BriMel unterwegs
Smartphone-Fotowalk mit Marcus Walter
Ludwigshafen. Die Stadt Ludwigshafen hatte eine kreative Fototour mit dem besonderen Smartphone-Experten Marcus Walter am 18. Oktober organisiert. Der Kurs war mit 15 Teilnehmern ausgebucht. Das moderne durchgestylte Hotel Moxy gegenüber der Rheingalerie verfügte über die passende Location mit einem mega großen TV-Bildschirm und genügend Sitzgelegenheiten. Walter erzählte, dass bereits letztes Jahr um die Weihnachtszeit solch ein Kurs angeboten wurde und auch dieses Jahr wieder einer geplant sei. Außerdem bietet er Ganztageskurse in zwei Vertiefungsstufen Level 1 und Level 2 an, die dann jeweils über 6 Stunden dauern und dadurch auch intensiver sind wie diese Schnuppertour. Am 16. November findet der nächste Level 1-Kurs in Mannheim statt.
Walter ist Gründer von IPhotoKunst und seine Leidenschaft ist es, auf seinen Reisen fremde Menschen so festzuhalten, dass sie authentisch sind und ein Portrait mit einer Aussagekraft widerspiegeln und es alles Charakterportraits sind. Er nutzt die moderne Technik so aus, dass man keine große Kamera braucht, sondern mit dem Smartphone tolle Fotos machen kann. Ein Foto entstünde erstmal im Kopf, nicht durch Technik. Jeder hat seinen eigenen Stil, was er mit seinen Fotos machen und aussagen will. Jeder hat ein Smartphone und jeder ist quasi technisch dadurch ein Fotograf. Aussage Walter „Du brauchst keine professionelle Kamera für echte Fotografie.“ Der Unterschied eines Fotos mit einem Smartphone in der Tasche und einer hochwertigen Spiegelreflexkamera sei die Einstellung mit dem Ziel des Ergebnisses. Derjenige, der mit einer großen Kamera fotografiert, macht sich im Vornherein viele Gedanken über Einstellungen und Technik, aber auch über die Gestaltung des Bildes, Licht, Schatten und beste Tageszeiten. Aber mit der Technik des Smartphones können ebensolche atemberaubenden Bilder herauskommen, wenn man dieselbe Einstellung an den Tag bringt wie der, der eine große teure Kamera gekauft hat. Ohne das Grundlagenwissen und das Wissen über die Smartphone-Fotografie wird man solche Bilder nicht hinbekommen. Walter möchte dieses Wissen, das er mit über 360.000 gemachten Fotos gesammelt hat, gerne weitergeben. Es ist unbedeutend, mit was man das Foto macht. Kleiner Tipp von ihn: Es ist immer besser, die Gestaltungsregeln der Fotografie zu kennen. Um ein paar zu nennen sind das Reflektionen, Symmetrie oder auch einen Menschen gezielt in Szene zu setzen. Faustregel sei, eine Person auf dem Foto ist super, viele Menschen lenken nur ab. Beim Fotografieren Spaß zu haben sei das Allerwichtigste. Prima Aufnahmen erhalte man durch den Hochdynamikkontrast, dem sogenannten HDR, den man auf jeden Fall auf seinem Smartphone nutzen sollte, außerdem manuelle Belichtung und manuellen Fokus.
Walter gab viele weitere wertvolle Tipps, wie ein Bild zum Beispiel richtig belichtet wurde oder dass ein Reflektionsbild auch wundervoll gedreht werden kann und dadurch noch eine größere Wirkung bekommt. Manchmal fiel es einem schwer, das anhand seiner professionellen Fotos zu erkennen und so gab es manche AH- und WOW-Effekte.
Nach der einstündigen Einführung in die hohe Kunst des Smartphone-Fotografierens führte der Weg hoch motiviert an den Rhein, um das frisch Gelernte in die Praxis umzusetzen. Thema des heutigen Kurses „Reflektionen“ und davon gab es an diesem Nachmittag genügend, denn es hatte mehrere Stunden lang geregnet und die Pfützen gaben allerhand zu diesem Thema her. Aber auch Autoscheiben, polierte Marmorplatten, das eigene Smartphone oder die Sonnenbrille, also alles was spiegelt und glänzt, kann als Motiv herangezogen werden. Man solle sich inspirieren lassen, die Augen aufhalten und auf die Perspektive achten. Es muss für manchen Fußgänger an der Promenade komisch ausgesehen haben, als etliche aus dem Kurs ihr Smartphone auf den Boden stellten und Motive suchten. Man muss die Perspektive nutzen und dazu muss man auch mal in die Hocke gehen oder sich auf den Boden legen. Dies praktizierte Walter ohne Rücksicht auf Kleidung oder Nässe. Das Ziel ist es, ein atemberaubendes Bild zu machen und dazu muss man sich ein bisschen bewegen und vielleicht ein nasses Knie bekommen.
Mit dem Equipment kann man alles erreichen was man möchte, von den Füßen mit Aufstellung auf einem kurzen Stativ bis über eine lange Selfiestange so lange wie eine Angelrute mit Sicht von oben. Walter hatte eine drei Meter lange Selfiestange dabei, um von oben nach unten in der Vogelperspektive ein Foto zu machen, was ganz besonders ist und man ohne diese Stange nicht hinbekommen könnte. Walters Anspruch ist es, das sichtbar zu machen, was ohne Stick unsichtbar geblieben wäre und motiviert ihn.
Geplant war der Walk an der Rheingalerie und dem Rhein entlang, zum Bahnhof Mitte, wo man die Fahrstühle als Motiv hätte, und danach zum neuen BWL-Gebäude. Tatsächlich hat es zeitlich nur für den ersten Punkt gereicht und gelangte anschließend wieder ins Moxy, wo wir die künstlerische Freiheit der gerade aufgenommenen Fotos von Marcus Walter im Wort und Bild bestaunen durften, der trotz Erkältung voll in seinem Element war. Es gab viel Input und auch die Aussicht auf ein abwechslungsreiches neues Jahr mit Kursen vom Profi. Dieser hat extra auf Facebook eine eigene Gruppe der Workshop-Teilnehmer ins Leben gerufen, die der Gruppe dient, sich auszutauschen. Es ist ihm wichtig, Gleichgesinnte zu vernetzen. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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