Diäten mit bestimmten Produkten: Das können Schlankheitsmittel

Diäten mit bestimmten Produkten: Das können Schlanksheitsmittel | Foto: mojzagrebinfo/pixabay
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Rheinland-Pfalz: Eigentlich ist die Erfolgsformel einfach: Um abzunehmen, muss man weniger Kalorien zu sich nehmen als man verbraucht, teilt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz mit. Medikamente und Schlankheitsmittel können deshalb nur eine Nebenrolle spielen. Viele Verbraucher:innen kaufen diese dennoch. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz gibt einen Überblick über verschiedene Produkte.
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  • Medikamente und Schlankheitsmittel können immer nur eine untergeordnete Rolle bei einer Gewichtsabnahme spielen.
  • Entscheidend ist, Kalorien im Rahmen einer abwechslungsreichen Mischkost einzusparen.
  • Außerdem sollte ein vernünftiges Essverhalten, vielleicht in einer Gruppe, erlernt werden. Auch körperliche Bewegung, ausreichend Schlaf und Entspannung, sind ein Muss.
  • Keines der Mittel, die wir hier beschreiben, ist für Kinder geeignet.

Geht es ums Abnehmen, brauchen man vor allem eins: Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, das bisherige Essverhalten zu erforschen und vor allem dauerhaft zu verändern.

Wundermittel dagegen versprechen den Verlust vieler Kilos bei minimalem Einsatz. Doch ob Medikament, Medizinprodukt, diätetisches Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel - die Wirkung der angepriesenen Produkte ist meist nicht von Dauer. Im Extremfall schaden sie sogar der Gesundheit. So werden Entwässerungs- oder Abführmittel entgegen ihrer eigentlichen Bestimmung auch zur Gewichtsreduktion angeboten, obwohl sie gefährliche Nebenwirkungen auslösen können.

Bei vielen anderen Präparaten, die als "rein pflanzlich", "ärztlich erprobt" oder mit "Schlankheitsgarantie" angepriesen werden, kann man nicht auf die versprochene Wirkung vertrauen. Hinweise wie "zertifiziert", "geprüft", "Good Manufacturing Practice" (GMP) oder "entspricht der EU-Richtlinie xy" haben keinerlei Aussagekraft. Auch der Hinweis "nur in der Apotheke erhältlich" ist kein Qualitätskriterium.

Um ein Gesundheitsrisiko auszuschließen, sollte das Apothekenpersonal über eigene Krankheiten und den Medikamentenplan informieren. Außerdem sollte das hausärztliche Gespräch gesucht werden, bevor ein Mittel eingenommen wird.

Sichere Einkaufsorte

Wenn man in Geschäften, im Internet oder in Apotheken ein Mittel kauft, muss darauf geachtet werden, dass alle Angaben zu dem Produkt wie vorgeschrieben auf Deutsch sind. Außerdem sollten Name und Adresse des Vertreibers oder Herstellers angegeben sein. Nur so können Sie bei Problemen Kontakt aufnehmen. Nicht alle Mittel, die Apotheken anbieten, sind qualitativ zu empfehlen.

Die Checkliste hilft Ihnen dabei, die Spreu vom Weizen zu trennen und Angebote genau unter die Lupe zu nehmen.

Gut zu wissen: Ärzt:innen dürfen während der Praxiszeiten keine Schlankheitsmittel oder andere Produkte verkaufen. Wenn in der Praxis ein Produkt empfohlen wird, sollten diese Fragen gestellt werden. Besonders skeptisch sollte man in diesen Fällen sein:

  • Man bekommt unaufgefordert Produkte per Post zugeschickt.
  • Die Bestelladresse liegt im Ausland.
  • Es gibt lediglich eine Bestell-Hotline.
  • Vorsicht bei Haustürgeschäften oder Angeboten von Bekannten. Mehr zu den Verbraucherrechten bei solchen Bestellungen erfahren Sie in diesem Artikel.
  • Vorsicht bei Produkten aus dem Internet. Viele davon sind in Deutschland nicht verkehrsfähig und werden unter Umständen bereits beim Zoll abgefangen. Im Versandhandels-Register findet man eine Übersicht zugelassener Versandapotheken.

