BriMel unterwegs
Vernissage „PURESGOLD“ mit Konzert "Spirit of Sound"
Ludwigshafen. Am 15. Oktober fand eine außergewöhnliche Vernissage im ehemaligen Hallenbad Nord statt. GML – das Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen - und das CLEAN RIVER PROJECT hatten dazu eingeladen. Nachdem am 13. August am Begütenweiher zum „CleanUp Ludwigshafen“ mehrere ehrenamtliche Helfer und Helferinnen damit beschäftigt waren, jeglichen Müll in und am Weiher zu sammeln und auch andere adäquate Fundstücke an Gewässern gefunden wurden, bot sich eine Ausstellung geradezu an. Aus den eingesammelten Abfällen (außer Zigarettenkippen, Glasscherben und „üblen“ Gegenständen) entstand nun in der Zwischenzeit Kunst vom Künstler Stephan Horch, welcher besondere Stücke „vergoldete“ und hier zur Ausstellung zur Verfügung stellte. Mit von der Partie an diesem Abend war neben dem GML-Geschäftsführer Dr. Thomas Grommes als Gastgeber auch Schirmherr Alexander Thewalt, Umweltdezernent von Ludwigshafen, die beide selbst an dieser Sammelaktion in Ludwigshafen mitgewirkt hatten. Auch Mitglieder des zahlreich vertretenen Wassersportverein "Vorwärts" Ludwigshafen wollten sehen, was aus ihren Fundstücken geworden ist und verfolgten interessiert die Veranstaltung.
Die vorhandene Dauerausstellung des CLEAN RIVER PROJECT wurde um die Unterwasser-Ausstellung PURESGOLD im Löschwasser-Becken ergänzt: Acht Gegenstände, die aus dem Gewässer geholt wurden, wurden deshalb mit Goldfarbe „vergoldet“, um den weggeworfenen Wert, der in ihnen steckt, zu symbolisieren. Danach wurden sie unter Wasser platziert. PURESGOLD kann man vom Beckenrand aus erkennen. Ein Video zur „Unterwasser-Besichtigung“ zeigt die Perspektive der Wasser-Lebewesen, die durch weggeworfene Abfälle geschädigt werden.
Nach der Begrüßung durch Herrn Dr. Grommes stimmte der aus Schwegenheim kommende Chor den Gospel Song „Amen“ an und endete im ersten Teil mit „Time after Time“. Alexander Thewalt übernahm den nächsten Part, um diese wundervolle LUcation vorzustellen. Das Gebäude sei 66 Jahre alt. Er stellte gleich die Frage ans Publikum „Haben Sie schon einmal ein Bauwerk gesehen, das nach so vielen Jahren so gut aussieht?“ Damals haben hier noch viele Ludwigshafener schwimmen gelernt, das könne man heute hier nicht mehr, da es als Löschwasserbecken benutzt wird. Dieses Jahr haben hier im Hallenbad Nord 15 unterschiedliche künstlerisch wertvolle Veranstaltungen stattgefunden, wohlgemerkt kostenlos! Es ist nicht alles Abfall und Müll, der in der Müllverbrennungsanlage endet, es seien noch etliche nützliche Sachen dabei wie man an dieser Ausstellung sieht. Wir seien leider eine Wegwerfgesellschaft!
Sängerin Johanna Amelie beschäftigt sich auch mit diesem Thema und hatte extra ein Lied geschrieben; dieses wurde über Leinwand-Zuschaltung präsentiert. Es ist nicht nur ein Thema, das Experten beschäftigt. Deutschlandweit war das CLEAN RIVER PROJECT aktiv unterwegs und darüber berichtete auch der zugeschaltete Künstler Stephan Horch per Videobotschaft. Umweltschutz ist unfassbar wichtig! Die Wanduhr im Schwimmbad steht immer auf kurz vor 12, heißt, wir müssen handeln, bevor es zu spät ist. Gemeinsam mit Franziska Braunschädel vom CLEAN RIVER PROJECT fand die Eröffnung der Ausstellung und Beckenumrundung mit Erläuterungen der güldenen Fundstücke statt (siehe Fotos). Es wurde noch einmal erwähnt, dass die unzähligen Kippen mit ihrem Gift trotz ihrer geringen Größe das größte Problem darstellten. Aber wie kann man dem Herr werden? Herr Dr. Grommes bat dafür um Spenden für das CLEAN RIVER PROJECT, denn Umweltschutz koste auch Geld.
Danach fand das wundervolle einstündige Konzert des 30-köpfigen Chores „Spirit of Sound“ statt, einem Chor mit langer Tradition und doch nicht altmodisch. Er stellt hohe Ansprüche an sich und nimmt sich doch nicht zu ernst. Die Menschen von „Spirit of Sound“ sind so verschieden und doch eine Einheit. Sogar afrikanische Lieder hatten sie im Repertoire und brachten afrikanisches Flair ins Pfälzer Hallenbad. „Mountain“ und „One Million“ sowie viele andere Lieder zeigten die Bandbreite dieses wundervollen Chores.
Die bei der Sammelaktion „RhineCleanup 2022“ auf der Parkinsel von der Ludwigshafener Abfallberaterin Gabriele Pechstein gefundene „Auster mit Perle“ – eine „Kostbarkeit“ aus Ludwigshafen – kommt in Kürze auch in die LUcation - Ehemaliges Hallenbad Nord. Es handelt sich hierbei um ein scharfkantiges Aluminiumblech mit einem Hockeyball, das als Kunstwerk auf einem Startblock einen sicheren Platz findet.
(mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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