Telefonisches Beratungsangebot der Krebsgesellschaft geht trotz Corona weiter
Hilfe für Krebspatienten und ihre Familien
Beratung. Eine Krebserkrankung zu bewältigen, ist schon in „normalen“ Zeiten eine immense Herausforderung für Betroffene und ihr gesamtes Umfeld. Ein Ausnahmezustand wie die aktuelle Corona-Pandemie verunsichert und belastet zusätzlich, wie die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz in den letzten Tagen und Wochen festgestellt hat. Die Beratungszentren sind zwar seit Mitte März gemäß der Auflagen zur Kontaktbeschränkung für den Publikumsverkehr geschlossen, doch die Telefone stehen seitdem kaum mehr still. „Rund 300 telefonische Beratungsgespräche haben unsere Mitarbeiter landesweit allein in der vergangenen Woche geführt“, berichtet Dr. Thomas Schopperth.
„Häufig geht es dabei um die Frage, wie sich Krebspatienten als besondere Risikogruppe im Moment am besten schützen können“, so der Geschäftsführer der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz weiter. Aufgrund ihrer Erkrankung oder der erforderlichen Behandlung sei ihr Immunsystem häufig geschwächt und das Infektionsrisiko damit deutlich erhöht. Viele trauten sich daher nicht mehr, das Haus zu verlassen oder zum Arzt zu gehen. Ein weiteres wichtiges Thema in den Beratungsgesprächen sei zudem die große Verunsicherung, ob und wie es mit der weiteren Therapie aussieht. Hier ermutigen die Beratungskräfte der Krebsgesellschaft Betroffene, diese Fragen direkt mit ihrem Behandler zu klären, da es meist keine allgemeingültigen Lösungen gebe. „Derzeit ist es meiner Einschätzung nach so, dass jeder Krebspatient die jeweils nötige individuelle Behandlung unabhängig von Corona auch bekommen kann“, erklärt Prof. Dr. Dr. Richard Werkmeister, Vorsitzender der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz, der am Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz selbst Patienten mit Mundhöhlenkrebs und Gesichtstumoren betreut.
Auch die Sorge, ob geplante Anschlussheilbehandlungs- beziehungsweise Reha- Maßnahmen angetreten oder besser verschoben werden sollten und welche Fristen dabei gegebenenfalls zu beachten sind, belastet viele Anrufer. Manchmal fehle es auch schlicht an direkten Angehörigen in der Nähe, die die tägliche Grundversorgung in diesen schwierigen Zeiten gewährleisten könnten. „Für alle diese Anliegen haben unsere Beratungskräfte weiterhin ein offenes Ohr, sind in Zeiten der physischen Isolation für den Anrufer da, kümmern sich gegebenenfalls um erforderliche Anträge bei verschiedenen Leistungsträgern, vermitteln an weitere Einrichtungen wie etwa den Krebsinformationsdienst oder aber auch Vernetzungs-Plattformen für konkrete Nachbarschaftshilfe“, sagt Schopperth.
Dazu ist das Ludwigshafener Beratungszentrum bis auf Weiteres von Montag bis Donnerstag zwischen 9 und 16 Uhr sowie am Freitag von 9 bis 13 Uhr unter: 0621 578572 oder per E-Mail an ludwigshafen@krebsgesellschaft-rlp.de erreichbar. ps
Weitere Informationen:
Alle Informationen zu diesem Beratungsangebot sowie Tipps und Links rund um das Thema Corona und Krebs gibt es auch online unter krebsgsellschaft-rlp.de
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.