Stadtrat genehmigt Neubau der Roten Blöcke in Bayreuther Straße
Ludwigshafen. Der Stadtrat hat in nicht-öffentlicher Sitzung am Montag, 17. Juni, den Abriss und Neubau der sogenannten Roten Blöcke im Einweisungsgebiet für von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen in der Bayreuther Straße genehmigt. Der Stadtrat folgte damit der Empfehlung des Bau- und Grundstücksauschusses.
Zunächst werden Ausweichquartiere in Containerbauweise errichtet, die während den Bauarbeiten von rund 120 Menschen bezogen werden. Danach lässt die Stadt die Roten Blöcke abreißen. Schließlich werden die Notunterkünfte neugebaut. Die Container stehen vorübergehend zwischen den Roten und Weißen Blöcken sowie auf dem benachbarten Bolzplatz.
Die drei einzelnen Maßnahmen werden nun ausgeschrieben. Die Stadt Ludwigshafen rechnet damit, die Vergabe für die Ausweichquartiere im Oktober 2024 vornehmen zu können und die Vergabe für Abriss und Neubau der Notunterkünfte im November 2024.
Bau- und Sozialdezernat erarbeiteten Anforderungen an die neuen Gebäude, die genaue architektonische Ausgestaltung soll den Bietern überlassen werden. Diese umfassen etwa eine Mindestgröße für die Zimmer, Räume für die "Street Docs", Begegnungsräume und ein Kiosk. Künftig soll es keine Gemeinschaftsduschen mehr geben, jede Wohneinheit wird mit einem eigenen Badezimmer und einer Küchenzeile ausgestattet. Die Stadtverwaltung geht von einem Bedarf an 150 einzelnen Zimmern aus. Die Wärmeversorgung wird in Zukunft über Fernwärme erfolgen.
Rück- und Neubau der Roten Blöcke erfolgt, sobald die Ausweichquartiere zur Verfügung stehen, voraussichtlich Anfang 2025 bis zum ersten Quartal 2027. Im Anschluss an diese Maßnahme sollen die benachbarten Gebäude im Einweisungsgebiet, die sogenannten Weißen Blöcke, nach und nach saniert werden.
"Wir haben nun grünes Licht für den dringenden Neubau der Roten Blöcke im Einweisungsgebiet. Wir alle wissen und stehen im Wort, dass sich die Situation dort verbessern muss. Die Gebäude sind in die Jahre gekommen, und die Ausgestaltung der Roten Blöcke ist weder zeitgemäß noch wirklich zumutbar", sagt Sozialdezernentin Beate Steeg. Sie verweist darauf, dass Städte solche Notunterkünfte vorhalten müssen für Menschen, die ihre Wohnung unfreiwillig verlieren, beispielsweise durch eine Zwangsräumung. "Mir wäre es lieber, es gäbe weniger Menschen in Not und wir bräuchten weniger solcher Unterkünfte. Die Realität ist leider eine andere. Auch in einem Land wie Deutschland gibt es Armut und gibt es Menschen in der Gesellschaft mit multiplen Problemen, die zum Verlust von Arbeit und Wohnung führen können. Und es gehört zu den Aufgaben unseres Staates, dass wir Menschen, die in Not geraten sind, nicht alleine lassen." In beiden Einweisungsgebieten sind derzeit insgesamt 585 Menschen untergebracht.
"Ich danke allen Mitarbeitenden der Stadtverwaltung, die an dem Projekt zur Ertüchtigung des Einweisungsgebiets arbeiten, sich in den vergangenen Jahren intensiv damit auseinandergesetzt und die Ausschreibungen vorbereitet haben. Ich bin zuversichtlich, dass es gute Bewerbungen geben wird und wir unsere Ziele und unseren Zeitplan einhalten können. Ich weiß, dass viele darauf warten, dass diese Maßnahme beginnt. Wir möchten damit unser Versprechen einlösen", so Baudezernent Alexander Thewalt.
Die Abteilung Wohnraumsicherung wird rechtzeitig vor Beginn der Errichtung der Ausweichquartire mit den Bewohner:innen der Roten Blöcke Gespräche führen und sie detailliert über den Bau und die damit einhergehenden Umzüge informieren. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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