Formula-Diäten: Viele Produkte sind mangelhaft

"Formula-Diäten" sind der Sammelbegriff für verschiedene Pulver, die mit Wasser oder Milch(-ersatz) angerührt werden und als alleinige Kost eine oder mehrere Tagesmahlzeiten ersetzen sollen.

Meist handelt es sich um sogenannte Shakes in den Geschmacksrichtungen Erdbeere, Vanille, Schoko oder Tropic, seltener um cremige Suppen, in einigen Fällen auch um Riegel. Es gibt aber auch fertig portionierte Drinks zu meist 500 Millilitern. Je einer ersetzt dann eine Mahlzeit. Teilweise werden sie auch als Mahlzeitenersatz für Sportler:innen angeboten.

Zu Formula-Diäten zählen Produkte wie:

Herbalife,
Optifast,
Almased,
Slimfast,
Das gesunde Plus Vitalkost,
Precon BCM-Diät,
Layenberger Fit+Feelgood,
Yokebe Aktivkost,
Bodymed Sana-Fit,
Wellmix Balance Shakes
VitalBodyPLUS,
Plenny Shake v3.0,
Supersonic Food Powder oder
Runtime Meal.
In einer EU-Verordnung ist geregelt, wie diese sogenannten "Mahlzeiten für eine gewichtskontrollierende Ernährung" zusammengesetzt sein müssen. So muss der Mahlzeitenersatz zwischen 200 und 250 Kilokalorien (kcal) pro Mahlzeit enthalten. Der Eiweißgehalt muss zwischen 25 und 50 Energieprozent liegen. Der Vitamin- und Mineralstoffgehalt muss 30 Prozent der Tagesreferenzwerte betragen.

Zusätzlich ist der Hinweis vorgeschrieben, dass das Produkt nur zur Gewichtsabnahme oder dem Halten des Gewichts beiträgt. Ohne, dass die Energiezufuhr verringert wird, nimmt man nicht ab. Grob gerechnet müssen etwa 7.000 kcal eingespart werden, um ein Kilogramm Körpergewicht "echt" zu verlieren.

Produkte, die eine ganze Tagesration, also alle Mahlzeiten, ersetzen, sind in der Diät-Verordnung definiert. Diese dürfen ohne ärztlichen Rat nicht länger als 3 Wochen verwendet werden.

Für Kinder und Jugendliche ist ein Mahlzeitenersatz nicht geeignet. Auch bei chronischen Erkrankungen oder die Nieren vorgeschädigt sind, sollten vor Beginn einer Diät unbedingt mit einem Arzt gesprochen werden.

Neben den reinen Abnehm-Shakes werden zur Ergänzung oft zusätzliche Produkte empfohlen, die die Ernährung komplettieren sollen. Das Gesamtprogramm wird dann auch gerne mal als dauerhafte, praktische Ernährungslösung angeboten.

Die zusätzlichen Nahrungsergänzungsmittel enthalten dann beispielsweise Extra-Ballaststoffe, zusätzliche Eiweißprodukte bzw. Aminosäurepräparate mit L-Arginin und Omega-3-Präparate. Häufig gibt es dann auch spezielle Mikronährstoffprodukte mit Vitamin A, Vitamin C und Vitamin E, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6 und Spurenelementen wie Zink, Kupfer und Mangan oder für spezielle Personengruppen wie Frauen, Männer, Kinder oder Senioren. Weitere beliebte Zutaten sind Aloe vera, Mate, Grüntee oder Spirulina.

Shakes und andere Abnehmprodukte sollten unbedingt nach Packungsanweisung zubereitet werden, also zum Beispiel mit Milch oder Sojadrink. Dabei ist auf den angegebenen Fettgehalt zu achten. In persönlichen Beratungen wird öfter empfohlen, die Shakes mit Saft oder Wasser zuzubereiten, damit man schneller abnimmt. Wenn die Shakes so zubereiten werden, bekommt man aber nicht mehr ausreichend Nährstoffe. Außerdem könnte dies die Gesundheit gefährden. Maßgebend sind die Packungsaufschriften, nicht die Rezepte der Berater!

