So wenig Schmetterlinge wie nie: Trotz schlechten Wetters, gab es viele Teilnehmende
NABU. Beim Insektensommer ist die Erdhummel nach 2022 zum zweiten Mal an die Spitze gesummt – kein anderes Insekt wurde deutschlandweit und in Rheinland-Pfalz bei der Aktion des NABU und seinem Bayerischen Partner LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) öfter gesichtet. Schmetterlinge machten sich dagegen rar.
Knapp 14.000 Menschen haben bei den diesjährigen Zählungen im Juni und August insgesamt fast 7000 Meldungen, 287 davon aus Rheinland-Pfalz, über ihre Sichtungen dem NABU gemeldet. „Das ist ein tolles Ergebnis, vor allem, wenn man bedenkt, dass es in diesem Sommer viele Regentage gab, an denen nur sehr eingeschränkt gezählt werden konnte“, so Torsten Collet vom NABU Rheinland-Pfalz. „Es zeigt, dass die Aufmerksamkeit und das Interesse an dieser stark im Rückgang begriffenen Tiergruppe konstant hoch sind – und Insekten entdecken einfach Spaß macht.“
Besonders auffällig in diesem Jahr: Schmetterlinge wurden in den beiden Zählzeiträumen kaum gesichtet. Mögliche Gründe für den Rückgang sind die Klimakrise sowie der immer kleiner werdende Lebensraum und ein schlechteres Nahrungsangebot. Vielen Tagfalterarten, wie dem Kleinen Fuchs, dem Landkärtchen oder dem Schornsteinfeger, wird es offenbar zu warm und trocken. Sie ziehen sich daher vermutlich in kältere Regionen zurück. Die genauen Ursachen für die geringen Schmetterlingszahlen sind aber nicht bekannt und müssen jetzt dringend erforscht werden, damit etwas gegen den Schwund getan werden kann. Denn Schmetterlinge sind nicht nur schön anzusehen. Sie sind vor allem wichtige Bestäuber und auch Vögel und Fledermäuse sind auf sie als Nahrung angewiesen.
Deutlich häufiger gesichtet als in den Vorjahren wurde die Blaue Holzbiene. Sie schwirrt bei der bundesweiten Jahresrangliste 2023 erstmals auf Platz acht, vorher war sie auf Platz zehn. Unsere größte Wildbiene hat sich offenbar weiter in ganz Deutschland ausgebreitet. Durch die wärmeren Sommer findet sie hier gute Lebensbedingungen. Zudem ist sie durch ihre schwarz-bläuliche Farbe und ihre Körpergröße sowie ihr tiefes Summen leicht zu erkennen und somit auch für Neulinge beim Insektenzählen kaum zu übersehen.red
Weitere Informationen:
Weitere Informationen finden Interessierte unter: www.insektensommer.de
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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