Viel los auf unseren Straßen

Gerade war es wieder in den Nachrichten: Verfolgungsjagd mit der Polizei in einer Großstadt - Rote Ampeln, Gehwege, Bushaltestellen... und ein jähes Ende -  Zusammenstoß mit einem weiteren Fahrzeug der Polizei. Zwei verletzte Polizisten, ein "glückliches Ende" wenn man überlegt, was alles hätte passieren können. Soetwas passiert nur anderswo, nicht bei uns? Oh doch! Auch bei uns.
Im Stadtteil Friesenheim, einem Stadtteil in dem viele Familien mit (kleinen) Kindern leben und gerne unterwegs sind, beobachte ich seit einiger Zeit mit steigendem Entsetzen wie viele Menschen doch wenig für die ordentliche Straßenführung und die Verkehrsregeln übrighaben und damit Fußgänger, vor allem Kinder gefährden. Etwas sagen und hinweisen darf man hingegen niemanden mehr ohne zu riskieren, dass die Verkehrssündigen einem einen frechen Mund anhängen und beschimpfen.
Es beginnt schon in den frühen Morgenstunden, wenn überführsorgliche Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Luitpold-Grundschule fahren und in der Spielstraße vor der Schule im absoluten Halteverbot oder auf dem nahegelegenen Parkplatz in zweiter Reihe parken. Dass sie damit die Kinder gefährden, deren Eltern ihren Kindern erlauben selbstständig zu werden und den kurzen Weg vom Haus bis zur Grundschule alleine oder mit Freunden zu Fuß zurück zu legen, scheint sie nicht sonderlich zu interessieren, denn sie stehen auch nach alljährlicher schriftlicher Bitte der Schulleitung immer wieder an gleicher Stelle. - Gleiche Stelle andere Situation: Alle Jahre wieder feiert der Stadtteil seine Kerwe unter Mitwirkung der Vereine und vieler ehrenamtlicher Helfer. Damit sich das feiernde Volk frei bewegen kann werden vor und hinter den Buden Straßensperrungen aufgestellt. Große Schilder die "Durchfahrt verboten" anzeigen markieren deutlich, dass hier keine Autos hereinfahren dürfen. In diesem Jahr war der Durchfahrtsverkehr an allen Tagen zu beobachten. Zwar wird langsam gefahren, aber gemessen an dem winzigen Umweg den man machen müsste und der Gefährdung und auch Provokation eine echte Frechheit dieser Fahrzeugführer. Stellen Feiernde sich selbst oder gar Bistrotische in den "Fahrweg" steigen einige Fahrer sogar aus, gebärden sich groß, stark und provokativ und fragen die Festteilnehmer ob sie "noch normal" seien. - Diese Frage würde man gerne zurückstellen.
Aber nicht nur Autofahrer benehmen sich daneben. Auch Fahrradfahrer verhalten sich rücksichtslos auf unseren Straßen. So fährt eine Fahrradfahrerin das sehr schmale Gehwegstück in der Nähe des Kindergartens (ebenfalls Luitpoldstraße) entlang und kollidiert mit einem Vater der gerade seine Kinder in den Kindergarten gebracht hat. Er hat sie sogar noch gesehen, zum Ausweichen reicht es nicht mehr, aber er mildert ihren Sturz und fängt sie noch auf. Sie verletzt sich an Händen und Knien, stammelt etwas von einer Entschuldigung und dass hier normal keiner läuft (im Zugangsweg zum Kindergarten) und steigt zur Weiterfahrt auf. Sie bleibt auf dem Gehweg und biegt um die Kirche. Einige Tage später fährt sie das gleiche Stück auf dem Gehweg - nichts gelernt. Da kann man nur hoffen, dass nicht doch mal ein Kind querspringt. Und warum das alles? Nur um die aufgestellten Metallbegrenzungen nicht queren zu müssen, sondern sie durch diesen Kniff zu umfahren. Besonders bedauerlich: Vor einigen Jahren waren ihre eigenen Kinder in diesem Kindergarten, eine solche Gefährdung durch andere hätte sie für ihre eigenen Kinder sicher gestört.
Und zur Abwechslung noch eine weitere Situation in einer anderen Straße: Hier durchquert eine Radfahrerin den Gerüstvorbau eines Hauses und fährt fast in eine Familie mit drei kleinen Kindern die gerade das Haus in Richtung Kindergarten verlassen. Die Dame bremst nicht, sondern fährt mit einigem Schwung zügig durch diese Engstelle und an dem Vater der eines der Kinder auf dem Arm trägt und ein zweites noch zurückzieht vorbei. Die Mutter ruft der Frau noch nach: "Das ist hier doch kein Radweg!" - Reaktion der Radfahrerin: "Das kann man auch normal sagen!" Und, fast schon wieder tragisch, auch sie scheint Mutter zu sein, hat sie doch einen Kindersitz hinten auf dem Gepäckträger.
Bedauerlich, dass so vielen Menschen ihre eigenen Gewohnheiten und Verhaltensweisen neben den Regeln des Straßenverkehrs, vor allem aber fern jeder Sicherheitsvorkehrung für die Kleinsten unserer Gesellschaft praktizieren. Ohne Rücksicht und, das muss man mal sagen dürfen, offensichtlich auch ohne Sinn und Verstand! - So wie sich manche verhalten, das ist, mit Verlaub, NICHT normal!

Ganz im Gegenteil. Normal wäre sich für solche Dummheiten einfach mal zu entschuldigen und künftig Besserung zu zeigen. Verantwortlich für ein gutes Miteinander, auch für ein sicheres Gefühl für das Laufen auf unseren Bürgersteigen und ein ruhiges Gewissen, wenn man seine Kinder mal nicht an der Hand führt sondern zwei Schritte allein aus der Haustüre lässt, - diese Verantwortung haben alle zu tragen. In einer Gesellschaft haben alle gemeinsam auf die Schwächsten zu achten – nicht nur deren Angehörige und Erziehungsberechtigte.

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Autor:

Melanie Wieme aus Ludwigshafen

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