BriMel unterwegs
Im Klinikum Ludwigshafen Präsentation zum Thema DEMENZ
Ludwigshafen. Am 20. Februar gab es im Ludwigshafener Klinikum, kurz KliLu genannt, einen interessanten Thementag, bei dem es um die Krankheit „Demenz“ ging. Der Thementag umfasste Vorträge, Infostände, Wanderausstellung und einen Demenzparcour. Man musste nicht lange suchen, denn die Menschenansammlung im Foyer war nicht zu übersehen. Wenngleich es auch ein bisschen ungünstig war, da sich ständig Patienten und Besucher ihren Weg bahnten.
Zur Eröffnung hatte sich viel Prominenz eingefunden. Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck, Fotograf Michael Hagedorn, dessen Exponate ausgestellt waren, Pflegedirektorin Alexandra Gräfin von Rex hielt die Ansprache und Professor Armin Grau, Chefarzt der Klinik für Neurologie, und last but not least Marion Dietrich als stellvertretende Pflegedirektorin, die das Ganze organisiert und die Führung übernommen hatte.
Der Vortrag „Demenz ist anders – jeden Tag neu erleben“ von Künstler Michael Hagedorn zu seinen Erfahrungen mit demenzkranken Menschen war sehr emotional. Der wahre Kern der Persönlichkeit kommt zutage, alles andere fällt ab. Er empfiehlt, einen Perspektivwechsel zu wagen. Ganz wichtig seien Kommunikation, Berührungen, Ermutigung und spirituelle Begegnungen mit demenzkranken Menschen. Es gäbe so viel zu entdecken. Man solle das heutige Angebot annehmen und sich über alles informieren und mit Informationsmaterial versorgen. In Berlin gäbe es extra für diese Menschen ein Alzheimer-Tanzcafé der Alzheimer Angehörigen-Initiative. Hier wird bei Live-Musik ausgelassen gesungen und getanzt und manchmal sogar zu AC/DC. Es wird von den 70- bis 80-jährigen gute angenommen. Es gibt Projekte wie „Konfetti im Kopf“ und Demenzkranke bei Gastfamilien. Wenn wir wollen, was alles möglich ist, werden wir wie gereifte ältere Persönlichkeiten behandelt. Seine großformatigen Fotos tragen alle Titel wie zum Beispiel
- Georg Loder genießt es, von seiner Gastfamilie verwöhnt, als Mensch wichtig genommen und so wie er ist geliebt zu werden
- Amalie Schott mit gesammelter Beute. Sie liebt es, während der warmen Jahreszeit auf Fliegenjagd zu gehen und ihre Erfolge zu präsentieren.
- Der Kreis beginnt sich zu schließen. Frau Zürnstein wird in ihrem letzten Lebensabschnitt liebevoll versorgt.
- Sie ist fast immer gut gelaunt. Mit ihrer ansteckenden Fröhlichkeit hebt Frau A. die ohnehin meist gute Laune ihrer Mitbewohner in der Demenz-WG.
- Marion Bayer lebt nach mehreren Schlaganfällen mit einer Demenz und wird von ihrem Lebenspartner betreut.
Hier im Foyer hängen nur ein paar Fotos, eine kleine Auswahl aus 100.000 Fotos, die im Archiv gelagert seien. Er hat große Freude, viele Dinge zu entdecken und viele Jahre Demenzkranke mit der Kamera begleitet, eine Familie sogar 6 Jahre lang. Aber er stellt immer wieder pure Lebensfreude fest trotzdem dieses Thema so schwer ist.
Nach dem offiziellen Part schlenderte Jutta Steinruck zu den aufgebauten Ständen und ließ sich alles erklären, aber auch sie stand Rede und Antwort. Nicht fehlen durften die Infostände der ehrenamtlich fungierenden „Grünen Dame“ des Klinikums, Pflegestützpunkt (Beratung und Hilfe), KISS Pfalz, Selbsthilfe, Physiotherapie, Alten- und Pflegeheime Ludwigshafen und Bastelgruppen. Zum Abschluss der Runde habe ich noch ein kleines Plüschandenken von Marion Dietrich geschenkt bekommen, DANKE. Der kriegt einen Ehrenplatz. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.