3 Landräte gehen an ihre Grenzen

Wanderung im Grenzbereich der drei Landkreise

Rhein-Pfalz-Kreis. Die Landratswanderung im Frühjahr wurde diesmal zu einer Wanderung der besonderen Art: Zum ersten Mal wanderte Landrat Clemens Körner vom Rhein-Pfalz-Kreis mit seinen Amtskollegen Dr. Fritz Brechtel vom Landkreis Germersheim und Dietmar Seefeld vom Landkreis Südliche Weinstraße entlang der Grenzen ihrer Landkreise. Rund 40 Bürgerinnen und Bürger aus den 3 Landkreisen begleiteten die wandernden Landräte.
Nach der Begrüßung durch die drei Kreisoberhäupter startete am 05. Mai 2018 die Tour bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen am Treffpunkt Wasserhaus in der Gemarkung Harthausen - und somit im Rhein-Pfalz-Kreis. Die Führung übernahm Armin Lochbaum von der Ortsgruppe Harthausen des Pfälzerwald-Vereins, der mit viel Geschick und Wissen die Wandergruppe in ihre Grenzbereiche führte und dabei Kenntnisse über Natur und Geschichte weitergab. Eine Strecke von 6,5 km lag vor den Wanderinnen und Wandern, die frohen Mutes in den schnakengefüllten Wald hineinliefen.

Etwa 15 Grenzsteine sind in diesen Bereichen noch vorhanden, jeder mit einer eigenen Geschichte und alle haben sie noch bis heute Gültigkeit. Armin Lochbaum zeigte den Interessierten einen Grenzstein, der nach Säuberung die Jahreszahl 1726 freigab. Auch einzelne Gräben zeigten die Landkreisgrenzen an. Landrat Körner witzelte, dass der Rhein-Pfalz-Kreis von Gräben umzogen ist, die früher bestimmt tiefer waren. Das sei heute schließlich nicht mehr nötig.

Vom Harthausener Gemeindewald zeigte eine Beschilderung den angrenzenden Schwegenheimer Gemeindewald, in den die Gruppe gutgelaunt ihre Wanderung fortsetzte. Landrat Körner stichelte weiter, dass die Bäume ab diesen Zeitpunkt weniger grün und saftig seien, schließlich befanden sich die Mitwanderinnen und –wanderer nun im angrenzenden Landkreis Germersheim. Landrat Brechtel konterte aber gleich, dass in dieser Gemarkung noch die Welt in Ordnung sei und bewies das glaubhaft, als er eine besonders große Blindschleiche über den Weg kriechen sah. „So ein wunderschönes Exemplar bekommt man nicht oft zu sehen“, erläuterte der studierte Biologe den Anwesenden. Ein Grenzstein aus dem Jahre 1791 wurde von den 3 Landräten genutzt, um ihre Einigkeit auch bildlich festzuhalten, indem sie sich gemeinsam die Hände reichten.

Ein Picknick mit Brezeln und Getränken am Modenbach stärkte die Wandersleute. Armin Lochbaum organisierte zum Überraschen der Wanderer einen Ausschank mit Zelt und Bänken. Diese Auszeit wurde sehr gerne von allen angenommen, so konnte doch die Natur nochmals ausgiebig und entspannt genossen werden.

Auf dem weiteren Weg auf Gommersheimer Gemarkung, der sich hauptsächlich außerhalb des Waldes und somit sehr sonnig zeigte, fühlte sich der Landrat der Südlichen Weinstraße, Dietmar Seefeldt, sehr wohl. Mit forschem Schritt argumentierte er gutgelaunt, dass nun endlich die Schnaken aus den beiden anderen Landkreisen abgehängt werden konnten.

So zeigten die drei Landräte auf unterhaltsame Weise, dass sie sich durchaus einig sind, jedoch sich jeder lieber in seinem Landkreis aufhält. Zum Abschluss durften sich die Wanderinnen und Wanderer bei Bratwurst und Getränken nochmals stärken und ließen die Wanderung gemütlich am Wasserhaus ausklingen.

Landrat Clemens Körner dankte den Organisatoren und allen Mitwandernden für die Impressionen im Eck der 3 Landkreise: „Mit den Wanderungen will ich die Orte und Bereiche des Landkreises besuchen, die nicht alltäglich sind. Ich freue mich immer wieder, dass ich viele Sehenswürdigkeiten im Rhein-Pfalz-Kreis, die mir bisher verborgen waren und viel über die Geschichte der Ortsgemeinden kennenlernen darf. Die heutige Wanderung durch 3 Landkreisgrenzen war etwas ganz Besonderes! Danke an die Organisatoren, besonders an Armin Lochbaum, für ihr Engagement und die Vorbereitung der schönen Wanderung. Weiteren Dank an meine Landratskollegen, die so sportlich mit mir an ihre Grenzen gegangen sind!“