Große Unterschiede bei der Zusammensetzung

2021 nahm die Verbraucherzentrale Bremen 11 Mahlzeitenersatz-Getränke in Pulverform unter die Lupe und wertete ihre Nährstoffzusammensetzung, Vitamin- und Mineralstoffgehalte aus. Dabei kam heraus, dass es große Unterschiede in der Zusammensetzung gibt. Ein Produkt fiel durch einen hohen Anteil gesättigter Fettsäuren auf, andere durch sehr hohe Ballaststoffmengen. Es lohnt sich auch, auf den Zuckergehalt zu achten.

Problematischer sind die zugesetzten Vitamine und Mineralstoffe. Der vorgeschriebene Mindestgehalt wird natürlich erreicht. Viele der untersuchten Produkte enthalten aber schon in nur einer Portion mehr als die Hälfte der EU-weit geltenden Referenzmengen für die tägliche Zufuhr.

Einige Produkte übersteigen die Referenzmengen sogar bereits mit einer Portion. Wenn man sich über eine längere Zeit nur von Mahlzeitenersatz-Produkten ernährt, überschreitet man schnell die Obergrenzen für einen sicheren täglichen Verzehr von Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders dann, wenn zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.

Viele Hersteller machen unseriöse Versprechungen oder kennzeichnen ihre Produkte falsch oder unzureichend. Das ergab eine Untersuchung von Ökotest. Überflüssige Zusätze wie Aromen und künstliche Süßstoffe, erhöhte Chlorat-Gehalte oder Mineralölrückstände sowie gentechnisch verändertes Soja waren weitere Kritikpunkte. Dadurch fielen zwei Drittel der getesteten Produkte als "ungenügend" oder "mangelhaft" durch.

Abnehmprogramme im Direktvertrieb: Formula plus Nahrungsergänzung

Verschiedene Anbieter vertreiben ihre Produkte ausschließlich durch selbständige Berater:innen, die oft keine anerkannte Qualifikation zur Ernährungsberatung vorweisen können. Durch den direkten, persönlichen Kontakt wollen sie für ihre Produkte werben, darüber informieren, beraten und natürlich direkt verkaufen.

Dafür laden sie häufig Interessierte aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis zur "Shake-Party" ein, wo die Produkte probiert werden können. Die gemütliche Party-Atmosphäre und das Vertrauensverhältnis helfen beim Gewinnen neuer Kund:innen.

Gut zu wissen: Hat man bei einer solchen Veranstaltung einen Kaufvertrag geschlossen, handelt es sich um einen sogenannten Vertrag außerhalb von Geschäftsräumen. Dieser kann innerhalb von 14 Tagen nach Vertragsschluss ohne Angabe von Gründen widerruft werden. 

Vorsicht bei Werbeversprechen zu Krankheiten

Immer wieder hört man in solchen Verkaufsgesprächen, dass Produkte bestimmte Krankheiten wie Schuppenflechte und Neurodermitis heilen können sollen. Aber auch bei ernsthafteren Erkrankungen wie Rheuma, Diabetes, Gicht, Schlaganfall und Herzinfarkt sollen sich erste Erfolge schon nach wenigen Wochen einstellen. Langfristig sei aber eine Dauereinnahme nötig. Derartige Versprechen sind weder wissenschaftlich haltbar noch gesetzlich zulässig. Verkäufer:innen, die so etwas im Beratungsgespräch behaupten, können an Ihre örtliche Lebensmittelüberwachung gemeldet werden.

Das sollten man bei Online-Anbietern beachten

Auch das Internet dient als Werbe- und Verkaufsplattform. So werden Social-Media-Kanäle wie WhatsApp, Facebook, Instagram oder Tiktok genutzt, um Kund:innen zu finden und zu halten. Auch in den vielen Abnehmforen findet man oft grandiose Bewertungen und Erfahrungsberichte. Skepsis ist geboten! Denn dort liest man nur subjektive Schilderungen. Mit einer wissenschaftlichen Studienlage hat das nichts zu tun. Zudem können die Einträge immer von Firmenvertretern stammen, die sich nicht als solche zu erkennen geben. Auch das ist ein Problem bei Online-Bewertungen.

