Eis einfach selbst machen
Eisverpackungen nicht weiterverwenden

Förmchen zum Eis selbst machen gibt es in den unterschiedlichsten Formen. | Foto: BAS

BUND. Sommer, Sonne und Eis – das gehört zusammen. Und so tummeln sich in deutschen Tiefkühltruhen zahlreiche Plastikbehälter voller Eiscreme. Ist die Süßspeise verzehrt, nutzen Umweltbewusste oder Sparfüchse die Verpackung zur Aufbewahrung von Essensresten oder frieren darin erneut Lebensmittel ein. Das ist gut gemeint und praktisch gedacht, birgt jedoch Risiken. Die Verpackungen bestehen zumeist aus thermoplastischen Kunststoffen, die sich bei höheren Temperaturen verformen. Daraus können sich schädliche Substanzen lösen und ins Essen gelangen.

Eisverpackungen nicht für Lebensmittel wiederverwenden

Um auf Nummer sicher zu gehen, rät Rolf Buschmann, Experte für Abfall und Ressourcen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), davon ab, leere Eisverpackungen zur Aufbewahrung von Lebensmitteln zu verwenden: „Eisverpackungen gehören in den gelben Sack oder die gelbe Tonne und sollten fachgerecht recycelt werden. Um erneut Lebensmittel einzufrieren sind sie nicht geeignet.“ Aus Sicht des Umweltverbandes ist allerdings Müllvermeidung das Beste. Buschmann weiter: „Wir produzieren alle viel zu viel Müll, deshalb gilt: Immer dort, wo es geht, Müll zu vermeiden. Will man die Eisverpackungen nicht wegwerfen, so eigenen sie sich dann noch für eine Zweitnutzung außerhalb des Lebensmittelbereiches, zum Beispiel zur Aufbewahrung von Schrauben oder anderen Kleinteilen.“

Eis selbst machen und Plastikmüll vermeiden

Wer Plastikmüll grundsätzlich vermeiden will, sollte ganz auf verpacktes Eis verzichten und sein Eis selbst machen. Dabei helfen zum Beispiel dauerhaft verwendbare Eisformen mit Stiel, die nur zum Einfrieren genutzt werden. „Auch beim Kauf solcher Förmchen sollten die Verbraucher genau hinschauen“, so der BUND-Experte weiter. „Eisformen müssen nachweislich für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet sein, um gefahrlos verwendet zu werden. Unser Tipp: Achten sie auf der Rückseite auf das Glas-und-Gabel-Symbol, dann ist dieses Plastikprodukt für Lebensmittel geeignet.“

Und dann kann es losgehen: Aus dem Lieblingsfruchtsaft wird erfrischendes Wassereis. Wer es cremiger mag, verrührt fettreicheren Bio-Joghurt mit Holunderblütensirup und gibt ihn in die Förmchen. Nach ein paar Stunden ist das Eis durchgefroren. Und wenn es mal schneller gehen muss: Bio-Joghurt mit regionalen Tiefkühlfrüchten und etwas Honig vom Imker des Vertrauens pürieren – fertig ist die cremige Eismahlzeit. Ganz lecker. Ganz nachhaltig. Und ganz ohne Plastikmüll. ps

Weitere Informationen:
Mehr als 18 Millionen Tonnen Verpackungsmüll fielen im Jahr 2017 bundesweit an. Ob als Tüte, Trinkbecher, Kinderspielzeug oder Abfall – Kunststoffe belasten unsere Gesundheit und die Ökosysteme. Die Broschüre „Achtung Plastik“ informiert über verschiedene Materialien und gibt Anregung, wo Plastik vermieden werden kann und welche Alternativen es gibt. Die Broschüre „Achtung Plastik“ kann hier heruntergeladen werden.
 
Noch mehr Informationen zum Thema plastikfreies Leben hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung im Plastikatlas 2019 zusammengestellt. Er präsentiert auf über 50 Seiten und in zahlreichen Grafiken Zahlen und Fakten rund um eine Welt voller Kunststoffe und bietet fundiertes Wissen über die Ursachen, die Treiber, die Auswirkungen und die globalen Zusammenhänge der Plastikkrise. Download unter: www.bund.net/plastikatlas.

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Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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