Weichenstellung für positive Stadtentwicklung in Rheingönheim
Ludwigshafen. Der Stadtrat hat in nicht öffentlicher Sitzung am Montag, 26. Februar 2024, den Weg für die Innenentwicklung in Rheingönheim bereitet. Auf dem städtischen Areal am Hohen Weg, derzeit vermietet und genutzt vom TV Rheingönheim, sollen künftig ein Lebensmittel-Nahversorger, Wohnen zur Miete, eine Tagespflegeeinrichtung für Senior:innen und eine Bäckerei mit Café das Leben im Stadtteil bereichern.
Mit einem Bewerbungsverfahren hat die Stadtverwaltung, vertreten durch die WirtschaftsEntwicklungsGesellschaft Ludwigshafen (W.E.G.), Ideen von Projektentwicklern eingeholt. Nun können W.E.G. und Verwaltung mit dem Erstplatzierten aus dem Verfahren, der ALDI SÜD Projektentwicklungs-GmbH, die Verhandlungen starten.
Jutta Steinruck, OB und Aufsichtsratsvorsitzende der W.E.G., sagte: "Es ist ein entscheidender Schritt erreicht, um die zukunftsorientierte Entwicklung in Rheingönheim weiter zu stärken. Mit dem Verkauf von städtischen und vereinseigenen Teilflächen wird es möglich, die Lebensqualität im Ortsteil zu verbessern und neue Angebote für die Bürger:innen zu schaffen. Zudem kann der verkaufende Verein sich für die Zukunft neu aufstellen und sein Sportgelände für neue Sportarten umgestalten.“
Der Ortsbeirat schlug gewünschte Nutzungen für das freigewordene rund 7080 Quadratmeter große Areal vor. Diese sind mit den Wünschen des Vereins für eine Neuausrichtung des Sportangebots abgeglichen worden. Ortsvorsteher Wilhelm Wißmann berichtete: "Wir sehen im Ort einen Bedarf an generationsübergreifendem Wohnen wie auch nach einer Tagespflegeeinrichtung für Senior:innen. Ergänzend wollen wir das Versorgungsangebot im Ortskern erweitern und festigen. Wir sind mit dem Ergebnis der Konzeptvergabe sehr zufrieden." Der Vorsitzende des TV Rheingönheim, Heinz Zengerle, erklärte: "Wir möchten im Stadtteil den Menschen neue Angebote im Bereich Freizeitsport machen. Durch den Verkauf eines Teils unserer vereinseigenen Grundstücksflächen können wir dies finanzieren."
Das zweistufige Bewerbungsverfahren wurde im Mai 2023 online und im Amtsblatt veröffentlicht. Im Vorfeld hatte die WEG einen intensiven Austausch mit Ortspolitik und Verein gesucht. Die städtische Stadtplanung hatte dabei geholfen. "Es wurden städtebauliche und planungsrechtliche Vorgaben geklärt, Inhalte und Ablauf des Bewerbungsverfahrens abgestimmt, ein Auswahlgremium benannt. Dies setzte sich aus Fachbehörden der Stadtverwaltung, Vertretern des TV Rheingönheim und Ortsvorsteher Wißmann, welcher die Belange des Ortsbeirats vertreten hat, zusammen", erklärte Klaus Dillinger, Geschäftsführer der W.E.G.: "Sollte mit dem Erstplatzierten keine Einigung erzielt werden können, sind wir mit dem Beschluss des Stadtrates autorisiert, mit dem Zweitplatzierten in Verhandlung zu treten.“
Bis das Projekt realisiert werden kann, gibt es noch viel zu tun. Zunächst muss die Stadtverwaltung mit dem Erstplatzierten einen Kaufvertrag aushandeln, über den Gremien entscheiden. Danach muss Baurecht für das Vorhaben geschaffen werden. Dabei werden verschiedene Gutachten von der ALDI SÜD Projektentwicklungs-GmbH & Co. KG zu erbringen sein, wie zum Beispiel zu Verkehr oder Lärmimmissionen. Das Bebauungsplanungsverfahren wägt solche Interessen ab und sieht einen Bürgerdialog vor.
Der Entwurf sieht vor: Die Bebauung im Umfeld Hoher Weg ist durch eine zwei- bis dreigeschossige Wohnbebauung (überwiegend mit Satteldächern) geprägt. Der Entwurf von ALDI reagiert darauf mit einem Gebäudeensemble, bestehend aus zwei sich gegenüberliegenden Baukörpern mit modern interpretiertem Satteldach. Die verschiedenen Nutzungen sind aufgeteilt. Zum TV Rheingönheim liegt der Lebensmittelmarkt mit rund 1.150 Quadratmeter Verkaufsfläche. Darauf aufgesetzt ist ein zweigeschossiger Baukörper mit ausgebautem Dach für generationsübergreifendes Wohnen. In Richtung Reiterweg sind im Erdgeschoss eine Bäckerei mit Café sowie eine Tagespflege für circa 20 Personen in zwei Gruppen vorgesehen. In den zwei Obergeschossen ist betreutes Wohnen angedacht. Zwischen den beiden sich gegenüberliegenden Baukörpern sind Kundenparkplätze für die gewerbliche Nutzung sowie die Ein- und Ausfahrt zur Tiefgarage angeordnet. Die Tiefgarage ist den Bewohner:innen vorbehalten. Die Zu- und Ausfahrt auf das Grundstück erfolgt direkt von der L534 "Hoher Weg" gegenüber der Zufahrt zum P+R-Parkplatz hinter der Straßenbahnwendeschleife.
Für die künftige Nutzung des Sportgeländes werden zudem noch weitere Parkplätze auf dem Areal von Aldi vorgesehen. Beteiligt sind die Architekten Rossmann + Partner Architekten aus Karlsruhe. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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