Kirchenmusik
Vokalissimo Ludwigshafen feiert Jubiläum mit adventlicher Chormusik
Am 2. Adventssonntag lud Vokalissimo Ludwigshafen zu einer musikalischen Geburtstagsfeier in die kath. St. Josephskirche in Rheingönheim ein. Dort erklangen adventlichen Chorwerke von Komponisten des 16. bis 20. Jahrhunderts. Das aktuell 9-köpfige Vokalenensemble wurde im Jahr 2004 von Chorleiter Markus Braun gegründet. In kammermusikalischer Besetzung musiziert der Chor Werke von der Gregorianik bis zur zeitgenössischen Chormusik. Er konnte wiederholt auch neue Kompositionen zur Uraufführung bringen. Vokalissimo debütierte im Dezember 2004 in einem Konzert der Pfälzischen Musikgesellschaft im Mittelaltersaal des Wilhelm-Hack-Museums Ludwigshafen. Seit dieser Zeit absolvierten die Sängerinnen und Sänger ein vielfältiges und umfangreiches Programm. Ein Repertoire-Schwerpunkt ist die geistliche Musik. Jedoch standen immer wieder auch weltl. Genres, z.B. bei der wiederholten Gestaltung der Verleihung des Wissenschaftspreises Kulinaristik im Prinz Carl Palais in Heidelberg, auf dem Programm. In Erscheinung trat das Ensemble neben der Mitwirkung bei festlichen Gottesdiensten und Pontifikalämtern in Konzertreihen, wie den Pfälzischen Musiktagen, dem Kultursommer Rheinland-Pfalz, den Groß-Gerauer Abendkonzerten und den Ludwigshafener Orgelwochen.
Das vollständig a cappella vorgetragene Programm vom Sonntag teilte sich inhaltlich in zwei große Blöcke. Die erste Einheit, mit „So sangen die Engel …“ überschrieben, beschäftigte sich mit der Ankündigung der Geburt Jesu. Der Teil „Macht euch bereit …“ befasste sich mit der Vorbereitung auf Weihnachten und Adventstraditionen, wie das Schneiden der Barbara-Zweige und der Roratemessen, die in der Adventszeit traditionell frühmorgens vor Sonnenaufgang abgehalten werden. Mit kurzen Anmerkungen zu Komponisten und Hintergründen der Werke führten zwei Sängerinnen gekonnt durch den Abend.
Ein Markenzeichen des Ensembles ist sicherlich, neben der hohen Intonationssicherheit, die klare und leichte Stimmführung. Kultiviert, musikalisch und stilistisch differenziert bewältige die Gruppe die Motetten und Chorsätze der verschiedenen Epochen. Chorleiter Markus Braun arbeitet dabei mit sparsamem und umsichtigem Dirigat die Strukturen der Stücke heraus. Viel Augenmerk legt er auch auf die Artikulation und Textbehandlung. So gestalteten zum Beispiel die Frauenstimmen in Brahms’ „Es flog ein Täublein weiße“ die Textstelle „ der heißen Höllen Pein“ sehr plastisch und lautmalerisch. Ebenso die Alliterationen in „ Ich brach drei dürre Reiselein“ von Hugo Distler. Hier wäre jedoch zu wünschen, dass die Herren sich Ihren Kolleginnen noch mehr anpassen würden.
Mit dem feierlich und schwungvoll gesungenen „Tochter Zion“ aus Händels Oratorium „ Judas Maccabäus“ endete das ca. 70 Minuten dauernde Konzert.
Für den anhaltenden Applaus der leider nicht sehr großen Zuhörerschar, der Chor hätte ohne Zweifel ein umfangreicheres Publikum verdient, bedankten sich die Musiker mit einer lateinischen Adventsmotette von Josef Gabriel Rheinberger.
In der Hoffnung auf viele weitere Konzerte und Gottesdienste dieser Art kann man dem Ensemble nur „Ad multos annos“ wünschen.
Autor:Rike Schnittker aus Ludwigshafen |
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