Vor allem bei Online-Anbietern unterscheiden sich Programme und Preise. Internethändler sind verpflichtet, vor dem Kauf Zutatenlisten, Nährwertangaben und Informationen zu Allergenen zur Verfügung zu stellen. Also alle Infos, die auf der Verpackung stehen, mit Ausnahme des Mindesthaltbarkeitsdatums.

Finger weg von Privatkäufen im Internet

Es werden aber auch Produkte quasi privat beispielsweise bei ebay angeboten. Die Verbraucherzentralen raten von Privatkäufen dringend ab. Man hat keine Gewährleistung und Geld-zurück-Garantie. Außerdem ist unklar, wie die Produkte gelagert wurden und ob ihre Qualität deshalb minderwertig ist.

Mahlzeitenersatz plus medizinische Betreuung

Formula-Diäten werden auch in Programmen eingesetzt, in denen unter medizinischer Betreuung Gewicht verloren werden soll. Die unterschiedlichen Programme richten sich danach, wie stark Übergewicht ist und ob Begleiterkrankungen vorliegen. Diese dauern meist zwischen 16 und 52 Wochen. Als Patient:in wird man ambulant in Therapiezentren oder in der Abteilung Innere Medizin in Krankenhäusern behandelt.

Die Programme sollten sich an den Behandlungsleitlinien der Deutschen Adipositas-Gesellschaft orientieren. Demnach wird eine Formula-Diät mit kohlenhydratflexibler, fettkontrollierter Ernährung, medizinischer und psychologischer Betreuung sowie Sport kombiniert. Nach Ende des Programms sollte man weiter durch die Hausarztpraxis betreut werden, damit sich das Gewicht langfristig stabilisiert.

Einzelne Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten (ohne Formula-Produkte). Die monatlichen Kosten für die Formula-Diät liegen bei 250 bis 300 Euro. Bei allen ambulant gestützten Programmen sollte man durch Ärzte, Ernährungsfachkräfte, Krankenschwestern, Sport- und Bewegungstherapeuten sowie Psychologen betreut werden. Außerdem ist es sinnvoll, wenn Hausarztpraxis und Krankenkasse während eines länger dauernden Programms schriftlich über die Fortschritte informiert werden.

Durch den Einsatz von Formula-Diäten nimmt man anfangs schneller ab, was motivierend wirkt. Es birgt jedoch die Gefahr, dass man in ungünstige Ernährungsgewohnheiten zurückfällt, wenn in der späteren Stabilisierungsphase, in der die erlernten günstigere Ernährungsgewohnheiten beibehalten werden sollen, nicht mehr so schnell abnimmt wie zuvor. Die Erfahrung zeigt, dass in dieser Phase viele Patient:innen ein solches Programm abbrechen.

Durch die multidisziplinäre Betreuung nimmt man auf gesundheitlich sichere Weise ab. Wenn man an einem solchen Programm teilnehmen möchten, sollte bedenkt werden, dass alleine das Programm ein Jahr intensive Mitarbeit bedeutet. Das persönliche Ziel sollte unbedingt eine dauerhafte Lebensstil-Änderung sein, da die guten Ergebnisse sonst nicht von langer Dauer sind.

Appetitbremsen

Appetitbremsen sind freiverkäufliche Nahrungsergänzungsmittel, oder kurz NEM. Dadurch unterscheiden sie sich von den Appetitzüglern in Medikamentenform. Diese sind verschreibungspflichtig. Meist enthalten Appetitbremser Mate- oder Guarana-Extrakte. Sie dämpfen den Hunger, regen gleichzeitig an und entwässern leicht.

Diese Produkte sind aber keine Dauerlösung. Im Gegensatz zu Arzneimitteln müssen für NEM keine Wirkstudien vorliegen- Die Werbung darf allerdings auch nicht irreführend sein. So ist es verboten, Angaben über Dauer und Ausmaß der Gewichtsabnahme zu machen.

