BriMel unterwegs
Zwei Wochen „Stille in der Stadt“
Ludwigshafen. Am 13. Mai wurden elf Fotoarbeiten im Rahmen des Projektes „Stille in der Stadt“ auf dem Lutherplatz sehr eindrucksvoll in Großformat auf Staffeleien präsentiert. Die Sonne gab an diesem Abend noch einmal Vollgas, aber im Schatten hatte man die Eisheiligen im Nacken. Der Fotowettbewerb „Mein Ruhe-Ort in LU“ wurde von der evangelischen Kirche und dem Marketingverein ins Leben gerufen und für die beliebtesten durch Facebook gevotet. Die Fotografen und Fotografinnen hiervon wurden zu diesem Event eingeladen. Am 19. Mai wird dann die Prämierung der Fotos durch Frau OB Jutta Steinruck um 17.00 Uhr in der Melanchthon-Kirche, Maxstraße 38, stattfinden. Es winkt ein gemeinsames Abendessen mit der Oberbürgermeisterin. Es gibt einen Jury-Preis und den Publikumspreis. Welches dieser wundervollen Foto wohl das Rennen machen wird? Marc Schall war gleich mit drei Fotos vertreten (zwei vom Großparthweiher und eins vom Sticklerweiher), Maike Müller hatte den Backsteinweiher mit einer Glaskugel in Szene gesetzt, Ilona Schäfer verweilt gerne im Hack-Museumsgarten und hatte hiervon ein Foto gemacht, Benedikt Pracht fotografierte im Maudacher Bruch, Dagmar Lamm war mit ihrer Kamera ebenfalls am Großparthweiher unterwegs, Hans-Jörg Sobeslavsky fotografierte das Rheinufer mit Pylonbrücke, Klaus Hubert Kick hatte ebenfalls einen Weiher als Motiv und auch Peter Schwenn, der den Jägerweiher in Augenschein nahm. Und Brigitte Melder hatte ebenfalls ein Bild in der Ausstellung, nämlich die Baumallee „Maria Himmelfahrt“.
Die beiden Verantwortlichen und durch das Programm Führenden waren Bärbel Bähr-Kruljac und Susanne Schramm von der Evangelischen Kirche der Pfalz, die beide bei der Citykirche/Bildung und „Kultur am Lutherturm“ arbeiten. Über 15 weitere Projektunterstützer aus städtischen Einrichtungen und Vereinen stellten ihre Angebote vor. Der Platz vor dem Ristorante La Torre da Angelo im Lutherturm war sehr gut besucht. Die Gäste wurden vorzüglich von dort bewirtet mit Sekt/Wasser, Pizzen und allerlei kleinen Köstlichkeiten. Jens Bunge war mit seiner Mundharmonika zur musikalischen Untermalung eingeladen worden. Begrüßt wurden unter anderem Angelika Ritthaler, Vorsitzende des Lutherturm e.V., der als Förderverein die Arbeit „Am Lutherturm“ unterstützt, Pfarrer Frank Wolf, der alle evangelischen Kindergärten des Dekanates Ludwigshafen unter sich hat, Frau OB Jutta Steinruck und Dekanin Barbara Kohlstruck. Um 18.00 Uhr läuteten die Kirchenglocken. Und es war ganz einfach nur schön – einfach dem Läuten zuzuhören und den Halbmond neben dem Turmfirst zu sehen. Frau Schramm erklärte die Stille mit folgenden Worten: Stille beruhigt das Lebenstempo, Stille kann verzaubern, Stille der Inseln gibt es zu entdecken, man solle Stille in sich selbst finden. Sie bedankte sich bei Frau Steinruck, den Teilnehmern des Fotowettbewerbes, dem Musiker und allen, die Interesse an diesem Projekt haben.
Die Dekanin Barbara Kohlstruck meinte in ihrer Ansprache, der Wunsch nach Stille sei nicht an diese Jahreszeit gebunden. Wir leiden unter Lärm von Rasenmähern, Autos etc. aber auch zu Hause haben wir meistens keine Stille, denn Handys, Radio und TV stören diese oft. Stille könne aber auch bedrohlich und unheimlich sein, vor allem nachts. Es gebe eine Stille vor der Angst und Anspannung. Die Stille vor dem Sturm ist sprichwörtlich. Schon früh im Kindesalter hörten wir von unseren Eltern Floskeln wie „Sei still!“ Man solle nur reden, wenn man gefragt würde. Stille hieße Entspannung, Abschalten und Erholen. Stille müssen wir suchen und einen Platz in unserem Leben einräumen. Vielleicht sollten wir einen Vorrat an Stille anlege, denn Stille heißt auch Kraft schöpfen und uns nicht so schnell in Hektik verlieren, einen Vorrat anlegen, von dem wir lange und genussvoll zehren können.
In den Grußworten von Frau Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck wurde deutlich, dass sich viele Menschen wünschen würden, einen Ort der Ruhe zu finden. Es sei nicht nötig, aus der Stadt zu „fliehen“, denn auch in der Stadt Ludwigshafen gebe es Stätten für Erholungssuchende. Sie findet, wir sitzen hier an einem Ort, wo man Ruhe finden kann. Der Hack-MuseumsgARTen sei in der Nähe und der plätschernde Brunnen würde ebenfalls äußerst beruhigend wirken. Sie habe die Bilder nur im Internet gesehen und sei begeistert von den aufgenommenen großen Bildern hier am Platz.
Die beiden Organisatorinnen stellten eine große Sanduhr auf mit dem Hinweis, dass Zeit fließt und die Leute, die hier ihre Angebote vorstellen sollten, alle gleich viel Zeit, nämlich zwei Minuten, haben sollten. Alle Redner und Rednerinnen fassten sich aber kurz und eine Menge Sand verblieb im oberen Teil. Die einzelnen Termine und Angebote bis zum 26. Mai können Sie unter http://www.amlutherplatz.de/ finden. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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