Tipps für einen nachhaltigen und schadstofffreien Einkauf zum Schulstart
BUND. Noch erfreuen sich Schulkinder an der Ferienzeit. Aber für viele Eltern stellt sich zum neuen Schuljahr die Frage, ob die eigenen Sprösslinge auch gut ausgestattet sind. Rolf Buschmann, Experte für Produktsicherheit beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), gibt praktische Tipps für einen nachhaltigen und schadstofffreien Einkauf zum Schulstart.
Die Schultasche ist das Herzstück
Die bekannten Schulranzen-Marktführer bieten oft ein breites Sortiment und haben den Tragekomfort optimiert. Kleinere Labels, die handgemachte, oft auch faire oder biologische Produkte anbieten, setzen vermehrt auf höhere ökologische oder soziale Standards. Diese Rucksäcke sind in der Regel aber schwerer, was beim Kauf berücksichtigt werden sollte.
Rolf Buschmann: „Der Schulranzen sollte über viele Jahre ein Begleiter sein und ist dabei fast täglich in Gebrauch. An der Qualität sollte hier also nicht gespart werden. Verzichten Sie zudem nicht auf Leuchtfarben oder Reflektoren. Das sind wichtige Helfer im Straßenverkehr. Eine Alternative zur Neuanschaffung können gut erhaltene, gebrauchte Schulranzen sein - das ist ökologisch sinnvoll und spart Geld.“
Wie sieht es bei Schulmaterialien aus?
Setzen Sie als Eltern, wann immer es geht, auf langlebige Produkte. Achten Sie bei Heften oder anderen Papiermaterialien auf das Umweltsiegel Blauer Engel. Qualitative Abstriche bei Öko-Papier gibt es mittlerweile nicht mehr, da sich die Herstellungsverfahren von recycelten Papier stark verbessert haben.
Wenn es ums Malen geht, reichen Buntstifte aus naturbelassenem Holz völlig aus. Filzstifte und Marker enthalten oft Lösungsmittel, was problematisch bei der Entsorgung ist. Achten Sie bei Füllern auf eine ergonomische Gestaltung und nachhaltige Materialwahl. Ein nachfüllbarer Tintenkonverter kann Einweg-Patronen gleichwertig ersetzen.
Grundsätzlich gilt: Alles, was duftet, glitzert und leuchtet ist zwar bei Kindern beliebt, verursacht aber einen unnötigen Verbrauch von Ressourcen. Solche Produkte enthalten meist zahlreiche Chemikalien - und damit auch potenzielle Schadstoffe.
Buschmann: „Ein einfacher Anspitzer aus Metall hat eine viel längere Lebensdauer als ein buntes Plastikprodukt.„
Welches Material für die Brotdose?
Plastikbehälter sind leicht und robust. Das ist ein großer Vorteil in Kinderhänden. Denn auch hier steht Langlebigkeit an erster Stelle. Dosen und Trinkflaschen aus Edelstahl sind besser verwertbar, aber auch deutlich schwerer. Hier gilt es beim Kauf also abzuwägen. Prinzipiell ist der Behälter, der schon im Haushalt vorhanden ist, immer der bessere.
Kaufen Sie keine Produkte, die Melamin enthalten. Der Stoff wurde von der EU als “besonders besorgniserregend„ eingestuft und müsste eigentlich schnellstmöglich verboten werden.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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