„Night of Light“
Veranstalter in Ludwigshafen sehen rot
Von Charlotte Basaric-Steinhübl
Ludwigshafen. Seit Mitte März steht die Veranstaltungswirtschaft weitgehend still, durch die behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Pandemie wurde die Arbeitsgrundlage komplett entzogen. Nach den ersten Lockerungen gibt es nun in Ludwigshafen zwar kreative neue Veranstaltungsformate wie Sofakonzerte, Balkonkonzerte oder die Turmmusik. Allerdings sind diese Formate eher Verlustgeschäfte, Einnahmen sind damit kaum zu erzielen. Außerdem treffen die aktuellen Corona-Auflagen nicht nur die Veranstalter und Spielstätten, sondern auch Zulieferer und Dienstleister wie Technikfirmen, Bühnen- und Messebauer, Ausstatter, Caterer, Logistiker, zudem Künstler oder Einzelunternehmer. Derzeit sind größere Veranstaltungen aufgrund der anhaltenden Krise noch bis Ende Oktober untersagt, Großveranstaltungen wird es wohl in diesem Jahr, wenn überhaupt, nur sehr vereinzelt und mit vielen Auflagen geben. Und niemand weiß, wie es weiter geht.
„Night of Light“
In der Nacht von Montag auf Dienstag (22. auf 23. Juni 2020) hat die Veranstaltungsbranche mit der „Night of Light“ bundesweit ein Zeichen gesetzt, um auf ihre dramatische Lage in der COVID-19-Pandemie aufmerksam zu machen. „Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht! Die aktuellen Auflagen und Restriktionen machen die wirtschaftliche Durchführung von Veranstaltungen quasi unmöglich“, sagte der Initiator der Aktion „Night of Light“ und Vorstand der LK-AG Essen, Tom Koperek. Die Vertreter der Veranstaltungsbranche forderten einen Dialog mit der Politik, um gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden.
An vielen Orten im Bundesgebiet wurden Gebäude und Objekte rot illuminiert - damit wollte die Branche auf die „Alarmstufe Rot“ hinweisen. Auf der Internetseite der Veranstalter waren am Abend zu Beginn der Aktion bundesweit und im angrenzenden Ausland rund 8.900 Gebäude verzeichnet, die angestrahlt werden sollten. Auch in Ludwigshafen beteiligten sich viele Veranstaltungshäuser und Unternehmen.
Pfalzbau
Markant sichtbar in kräftigem Rot waren das Obere Parkettfoyer und das Gläserne Foyer des Pfalzbau Ludwigshafen in der „Night of Light“ beleuchtet. „Hintergrund dieser Aktion ist, dass die Veranstaltungswirtschaft der erste Wirtschaftszweig war, der von der Coronakrise massiv betroffen war und wohl auch auf derzeit nicht absehbare Zeit von den tiefgreifenden Auswirkungen betroffen bleiben wird“, erläuterte Iris Joch, Prokuristin der LUKOM Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft mbH, im Vorfeld. „Die rote Farbe, in der wir das Obere Parkettfoyer, aber auch das Gläserne Foyer öffentlichkeitswirksam beleuchten werden, weist eindrucksvoll darauf hin, dass in unserer Branche ein Milliardenmarkt sowie hunderttausende Arbeitsplätze gefährdet sind“, ergänzt Helmut Weilacher, Prokurist der LUKOM.
Ehemaliges Hallenbad Nord
„Die Night of Light machte in ganz Deutschland auf die Probleme der Veranstaltungswirtschaft in den Zeiten der Corona-Pandemie aufmerksam. Ein ganz besonderes Highlight gelang dem Meister für Veranstaltungstechnik Hans-Ulrich Petri mit seinem Team von HU Petri´s Powerrent aus Ludwigshafen: Er verzauberte das ehemalige Hallenbad Nord in Ludwigshafen in eine rote Farbkomposition. In das Zentrum setzte er das Symbol für die Night of Light mitten auf das Löschwasserbecken: Einen flammenden Appell, um auf die Probleme deutlich hinzuweisen.“ so Dr. Thomas Grommes, Geschäftsführer der GML – Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen GmbH, die das ehemalige Hallenbad Nord als Löschwasserbevorratung betreibt und dieses Objekt Künstlern – hier Lichtkünstlern – gerne kostenlos zur Verfügung stellt.
Weitere Teilnehmer
Es gab viele weitere Veranstaltungshäuser und Unternehmen, die sich in Ludwigshafen beteiligten - unter anderem das Heinrich Pesch Hotel und Tagungshaus, RPR1, die GBG, das Ernst-Bloch-Zentrum und das Cinema Paradiso & Arte e.V. im Hemshof. bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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