Reihe „Bloch im Exil“: Vortrag über Flucht aus Ludwigshafen im Regime
Ludwigshafen. Nach der Sommerpause setzt das Ernst-Bloch-Zentrum, Walzmühlstraße 63, am Dienstag, 12. September, um 18 Uhr seine Vortragsreihe „Bloch im Exil“ mit einem Vortrag von Herbert Baum fort.
Der Vorsitzende des Fördervereins für jüdisches Gedenken Frankenthal spricht über das Thema: „Es war nie Auswanderung, immer nur Flucht: Rund 4.000 Pfälzische Juden konnten sich vor der Ermordung retten“. Damit wird der Referent die Perspektive auf die Familie Bloch erweitern und ihr Schicksal auch im Zusammenhang mit dem von anderen jüdischen Familien in Ludwigshafen und Frankenthal beleuchten, die ebenso wie der Ludwigshafener Philosoph zur Auswanderung gezwungen waren und ins Ausland fliehen konnten. Indem Herbert Baum verschiedene Phasen der rechtlichen, ökonomischen, gesellschaftlichen und kulturellen Ausgrenzung der Jüd: innen in der damaligen Zeit beleuchtet, lassen sich die Motive und die Umsetzung ihrer Flucht besser nachvollziehen. Dies alles stellt er anhand von Fotos, Grafiken und Beispielen dar.
Das diesjährige Schwerpunktprogramm „Bloch im Exil“ des Ernst-Bloch-Zentrums lädt dazu ein, sich mit den verschiedenen Exilstationen von Ernst Bloch auseinanderzusetzen und diese vor dem Hintergrund der heutigen Erfahrung von Exilierten und Migrierten zu reflektieren. Das Schwerpunktprogramm findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz sowie mit Unterstützung der Stiftung Ernst-Bloch-Zentrum statt. Es wird bis Dezember 2023 fortgesetzt. Nähere Informationen finden sich unter www.bloch.de.
Herbert Baum studierte Politikwissenschaft und Erziehungswissenschaft an der Universität Mannheim mit den Schwerpunkten Nationalsozialismus und Geschichte der deutschen Juden. Er war danach in der Jugend- und Erwachsenenbildung, bei der Stadt Ludwigshafen, unter anderem im Ernst-Bloch-Zentrum, sowie als freier Journalist tätig.
Seit 1999 ist er Erster Vorsitzender des Fördervereins für jüdisches Gedenken Frankenthal, der in diesem Jahr 30 Jahre alt wird. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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