Der appetithemmende Arzneistoff Sibutramin ist seit 2010 wegen schwerer Nebenwirkungen weltweit verboten. Auch für den appetitzügelnden Arzneiwirkstoff (Rimonabant) ruht seit 2007 die Zulassung. Selbst diese rezeptpflichtigen Präparate wirkten im Vergleich mit einem Placebo nur etwa 4 bis 5 Prozent besser. Nach Absetzen des Medikaments stieg das Körpergewicht wieder an.

Im Januar 2022 hat die Europäische Kommission das Medikament "Wegovy" als Ergänzung zu einer kalorienreduzierten Diät und erhöhter körperlicher Aktivität zur Gewichtskontrolle zugelassen. Es handelt sich dabei um eine Abnehmspritze, die Übergewichtigen einmal pro Woche verabreicht werden kann. Magen-Darm-Beschwerden sind allerdings sehr häufige Nebenwirkungen.

Homöopathische Schlankheitsmittel

Auch homöopathische oder anthroposophische Arzneimittel werden zur Gewichtsreduktion vermarktet. Diese Produkte enthalten Potenzen verschiedener Heilkräuter, wie etwa Madar, aber auch Tintenfisch oder Silbernitrat. Sie sollen zumindest seelisch bei der Gewichtsreduktion unterstützen. Ob die Mittel wirken, oder ob es sich um einen Placebo-Effekt handelt, ist offen.

Entwässerungs- und Abführmittel

Hierbei handelt es sich um sogenannte diuretisch oder laxierend wirkende Arzneimittel. Einige sind frei verkäuflich, andere rezeptpflichtig. Sie haben gemeinsam, dass sie keine Schlankheitsmittel sind. Wasserverluste und erhöhte Stuhlmengen stehen weder für echte Gewichtsabnahme noch für Fettabbau. Werden diese Medikamente zu lange und ohne Kontrolle eingenommen, gefährden diese Ihre Gesundheit. Das gilt auch für Arzneitees.

Ballaststoff- und quellstoffhaltige Produkte

Diese Erzeugnisse werden gerne als wirksame Hungerbremsen oder Sättigungsmittel beworben. Es handelt sich immer um Lebens- bzw. Nahrungsergänzungsmittel oder um Medizinprodukte, nicht um Arzneimittel. Quell- und Ballaststoffe können nur wirken, wenn  gleichzeitig ausreichend getrunken wird. Andernfalls wird ein Darmverschluss riskiert. Ein wirksamer Quellstoff ist Glucomannan aus der Konjak-Knolle.Dabei sollte unbedingt die Packungsbeilagen beachtet werden und gegebenenfalls in der Apotheke besprochen werden, auch wegen der Wechselwirkungen mit Medikamenten.

Quell- und Ballaststoffe sättigen wirklich. Risiko ist, dass man sich an den Sättigungseffekt gewöhnt und diesen dadurch kompensiert, dass nach der Gewichtsabnahme wieder mehr gegessen wird. Ohne die Kalorienzahl zu reduzieren, funktionieren die Produkte nicht. Teilweise enthalten die Präparate zusätzlich Wirkstoffe mit abführender oder entwässernder Wirkung, so dass der Gewichtsverlust nur zum Teil echt ist.

Fett- und Kohlenhydratblocker

Diese Mittel werden heute meist als Medizinprodukte angeboten. Sie unterliegen damit nicht dem Lebensmittelrecht und dem Verbot gesundheitsbezogener Werbung. Sie wirken prinzipiell rein physikalisch. Einige von ihnen sollen durch Inhaltsstoffe wie Chitosan Nahrungsfett binden. Die gewünschte Wirkung wird aber nur zusammen mit einer kalorienreduzierten Ernährung erzielt. Das Produkt alleine reicht nicht.

Medikamente mit dem Wirkstoff Orlistat, die teils verschreibungspflichtig sind, arbeiten nach einem etwas anderen Prinzip, sollen aber auch die Aufnahme von Fett verhindern.

Wichtig: Wenn Fett gebunden wird, werden auch die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K gebunden und ungenutzt ausgeschieden.

