Das sollte man beim Badespaß beachten
Gefahren beim Schwimmen
Tipps. Sommer, Sonne, Strand … Nach dem Corona-Lockdown freuen wir uns dieses Jahr wohl noch mehr als sonst auf ausgiebiges Sonnen und Abtauchen im kühlen Nass. Doch was Viele dabei nicht bedenken: Der Badespaß ist nicht ganz ungefährlich, jedes Jahr kommt es wieder zu hunderten tragischen Unfällen. Laut einer Erhebung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind alleine im letzten Jahr 417 Menschen beim Baden ertrunken. Die meisten Unfallopfer waren dabei zwischen 21 und 55 Jahren alt. Dabei passierte der Großteil der Unfälle in Seen und Flüssen, deren Gefahren oftmals unterschätzt werden.
Heimwerker.de klärt daher auf: Welche Gefahren lauern an Meer, See, Fluss und Pool im Besonderen? Und welche allgemeinen Verhaltensregeln sollten Wasserratten beachten?
So verhält man sich richtig beim Schwimmen – allgemeine Regeln:
- Niemals in unbekannte Gewässer springen. Es besteht äußerste Verletzungsgefahr, zum Beispiel durch nicht sichtbare Felsen unter der Wasseroberfläche.
- Baden nur, wenn es eine Aufsicht gibt – sonst schauen, wo Leute im Wasser sind und fragen, wo es tief wird.
- Arme und Beine vor dem Betreten des Wassers abkühlen, sonst droht ein Kreislauf-Schock.
- Niemals mit ganz leerem oder sehr vollem Magen schwimmen. Ein leichter Snack wie ein paar Trockenfrüchte oder ein bisschen Müsli sind am besten.
- Aufmerksam auf Menschen achten, die nicht schwimmen können. So kann man im Notfall schnell Hilfe holen.
- Nichtschwimmer sollten maximal bis zur Brust ins Wasser, im Meer sogar nur bis zu den Knien, da die Unterströmung einen leicht mitreißen kann.
- Aus dem Wasser gehen, sobald man beginnt zu frieren.
- Nicht angetrunken Baden gehen. Steigender Übermut und sinkende Hemmschwellen sind ebenso gefährlich wie der Alkohol, der den Körper rasch abkühlt.
Am See
Obwohl sie ein stehendes Gewässer mit weniger Strömungspotential darstellen, sind auch Seen nicht frei von Gefahren und laut DLRG Schauplatz der meisten Badeunglücke im letzten Jahr. Durch die fehlende Durchmischung der Wasserschichten aufgrund der geringen bis fehlenden Strömung kommt es in Seen sehr oft zu einem plötzlichen Temperaturabfall ab einem bis zwei Metern – man spricht von der sogenannten Temperatursprungschicht, die für den Körper sehr anstrengend sein und Kreislaufprobleme bis hin zum Kollaps zur Folge haben kann. Also:
- Nicht zu weit vom Ufer wegschwimmen.
- Gerade an Baggerseen fällt der Boden teils steil ab, was vor allem Nichtschwimmer überraschen kann.
- Temperaturunterschiede bis zu zehn Grad innerhalb stehender Gewässer können gefährliche Kreislaufprobleme verursachen.
Am Fluss
Flüsse haben oftmals starke Strömungen, die selbst gute Schwimmer schnell überfordern können. Diese können unter anderem an Brückenpfeilern oder Wasserbauwerken entstehen oder generell unter der teils ruhig wirkenden Wasseroberfläche schlummern, wo sie häufig nicht auszumachen sind. Gerät man in eine Strömung, kann sie einen leicht unter Wasser oder auch mit sich ziehen, nicht selten in die Fahrrinne von Schiffen. So mancher ist bei dem Versuch, auf die andere Seite eines Flusses zu schwimmen, ums Leben gekommen.
- Nicht in Flüssen schwimmen.
- Unsichtbare Strömungen können selbst Erwachsene locker mitreißen.
- Durch Schiffe oder Brückenpfeiler droht zusätzliche Gefahr (sowohl indirekt durch hervorgerufene Strömungen oder direkt durch Verletzungsgefahr).
Am Meer
Auch am Meer lauern viele Gefahren. Strömungen verändern sehr schnell die Richtung und die Brandung kann einen starken Sog entwickeln, durch den Unvorsichtige im schlimmsten Fall aufs offene Meer hinausgezogen werden können. Hier sollte man sich unbedingt an die durch Flaggen signalisierten Gefahreneinschätzungen der DLRG halten. Bereits bei einer gelben Flagge ist das Schwimmen gefährlich, insbesondere für Nichtschwimmer und Kinder. Eine rote Fahne symbolisiert ein absolutes Badeverbot.
- DLRG-Flaggensignale beachten: Gelb heißt Gefahr vor allem für Kinder und Nichtschwimmer; Rot heißt absolute Lebensgefahr, Badeverbot
- An der Nordsee sind aufgrund von Ebbe und Flut die ausgeschilderten Badezeiten zu beachten.
- Richtung und Stärke von Strömungen wechseln rasch.
- Auch in der Brandung und Ufernähe gibt es oft einen starken Sog.
- Im Meer nie eine Luftmatratze benutzen, Erwachsene und besonders Kinder könnten durch den Wind aufs offene Meer abgetrieben werden.
Am Pool
Im Vergleich zu See, Fluss und Meer sind das Schwimmbad oder der heimische Gartenpool natürlich mit deutlich weniger Gefahren verbunden und besser bewacht. Dennoch ertrinken auch hier Menschen. Vor allem auf Kinder muss auch im Freibad sehr gut Acht gegeben werden.
Selbst hier gilt: Kinder immer beaufsichtigen. Sie können selbst in sehr flachem Wasser ertrinken, warnt das Deutsche Grüne Kreuz.
Ansonsten sind auch hier die allgemeinen Baderegeln zu beachten sowie die ausgehängten Regeln im jeweiligen Schwimmbad. ps
Weitere Informationen:
Weitere detaillierte Informationen finden Interessierte unter www.heimwerker.de
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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