Stadt Ludwigshafen nimmt Anregungen zum Lärmaktionsplan entgegen
Wo ist es laut?
Ludwigshafen. Die Stadt Ludwigshafen aktualisiert derzeit den Lärmaktionsplan. Hierfür können Bürger bis Samstag, 31. August 2019, per E-Mail oder ausgefülltem Coupon, der in der neuen LU abgedruckt ist, störende Lärmquellen, die vom Verkehr ausgehen, nennen und Schutzmaßnahmen vorschlagen.
Der aus dem Schienenverkehr resultierende Bahnlärm wird vom Eisenbahnbundesamt direkt erfasst. „Die Anregungen werden auf Realisier- und Finanzierbarkeit geprüft, dokumentiert und dann zusammen mit den noch nicht umgesetzten Maßnahmen aus den vergangenen Lärmaktionsplänen zur Diskussion gestellt. Maßnahmen wie das Einführen eines Tempolimits oder das Errichten von Lärmschutzwänden verbessern, ebenso wie viele kleinere Maßnahmen, die Lebensqualität der Bewohner erheblich“, erläuterte Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger in einem Pressegespräch am 1. Juli.
Was konnte bislang umgesetzt werden?
Mit der Elektrifizierung der Bahnlinie durch die BASF wurde der Nahverkehr in Ludwigshafen verbessert. Neue Radwege wurden geschaffen, andere saniert, wie in der Erzbergerstraße, der Industriestraße und der Verbindung zwischen Rheingönheim und Mundenheim. Damit werden Anreize geschaffen, ohne Auto sicher von A nach B zu gelangen.
Auch zahlreiche Fahrbahnen wurden saniert, unter anderem die Lagerhausstraße, die mit einem sogenannten lärmoptimierten Asphalt versehen wurde. Dieser Asphalt soll auch bei der geplanten Sanierung der Sternstraße eingesetzt werden.
Dort wurde die maximal zulässige Geschwindigkeit von 22 Uhr bis 6 Uhr auf 30 Stundenkilometer herabgesenkt. Motoren-, Reifen- und Windgeräusche konnten damit reduziert werden. Durch „grüne Wellen“, wie beispielsweise auf der Rheinallee, werden Anfahrvorgänge minimiert und dadurch eine Lärmentlastung erreicht. Die „grünen Wellen“ sind auf eine bestimmte Verkehrsmenge ausgelegt, weshalb man manchmal trotzdem an einer roten Ampel warten muss.
Auch hier sind Veränderungen geplant:
Die Stadt Ludwigshafen wird über eine intelligente bedarfsorientierte Verkehrssteuerung gezielt „grüne Wellen“ fördern. Durch den flüssigeren Verkehr wird es weniger Halte an den Ampeln und dadurch weniger Luftschadstoffe und Lärm geben.
Wie geht es weiter?
Ludwigshafen hat auf Basis der erfassten Verkehrszahlen ein Hamburger Ingenieurbüro beauftragt, eine Schallberechnung vorzunehmen. Dies ermöglicht ein digitales Stadtmodell, in dem alle Gebäude mit der entsprechenden Höhe, alle Grünflächen und unbebauten Flächen hinterlegt sind. Die Stadt bekommt so einen Überblick über die Lärmsituation, der mit den Anregungen aus der Bevölkerung ergänzt wird.
Lärmmessungen würden keine repräsentativen Ergebnisse liefern. Belastbar wären die Messungen erst, wenn über ein ganzes Jahr lang täglich 24 Stunden gemessen werden würde. ps
Weitere Informationen:
Mehr zum Thema gibt es unter www.ludwigshafen.de/nachhaltig/umwelt/luft-und-laerm/umgebungslaermrichtlinie/.
Die E-Mail-Adresse, unter der Anregungen abgegeben werden können, lautet laermaktionsplanung@ludwigshafen.de.
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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