Stadt stellt Wärmeplan auf: Heiztechnik je nach Quartier und Straße

Je nach Straße und Quartier eignen sich bestimmte Technologien besser als andere. So kann nicht überall Fernwärme verlegt werden und Wasserwärmepumpen kann es nur dort geben, wo man Tiefenbohrungen für Brunnen machen kann.  | Foto: Bundesverband Wärmepumpe
  • Je nach Straße und Quartier eignen sich bestimmte Technologien besser als andere. So kann nicht überall Fernwärme verlegt werden und Wasserwärmepumpen kann es nur dort geben, wo man Tiefenbohrungen für Brunnen machen kann.
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Ludwigshafen. Auf dem Weg in die Klimaneutralität legt die Stadt mit der kommunalen Wärmeplanung das Fundament für den Umstieg auf Erneuerbare Energien. Im Herbst wird der offizielle Startschuss fallen. Die Vorbereitungen laufen bereits. Die beantragten Fördermittel sind voraussichtlich ab Oktober 2023 verfügbar.

Bis spätestens 2045 will die Stadt gemäß den Vorgaben von EU, Bund und Land klimaneutral sein. Auf dem Weg Richtung Netto-Null-Emissionen ist der Wärmewende der nächste Schritt: Die Stadt plant die CO2-freie Wärmeversorgung. Dafür muss eingeschätzt werden, in welchen Stadtteilen und Straßenzügen welches Energieangebot gemacht werden kann.

Für OB Jutta Steinruck ist die Wärmeplanung ein wichtiges strategisches Planungsinstrument, um die Stadt bei der Wärmewende und Klimaneutralität zukunftsfähig zu gestalten. „Wir wollen den Bürger:innen in Ludwigshafen Orientierung geben und für Klarheit sorgen. Bürger:innen müssen wissen, ob ihr Wohnhaus oder das Mietgebäude bald an ein Fern- oder Nahwärmenetz angeschlossen wird oder welche sonstigen Möglichkeiten und Vorgaben zur Wärmeversorgung bestehen. Nach dem derzeitigen Stand wird es gerade in Einfamilienhausgebieten voraussichtlich unterschiedliche Lösungen geben“, erklärt Steinruck. Bürger:innen bräuchten Planungssicherheit und Transparenz.

Deshalb sehen TWL und Verwaltung vier Schritte bei der Wärmeplanung vor.

Zunächst klärt eine Bestandsaufnahme, wie groß der Wärmebedarf aller Gebäude in Ludwigshafen ist und wie die Infrastruktur aussieht. Dabei werden Gebäudetypen, Baualtersklassen sowie die aktuelle Versorgung durch Gas oder Wärmenetze erhoben.
Im zweiten Schritt werden die Potenziale analysiert: Wie kann man den Wärmebedarf senken und Gebäude mit Wärme aus erneuerbaren Energien versorgen?

Auf dieser Grundlage dieser Daten denkt man sich Szenarien aus, die beschreiben, wie der künftige Wärmebedarf klimaneutral gedeckt werden kann. Die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung werden dann in einem Plan zusammengefasst, der als Leitfaden für die zukünftige Wärmeversorgung der Stadt dient.

Die Pläne müssen dann Ausschüsse und Stadtrat passieren. Zu dem Verfahren gehöre auch, bei allen Schritten mit der Bürgerschaft in einen Dialog zu treten. Der Stadtverwaltung sei es wichtig, bereits jetzt und frühzeitig in die Wärmeplanung einzusteigen, also noch bevor die entsprechenden gesetzlichen Verpflichtungen greifen. Dadurch könne wichtige Zeit gewonnen werden.
Eine weitere zentrale Grundlage für eine wirtschaftliche und bezahlbare zukünftige CO2-freie Wärmeversorgung ist ein möglichst gut sanierter Gebäudebestand in Ludwigshafen.

Die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) bringen ihre langjährigen Erfahrungen mit der kommunalen Energieversorgung ein. Und im städtischen Planungsprozess stellt sie der Stadt wichtige Daten rund um die Wärmebedarfe in Ludwigshafen zur Verfügung.
Die Stadt rechnet mit einer rund zweijährigen Planungszeit. Die TWL hat bereits eine verlässliche Datengrundlage erhoben, so dass die kommunale Wärmeplanung zügig in die Potenzialanalyse gehen kann.

Die Projektleitung liegt bei der Stabsstelle Klimaschutz des Bau- und Umweltdezernats der Stadtverwaltung. „Ich würde mir nun wünschen, dass wir von Bund und Land klare Verfahrenshinweise erhielten, die sowohl den Prozess als solchen als auch Fragen der Konnexität und damit des finanziellen Ausgleichs jetzt und künftig berücksichtigen“, betont Umweltdezernent Alexander Thewalt. jg/red

Autor:

Julia Glöckner aus Ludwigshafen

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