An Heiligabend in der Apostelkirche Ludwigshafen
„Weihnachtsfeier für Einsame“
Ludwigshafen. Zur traditionellen „Weihnachtsfeier für Einsame“ sind am Heiligenabend knapp hundert Menschen gekommen. Ein Essenspaket und ein Geschenkebeutel ließen trotz schlechtem Wetter weihnachtliche Freude aufkommen. Für Pfarrerin Kerstin Bartels und Dekanin Barbara Kohlstruck stand von Anfang an fest, dass diese Feier unter allen Umständen stattfinden soll und das Letzte wäre, was an diesem Weihnachtsfest gestrichen wird.
Während sich in den vergangenen Jahren die Gäste im Berta-Steinbrenner-Saal im Gemeindehaus der Apostelkirche drängten, musste Corona-bedingt dieses Jahr alles im Freien und im Eingangsbereich des Gemeindehauses stattfinden. Schon kurz nach 17 Uhr standen die Gäste in der Schlange, die sich bis zum Goerdelerplatz zog. Nachdem kurz vor 18 Uhr Wind und Regen aufkamen und es ausgesprochen ungemütlich wurde, wurde der für 18.30 Uhr geplante Beginn vorgezogen. Rund 15 Helfer und Helferinnen, darunter auch Sozialdezernentin Beate Steeg und der stellvertretende Ortsvorsteher des Stadtteils Nord, Osman Gürsoy, hatten am Vortag, aber auch am Nachmittag des Heiligenabends alles aufgebaut und weihnachtlich dekoriert. Ein Einbahnstraßensystem führte an der Desinfektionsstelle vorbei zur Geschenkeausgabe, wo der Weihnachtsmann in Person des Hausmeisters im Licht des Weihnachtsbaumes Geschenkebeutel mit einer warmen Mütze, handgenähtem Mund-Nasenschutz der Ehrenamtlichen Sonja Maurer, Toilettenartikeln und Schokolade verteilte.
Vorbei an einem Hirtenfeuer, an dem man sich wärmen konnte, ging es ins Gemeindehaus. Dort warteten ein Essenspaket mit Kartoffelsalat und Fleischkäse der Metzgerei Ott, Weihnachtsgebäck von der BASF sowie Brot und süße Teilchen der Bäckerei Theurer auf die Gäste. Beim Verlassen des Gemeindehauses konnten sich alle noch einen Kaffee mitnehmen. Viele Besucher drückten Ihre Dankbarkeit aus. „Das habt ihr wirklich sehr schön hier gemacht“, lobte eine Besucherin.
Auf die Musik des Drehorgelspielers Heinrich Cuntz aus Ruchheim musste krankheitsbedingt leider verzichtet werden. Übers Jahr hatte er aber bei insgesamt 21 Auftritten sonntagabends vor seinem Haus 1.500 Euro für die Unterstützung der Suppenküche gesammelt.
Hintergrund
Seit mehr als 25 Jahren unterhält der Protestantische Kirchenbezirk im Gemeindehaus Apostelkirche von Montag bis Freitag eine Suppenküche, bei der täglich 50 bis 60 Gäste verköstigt werden. Seit etlichen Jahren findet am Heiligenabend vor allem für diese Menschen die „Weihnachtsfeier für Einsame“ statt, die von rund hundert Menschen besucht wird. ps/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.