Wärmeschutz und Denkmalschutz
Sanierung im ehemaligen Hallenbad Nord
Ludwigshafen. Das Hallenbad Nord in Ludwigshafen war bis 2001 in Betrieb und befand sich nach seiner Stilllegung im „Dornröschen-Schlaf“. 2013 erwarb die GML die ehemalige Schwimmhalle zum Zwecke der Löschwasser-Bevorratung. Der Pumpenkeller wurde umgebaut und im April 2015 wurde die Löschwasser-Bevorratung für das Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen in Betrieb genommen. Seitdem lagern dort permanent eine Million Liter Löschwasser für eventuelle Einsätze im direkt gegenüber liegenden Müllheizkraftwerk. Löschwasser muss vor Verunreinigung beispielsweise durch Laub und vor dem Einfrieren im Winter geschützt werden. Daher bot sich die ungenutzte Schwimmhalle an.
Regelmäßige Instandsetzungen nötig
Da es sich um ein fast 64 Jahre altes Gebäude handelt, muss es regelmäßig instandgesetzt werden. So wurde in 2018 die komplette Dachfläche von 900 Quadratmetern saniert und neu gedämmt. Heute hat das Dach eine moderne Wärmedämmung, die dafür sorgt, dass an der riesigen Stahlbetondecke des Gebäudes kein Tauwasser mehr kondensiert.
Ebenfalls in 2018 und 2019 wurde die komplette Fensterfassade im Innenhof des ehemaligen Hallenbades mit ihren 400 Quadratmetern Fläche saniert. Die mehr als sechzig Jahre alten Fensterrahmen waren stark korrodiert und wiesen keinerlei Isolierung auf. Auch die durch die Fenster verdeckten Stahlstützen, auf denen das komplette Dach lastet, wiesen bereits Korrosion auf, die saniert werden musste. Die Fenster hatten noch Einscheiben-Fensterglas, was für starke Tauwasserbildung in dem unbeheizten Gebäude sorgte. Die Fassade wurde komplett rückgebaut und durch eine moderne Fensterfassade der Firma Trumpf Metallbau aus Walzbachtal ersetzt. Dabei spielten die Anforderungen des Denkmalschutzes eine wichtige Rolle, da das ehemalige Hallenbad Nord ein geschütztes Baudenkmal ist. In enger Abstimmung mit Matthias Ehringer von der unteren Denkmalbehörde der Stadt Ludwigshafen und der Landesdenkmalbehörde (Generaldirektion Kulturelles Erbe) wurden die Sanierungsmaßnahmen geplant und durchgeführt. Das Ergebnis ist sehenswert – die moderne Innenhof-Fassade gleicht der historischen Fassade, wie ein Ei dem anderen.
Als Abschluss der Maßnahmen wurde in 2019 und 2020 nun auch die 400 Quadratmeter große Pfosten-Riegel-Fassade auf der Außenseite der Halle ersetzt. Auch sie musste wegen des korrodierten Zustandes und der fehlenden Isolierung komplett ersetzt werden und die Stützen mussten von Rost befreit werden. Die Firma Trumpf Metallbau lieferte wieder „ganze Arbeit“ und es gelang auch hier, eine moderne Fassade zu montieren, die der alten weitestgehend gleicht. Ein paar Abweichungen mussten sein, weil die oberen Fensterscheiben nicht mehr in dieser Größe hergestellt werden.
Programm der LUcation - Ehemaliges Hallenbad Nord erscheint bald
Vom Ergebnis der Baumaßnahme können sich die Besucher der LUcation – Ehemaliges Hallenbad Nord bei einer der zukünftigen Veranstaltungen überzeugen. „Das wegen der Corona-Pandemie überarbeitete GML-Programm 2020 erscheint in Kürze.“, so Dr. Thomas Grommes. So werden beispielsweise am 10. September in dem Gebäude im Zuge des neuen GML-Informationszentrums „Die vier Elemente“ die beiden Elemente Wasser und Luft eingeweiht (Feuer existiert bereits seit Sommer 2019; Erde folgt Anfang 2021). „Wir freuen uns, dass wir dem Ehemaligen Hallenbad Nord durch die Kernnutzung als Löschwasserbevorratung, aber durch die Verwendung als Informationszentrum der GML und als Ort für Kultur (LUcation) eine Zukunft geben konnten! Nur über diese Mehrfach-Nutzungen ist ein Erhalt des schönen Baudenkmals möglich geworden.“ sagt der GML-Geschäftsführer. ps/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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