Medizinprodukte mit so genannten Kohlenhydratblockern behindern ein Verdauungsenzym, das für die Spaltung von Kohlenhydraten verantwortlich ist. Allerdings spalten sie nur etwa 60 Prozent der Stärke. Und: Gegen zu viel Zucker helfen sie auch nicht. Unverdaute Stärke wird später von Darmbakterien abgebaut, wobei es zu Blähungen und Durchfall kommen kann.

Achtung: Nimmt der Körper Hauptnährstoffe nicht richtig auf, kann das auch die Versorgung mit Mikronährstoffen wie Vitaminen negativ beeinflussen. Auch die Aufnahme mancher Medikamente kann behindert werden.

Enzympräparate

Diese Mittel versorgen den Körper mit eiweißspaltenden Enzymen wie Papain oder Bromelain (aus Papaya bzw. Ananas), an denen es angeblich mangelt. Sie bauen jedoch kein Fett ab, sondern versetzen den Körper in die Lage, Eiweiß besser auszunutzen. Das spart aber keine Kalorien. In einigen Präparaten sind Fruchtsäuren enthalten, die abführend wirken. Meistens handelt es sich bei diesen Produkten um Nahrungsergänzungsmittel. Teilweise sind sie mit Vitaminen angereichert, um mit deren gesundheitlichem Nutzen werben zu können.

Hormone

Immer mal wieder populär ist die HCG-Diät. HCG steht für humanes Choriongonadotropin. Es ist ein Hormon, das während der Schwangerschaft in der menschlichen Plazenta gebildet wird und für die Erhaltung der Schwangerschaft verantwortlich ist. Die „Diät“, die einen Monat dauert, stammt aus den 1950er Jahren. Dabei nehmen Sie nur rund 500 Kilokalorien zu sich. Zusätzlich werden das Hormon als Tropfen, Tabletten oder Spray eingenommen.

Die Theorie: Das Hormon soll bei einer Unterversorgung die Fettreserven der Schwangeren mobilisieren, um sicherzustellen, dass das Ungeborene ausreichend versorgt ist. Dafür gibt es jedoch keinerlei Belege. Fest steht dagegen: Wer so abnehmen will, riskiert Nierensteine sowie Herzrhythmus- und Stoffwechselstörungen.

HCG ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und darf nicht als Abnehmhilfe verkauft werden, auch wenn im Internet viele Angebote zu finden sind. Auch in den USA sind HCG-Produkte als Schlankheitsmittel illegal.

Wer während einer HCG-Behandlung Gewicht verliert, verdankt das keineswegs dem Hormon, sondern ausschließlich der sehr niedrigen Energiezufuhr. Die Kalorienmenge ist so gering, dass es bereits nach kurzer Zeit an lebensnotwendigen Nährstoffen und Mineralstoffen mangen kann. Zudem lässt sich nach derartigen Hungerkuren der Jo-Jo-Effekt umso schneller beobachten.

Light-Produkte

Viele Lebensmittel gibt es auf dem Markt in einer Light-Version. Der Begriff kann sich auf ganz verschiedene Eigenschaften des "normalen" Produkts beziehen. In der Regel bedeutet es "kalorienärmer". Das Produkt kann aber auch weniger Fett, Alkohol, Zucker oder Koffein enthalten. Light-Produkte, die Kalorien einsparen, enthalten statt Fett und Zucker kalorienfreie Fettersatzstoffe oder Süßstoffe oder einfach mehr Wasser.

Damit Light-Produkte so aussehen und schmecken wie die Ursprungsprodukte, müssen sie meist aufwändig verarbeitet werden. Dabei werden verschiedenste Zusatzstoffe eingesetzt wie Aromen, Geschmacksverstärker oder Verdickungsmittel.
Ob Light-Produkte helfen können, das Körpergewicht zu halten oder abzunehmen, ist fraglich. Viele dieser Lebensmittel sättigen nicht anhaltend, so dass man doch mehr ißt und die Übersicht über die tatsächliche Kalorienmenge verliert. Light-Produkte können  dazu verleiten, größere Portionen zu essen. Ungünstige Essgewohnheiten ändern sich dadurch nicht unbedingt.hae/ps

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Autor:

Kristin Hätterich aus Mannheim

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