Corona: Untersuchung des Landesuntersuchungsamts
Wenig Infektionen an Schulen
Rheinland-Pfalz. Die Ansteckungsgefahr in Schulen ist sehr gering. Maßgebliche Übertragungsraten sind dort nicht festzustellen. Die Hygienekonzepte wirken. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung “Secondary Attack Rate in Schools Surveillance“ des rheinland-pfälzischen Landesuntersuchungsamt, das seit den Sommerferien auf Basis der Meldungen der Gesundheitsämter erforscht, wie hoch die Corona-Ansteckungsgefahr in Kitas und Schulen im Land ist.
Vom 17. August bis zum 4. Dezember wurden dem Landesuntersuchungsamt von den Gesundheitsämtern 232 sogenannte Indexfälle unter Schülerinnen und Schülern oder Kitakindern gemeldet - sprich: Erstinfizierten. Für diese 232 Kinder, Jugendlichen oder Erwachsenen konnten 8.371 Kontaktpersonen der Kategorie 1 ermittelt werden. Von diesen 8.371 Kontaktpersonen der Kategorie 1 wurden 7.378 mittels PCR auf eine Infektion getestet. In 37 Einrichtungen mit einem Erstinfizierten konnte eine Übertragung festgestellt werden. Insgesamt wurden 81 Personen angesteckt. Das entspricht einer Ansteckungsrate von 0,97 Prozent. Zum Vergleich: Bei Haushaltskontakten liegt diese laut Landesuntersuchungsamt bei 18,8 Prozent.
„Ich bin dem Landesuntersuchungsamt und dem Team von Professor Zanger sehr dankbar, dass es das Infektionsgeschehen an Schulen und Kitas seit den Sommerferien wissenschaftlich analysiert“, sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig. Es zeige sich hier, was sich auch an Studien und Erhebungen in anderen Bundesländern ablesen lässt: Die Hygienekonzepte und insbesondere auch die Maskenpflicht an den Schulen sind wirksam, so die Ministerin. „Unsere Schulen haben die Maßnahmen sehr erfolgreich und umsichtig umgesetzt“, sagte sie weiter, „und ich weiß, dass das mit sehr hohem Aufwand verbunden ist“, dankte sie sich bei den Schulen. In Regionen, in denen das Infektionsgeschehen über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt, gehen die Schulen in den täglichen oder wöchentlichen Wechselbetrieb, um den Schulbetrieb zu entzerren. Schulen und Kitas seien Lern- und Lebensorte, so Hubig. „Wir müssen alle gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Kinder und Jugendlichen ihr Recht auf Bildung erhalten“, sagte sie, „deshalb müssen wir uns im privaten und auch im gesellschaftlichen Leben zurücknehmen und Einschränkungen hinnehmen, damit Schulen und Kitas geöffnet bleiben, damit unser Gesundheitswesen nicht überlastet wird.“ rk/ps
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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