IHKs starten digitales Service-Portal für Rheinland-Pfalz
Gebündeltes Angebot
Rheinland-Pfalz. Die Digitalisierung der Wirtschaft in Rheinland-Pfalz hat durch die Corona-Krise einen starken Schub erhalten – diesen wollen die Industrie- und Handelskammern weiter vorantreiben. Ein Baustein ist das digitale Service-Portal, das die vier IHKs in Koblenz, Ludwigshafen, Mainz und Trier nun gemeinsam an den Start gebracht haben: Auf der Plattform www.ihk-rlp.digital bündeln sie ihr komplettes digitales Angebot – 300 Online-Services für Jugendliche, Azubis, Eltern, Fachkräfte, Gründer und Unternehmen in Rheinland-Pfalz, vom Ausbildungsatlas über die Gewerbeanmeldung bis zur Weiterbildungsdatenbank.
„Die Betriebe haben in den vergangenen eineinhalb Jahren ein hohes Tempo vorgelegt, um ihre internen Abläufe und ihre Angebote zu digitalisieren“, sagt der Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, Arne Rössel. „Für die Wirtschaft ist es entscheidend, dass die Verwaltung Schritt hält – das hat Signalwirkung und spart Zeit und Papier.“ Mit dem neuen Service-Portal geben die IHKs einen Überblick über ihre Leistungen, damit diese noch besser gefunden und genutzt werden – kompakt, schnell und digital.
„Die Nachfrage nach unseren digitalen Angeboten ist während der Corona-Krise sprunghaft gestiegen“, stellt Dr. Jan Glockauer fest, Hauptgeschäftsführer der IHK Trier. Besonders deutlich werde das bei den Außenwirtschaftsdokumenten: So haben die Unternehmen in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr gut 70 Prozent der 150.000 Ursprungszeugnisse digital beantragt, welche die IHKs ausstellen, um den Ursprung von Waren zu dokumentieren. 2019 waren es noch 20 Prozent. Für den Berufsstart läuft die Suche nach dem passenden Unternehmen mit wenigen Klicks über www.derausbildungsatlas.de – gut 30.000 Ausbildungsbetriebe in Rheinland-Pfalz sind hier zu finden. Im Bereich der Ausbildung unterstützen die IHKs die Betriebe auch mit dem Digitalen Berichtsheft: Auszubildende und Ausbilder können Berichtshefte online ausfüllen, prüfen und kommentieren; diese werden dann bei der Prüfungsanmeldung digital an die IHK übermittelt.
„Die Unternehmen sind offener geworden für die Möglichkeiten, die ihnen die Digitalisierung bietet“, sagt Günter Jertz, Hauptgeschäftsführer der IHK für Rheinhessen. So bewerteten die Betriebe die Chancen von digitalen Geschäftsmodellen inzwischen höher als die Risiken – im Jahr 2018 war das noch umgekehrt. Damit seien auch der Investitionsbedarf und die Nachfrage nach Weiterbildungen gestiegen, ebenso wie der Wunsch, Verwaltungsverfahren zu digitalisieren, erläutert Jertz: Dem IHK-Unternehmensbarometer Digitalisierung zufolge spielte das 2018 nur für 20 Prozent der befragten Betriebe eine Rolle; Ende 2020 stand das Thema bereits bei jedem zweiten Unternehmen auf der Agenda. „Für die Wirtschaft ist es wichtig, dass digitale Verwaltungsleistungen vorankommen und bundesweit einheitlich aufgebaut werden“, macht Jertz deutlich. Und schließlich benötigten besonders kleine und mittlere Betriebe weitere Unterstützung bei der Digitalisierung: Zum im März gestarteten Landesprogramm Digiboost, das kleine und mittlere Unternehmen in Rheinland-Pfalz bei der Digitalisierung unterstützt, haben die IHKs bereits mehr als 3000 Unternehmen in Online-Seminaren beraten. ps
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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