, da es nichts Vergleichbares gibt“, betonte die Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck. „Wer schon einmal ein Billy-Regal von Ikea aufgebaut hat, kann das etwas nachvollziehen“, veranschaulichte Tiefbauamtschef Björn Berlenbach. „Beim ersten funktioniert gar nichts und beim zweiten und dritten hat man dann zur Routine gefunden.“

Momentan werden also die Stütztürme gebaut, die verhindern, dass die Hochstraße beim Abriss unkontrolliert einstürzt. Die Herausforderung: „Das muss alles händisch eingebaut werden“, erklärt Feldmann. Über 1.000 Tonnen Stahlprofile müssen auf diesem Wege eingebaut werden. Hier ist der Regen ebenfalls ein Problem. Die Profile messen knappe sechs Meter und können deshalb nicht ohne weiteres in einem Unterstand oder Container – also im Trockenen – verarbeitet werden. Die verwendeten Plasmaschneider reagieren sehr empfindlich auf die Witterung. Die einfachste Lösung wäre natürlich, die Stahlstreben unter der noch stehenden Hochstraße zu schneiden. Das allerdings geht aus sicherheitstechnischen Gründen nicht, der Aufenthalt unter der Brücke ist verboten.

Einer von vielen Stütztürmen, die Krone fehlt noch
  • Einer von vielen Stütztürmen, die Krone fehlt noch
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Die Abrissfirma sei an mehreren Stellen gleichzeitig zu Gange. Dadurch könne der jeweilige Verantwortliche seine Erfahrungswerte am Ende des Tages weitergeben und man erhoffe sich bessere Erkenntnisse für die Vorgehensweise. Das heißt, die Firma möchte möglichst viele Erfahrungen sammeln und die Abläufe dadurch optimieren.

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Autor:

Tim Altschuck aus Kaiserslautern

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